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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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hatten sie ihm die Polizei auf den Hals gehetzt. Und dabei hatten sie ihn angeschossen; man sollte meinen, damit sei er gestraft genug für den Einbruch in ihr Haus. Ohne sich die Mühe zu machen, ein Hemd oder Schuhe anzuziehen, ging Max in sein Arbeitszimmer hinunter. Als er eintrat, sah er Justin Salinger in der Nähe der Tür stehen. Justin war wie er Mitglied bei Solomon's, dem exklusiven Legendenjägerclub. Max entspannte sich ein wenig, weil er nun wusste, dass er sich keine Märchen einfallen lassen musste, um seine Anwesenheit in Miss Tobias' Laden zu erklären.
    »Ich brauche deine Hilfe«, sagte Justin.
    »Es ist verdammt spät, Salinger. Hilfe wobei?«, brummte Max. Normalerweise war er gastfreundlicher, aber die Schusswunde schmerzte und er empfand sie als überaus lästig, was sich in seiner Stimmung niederschlug. Er kannte Justin, wenn auch nicht besonders gut. Der Polizeiinspektor war neu bei Solomon's, sodass sie sich bisher nur bei wenigen Gelegenheiten begegnet waren. Max kam um seinen Schreibtisch herum und forderte Justin mit einer Handbewegung auf, sich ihm gegenüberzusetzen. »Brandy?«
    »Nein, danke. Ich muss mich für die späte Zeit entschuldigen«, sagte Justin mit einem Lächeln, als er Max' ungewöhnlich nachlässige Erscheinung registrierte. »Aber es geht um eine Ermittlung.«
    »Dann bist du also dienstlich hier?« Max ließ sich in seinen Sessel fallen. Vielleicht war Justin doch hergekommen, um ihn festzunehmen. »Dieses kleine Biest. Haben sie mich gemeldet, gleich nachdem ich fort war?«
    »Dich gemeldet?« Justin schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin wegen eines Mordes hier. Eigentlich sogar wegen fünf.«
    »Nun, wenn du nicht hier bist, um mich aufs Revier zu bringen, werde ich mir einen Brandy gönnen, denke ich. Bist du sicher, dass du keinen willst?«
    Justin lächelte. »Du hast mich überredet. Ein Brandy wäre gut.«
    Max entspannte sich ein wenig und schenkte zwei Gläser ein. Eins stellte er Justin hin.
    »Ich muss dich allerdings fragen«, sagte der und deutete auf Max' frisch vernähte Wunde, »was mit dir passiert ist?«
    Max ging zu seinem Platz zurück. »Ich wurde heute Nacht angeschossen.«
    »Von dem kleinen Biest?«, fragte Justin, Max' Worte wiederholend.
    »Nicht direkt, aber sie hatte damit zu tun. Ich weiß noch gar nicht, ob sie all den Ärger wert sein wird, den sie mir zweifellos bereiten wird.«
    »Aber du wirst zunächst mal abwarten und sehen.« Justin lächelte.
    »So ungefähr.« Max trank einen Schluck. Er wusste immer noch nicht, was zum Teufel dieser Besuch mit ihm zu tun hatte, aber zumindest war der Inspektor nicht gekommen, um ihn zu verhaften. »Du meinst fünf Morde, die miteinander in Verbindung stehen?«, fragte Max.
    »Ich denke schon. Jemand will der Krone schaden.« Justin nahm einen Schluck von seinem Drink und stellte dann das Glas auf seinen Knien ab.
    Max runzelte die Stirn. »Wovon sprichst du, Justin?«
    »Von den kürzlich verstorbenen Generälen. Hast du etwas darüber gelesen?«
    Max nickte. »In den Zeitungen. Sie schrieben, es habe zwei Selbstmorde gegeben. Und irgendetwas über einen Irrtum bei einer Mission in Afrika.«
    »Der erste Todesfall wurde anfangs für einen Selbstmord oder einen Unfall gehalten. Aber die Anzahl der Toten ist gestiegen, und wir gehen bei diesem ersten Fall inzwischen auch von Mord aus. Fünf tote Generäle, die in schockierend kurzen Abständen das Zeitliche gesegnet haben. Gestern Nacht wurde General Lancer mit einem Kopfschuss in seinem Arbeitszimmer aufgefunden.«
    Max beugte sich vor. »Ziemlich unwahrscheinlich, dass der erste Todesfall nicht mit diesen anderen zusammenhängt«, meinte er.
    »General Reasoner war der, der bei dem Feuer umkam. Wir gehen jetzt davon aus, dass er das erste Mordopfer war. Dann wurde General Carrington mit durchschnittener Kehle aufgefunden, und Lancer starb durch einen Kopfschuss«, sagte Justin.
    »Und was ist mit den anderen beiden?«, fragte Max.
    Justin lehnte sich zurück und strich sich mit der Hand übers Gesicht. »Sie wurden heute Nacht in einer Kutsche am Stadtrand Londons umgebracht. Mercer und Clyde. Sie waren zusammen, wahrscheinlich auf dem Weg zu irgendeinem Treffen, obwohl nicht bekannt ist, mit wem sie verabredet waren. Unter normalen Umständen würde sich ein Armeeoffizier nicht mit einem von der Marine treffen. Und es ist bekannt, dass sie sich nicht mochten.« Justin schüttelte den Kopf. »Das macht keinen Sinn. Sie sind in einen Hinterhalt

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