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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Ratsherrin isst besser.«
    Als ich ein Junge war, nannte man Fleischkuchen Pasteten, murmelte Lews Therin. Wir kauften sie auf dem Land und …
    Rand balancierte den Kuchen von einer Hand auf die andere, da sich die Hitze durch die Handschuhe fraß, und senkte die Stimme. »Ich möchte gern wissen, was für ein Mann meine Stiefel macht. Misstraut er zum Beispiel Fremden? Ein Mann macht seine Arbeit nicht mit vollem Einsatz, wenn er einem misstraut.«
    »Aber gewiss doch, gnädige Frau«, sagte der kinnlose Bursche und senkte vor einer stämmigen grauhaarigen Frau den Kopf. Er wickelte vier Fleischkuchen in festes Papier und reichte ihr das Päckchen, bevor er ihre Münzen entgegennahm. »Eine Ehre. Möge das Licht auf Euch scheinen.« Sie ging ohne ein Wort und schob das Päckchen unter den Umhang, und er schenkte ihrem Rücken eine mürrische Grimasse, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder Rand zuwandte. »Zeram kennt kein Misstrauen, und wenn er welches hätte, dann hätte ihm Milsa das schon längst ausgetrieben. Milsa ist seine Frau. Seit das letzte der Kinder geheiratet hat, vermietet Milsa die oberste Etage. Das heißt, wenn sie jemanden findet, den es nicht stört, in der Nacht eingesperrt zu sein.« Er lachte. »Milsa hat eine Treppe direkt bis zur dritten Etage einbauen lassen, also hat man seine Privatsphäre, aber sie wollte nicht auch noch für eine neue Tür bezahlen, also enden die Stufen im Laden, und sie hat nicht genug Vertrauen, um den nachts unverschlossen zu lassen. Wollt Ihr den Kuchen essen oder nur anschauen?«
    Rand nahm einen schnellen Bissen, wischte sich heißes Fett vom Kinn und ging hinüber zu dem Schutz, den die überhängende Dachrinne eines kleines Messerladens bot. Überall auf der Straße kauften Leute den Händlern schnelle Mahlzeiten ab, Fleischkuchen oder Bratfisch und zusammengedrehte Papiertüten mit gerösteten Erbsen. Drei oder vier der Männer waren so groß wie er, und zwei oder drei der Frauen waren so groß wie die meisten der Männer, sie hätten glatt Aiel sein können. Vielleicht war der kinnlose Bursche gar nicht so verschlagen, wie er wirkte, vielleicht lag es auch nur daran, dass Rand seit dem Frühstück nichts gegessen hatte, aber er entdeckte, dass er den Kuchen am liebsten heruntergeschlungen und noch einen gekauft hätte. Stattdessen zwang er sich dazu, ihn langsam zu essen. Zerams Geschäft schien zu florieren. Ein ständiger Strom von Männern betrat den Laden, die meisten trugen ein Paar Stiefel, das geflickt werden musste. Selbst wenn er Besucher hinaufgehen ließ, ohne sie vorher anzukündigen, würde er sie später beschreiben können, und ein paar andere würden es auch.
    Falls die Renegaten die oberste Etage von der Schusterfrau gemietet hatten, würde es ihnen nicht viel ausmachen, nachts eingesperrt zu sein. An der Südseite trennte eine Gasse das Haus des Schusters von dem einstöckigen Nachbarhaus, ein gefährlicher Sprung in die Tiefe, aber auf der anderen Seite grenzte ein zweistöckiges Gebäude mit einer Schneiderei im Erdgeschoss. Zerams Haus besaß nur an der Vorderseite Fenster – hinten gab es nur eine weitere Gasse für die Müllentsorgung; das hatte Rand schon überprüft –, aber es musste einen Weg auf das Dach geben, um falls nötig die Schieferpfannen reparieren zu können. Von dort würde es nur ein kurzer Sprung auf das Dach der Schneiderei sein, danach musste man nur noch drei weitere Dächer überqueren, bevor man zu einem weiteren niedrigen Gebäude kam, dem Laden eines Kerzenmachers, von dem aus man leicht auf die Straße oder in die Gasse hinter den Gebäuden gelangen konnte. Das würde in der Nacht kein großes Risiko darstellen, nicht einmal im hellen Tageslicht, wenn man sich von der Straße fernhielt und auf die Patrouillen der Straßenhüter achtete, wenn man hinuntersprang. So wie die Blaue-Karpfen-Straße verlief, waren die nächsten Wachtürme außer Sicht.
    Zwei Männer näherten sich dem Schuster, und Rand drehte sich schnell um, schaute in das kleine Schaufenster des Messerladens und tat so, als würde er die auf einem Brett befestigten Scheren und Messer betrachten. Einer der Männer war groß, wenn auch nicht ganz so groß wie ein Aiel. Tiefe Kapuzen verbargen ihre Gesichter, aber keiner von ihnen trug ein Paar Stiefel, und obwohl sie die Umhänge mit beiden Händen festhielten, riss der Wind die Säume weit genug in die Höhe, um Schwertscheiden sichtbar werden zu lassen. Eine Böe zog dem kleineren Mann die

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