Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
des Wiedergeborenen Drachen.
    »Ich fürchte, es wird bald beginnen«, verkündete Cadsuane. Die grauhaarige Schwester wandte sich von dem sitzenden Paar ab, stemmte die Hände in die Hüften und ließ einen sorgenvollen Blick über den Hügel schweifen. »Das wird man in Tar Valon spüren, vielleicht sogar auf der anderen Seite der Welt. Alle auf eure Plätze.«
    »Kommt, Elza«, sagte Merise, und plötzlich leuchtete das Licht Saidars um sie herum auf.
    Elza ließ zu, in eine Verknüpfung mit der Schwester gezogen zu werden, aber sie zuckte zusammen, als Merise ihren Asha’man-Behüter in den Zirkel aufnahm. Er war auf düstere Weise wunderschön, aber das Kristallschwert in seinen Händen leuchtete mit einem kaum wahrnehmbaren Glimmen, und sie konnte das unglaubliche brodelnde Chaos fühlen, das Saidin sein musste. Obwohl Merise die Ströme kontrollierte, drehte der Saidin anhaftende Makel Elza den Magen um. Es war ein Misthaufen, der in schwüler Sommerhitze vor sich hin faulte. Die andere Grüne war trotz ihrer Strenge eine wunderschöne Frau, aber ihre Lippen wurden schmal, als musste auch sie sich bemühen, sich nicht zu übergeben.
    Überall auf dem Hügel bildeten sich die Zirkel. Sarene und Corele verknüpften sich mit dem alten Mann, mit Flinn, und Nesune, Beldeine und Daigian mit dem jungen Hopwil. Verin und Kumira bildeten sogar einen Zirkel mit der Wilden vom Meervolk; sie war sogar ziemlich stark, und jeder wurde gebraucht. Sobald ein Zirkel gebildet war, verließ er den Hügel; jeder verschwand in eine andere Richtung im Wald. Alivia, die seltsame Wilde, die keinen zusätzlichen Namen zu haben schien, ging mit wehendem Umhang und umgeben vom Glühen der Macht nach Norden. Die Frau mit den winzigen Falten um die Augen und der unglaublichen Stärke war wirklich beunruhigend. Elza hätte viel darum gegeben, die Ter’angreale , die sie trug, in ihrem Besitz zu haben.
    Alivia und die drei Zirkel würden einen Verteidigungsring bilden, falls er gebraucht wurde, aber die größte Notwendigkeit lag direkt hier oben auf dem Hügel. Der Wiedergeborene Drache musste um jeden Preis beschützt werden. Diese Aufgabe hatte natürlich Cadsuane selbst übernommen, aber Merises Zirkel würde ebenfalls hier Stellung beziehen. Der Menge von Saidar nach zu urteilen, die Cadsuane schöpfte, musste sie ein eigenes Angreal haben. Es war mehr Saidar , als Elza und Merise zusammengerechnet genommen hatten, aber selbst das verblasste angesichts der Macht, die durch Callandor floss.
    Elza schaute zum Wiedergeborenen Drachen herüber und holte tief Luft. »Merise, ich weiß, ich sollte nicht fragen, aber darf ich die Ströme vermischen?«
    Sie hatte damit gerechnet, betteln zu müssen, aber die größere Frau zögerte nur einen Augenblick lang, bevor sie die Kontrolle an sie weitergab. Fast unverzüglich entspannten sich Merises Lippen, allerdings konnte man sie trotzdem niemals als weich bezeichnen. Feuer und Eis und Schmutz schossen in Elza empor und sie erschauderte. Was es auch kostete, der Wiedergeborene Drache musste die Letzte Schlacht erreichen.
    Barmellin lenkte seinen Karren über die verschneite Straße nach Tremonsien und fragte sich, ob die alte Maglin in den Neun Ringen wohl den gewünschten Preis für den Pflaumenschnaps hinter ihm auf der Ladefläche zahlen würde. Er war nicht besonders zuversichtlich. Maglin hatte nicht viel Silber, der Pflaumenschnaps war nicht besonders gut, und so spät im Winter würde sie vielleicht bis zum Frühling warten wollen, bis es ihr wieder besser ging. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass der Tag sehr hell erschien. Fast wie ein Sommermittag statt einem Wintermorgen. Aber am seltsamsten von allem war, dass das Leuchten aus der riesigen Grube neben der Straße zu kommen schien, in der Arbeiter aus der Stadt bis zum vergangenen Jahr gegraben hatten. Dort unten sollte eine kolossale Statue sein, aber es hatte ihn nie genug interessiert, um selbst einen Blick hineinzuwerfen.
    Jetzt zügelte er seine Stute fast gegen seinen Willen und stieg in den Schnee, um bis zum Rand der Grube zu trotten. Sie war hundert Schritte tief und zehnmal so breit, und er musste die Hände vors Gesicht legen, um sich vor dem grellen Schein zu schützen, der aus ihrer Tiefe kam. Er blinzelte zwischen den Fingern hindurch und konnte eine glühende Kugel ausmachen, die wie eine zweite Sonne war. Plötzlich wurde ihm klar, dass es sich um die Eine Macht handeln musste.
    Mit einem erstickten Aufschrei stapfte er

Weitere Kostenlose Bücher