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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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Beamten aus. Spencer hatte gewusst, dass dieses Gespräch stattfinden würde. Von einem bestimmten Punkt an hatte er es sogar erwartet. Dass er die Königin nicht über den Besuch des Inspektors unterrichtet hatte, bedeutete nicht, dass sie nicht besorgt sein oder sich für die Ermittlungen interessieren würde. Seine eigenen Verbrechen mit ihr zu besprechen, ohne dass sie die Wahrheit kannte, empfand er als ausgesprochen anregend. Was sie wohl tun würde, wenn sie wüsste, dass ihr privilegiertester Berater eigenhändig ihre Truppen reduzierte? Wahrscheinlich würde sie ihn köpfen lassen.
    Er fing sich gerade noch, bevor er lächelte. Um sich seine Schadenfreude nicht anmerken zu lassen, zwang er sich, die Stirn zu runzeln.
    »Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich Eurer Majestät nicht schon früher von dem Besuch berichtet habe. Aber ich fürchte, ich wurde von hier fortgerufen, bevor ich dazu kam. Meine Tante ist erkrankt«, sagte er mit gespielt besorgter Miene. »Wir glauben nicht, dass sie noch lange leben wird.«
    »Das tut mir leid, Spencer«, erwiderte die Königin mit aufrichtigem Mitgefühl.
    »Als der Inspektor kam, brachte er jemanden mit«, berichtete er ihr. »Den Marquess von Lindberg. Ist Eure Majestät gut mit ihm bekannt?« Spencer hatte Nachforschungen über den Marquess angestellt, aber es war nicht viel dabei herausgekommen. Dass der Mann ein Mitglied des exklusivsten Clubs in London war, hatte er vorher schon gewusst. Vielleicht würde Ihre Majestät ihm ja noch das eine oder andere über diesen Marquess erzählen.
    Die Königin hielt in ihrem Frühstück inne, legte ihre Gabel nieder und lächelte verträumt. »Maxwell Barrett; ja, den kenne ich. Er ist ein ziemlicher Charmeur mit beißendem Humor.« Sie biss in ein dick mit Butter und Marmelade bestrichenes Brötchen. »Ich nehme an, dass er seinen Freund begleitet hat, um eine Audienz bei mir zu erlangen. Ich wünschte, Sie hätten mich informiert, als sie hier waren. Es wäre unterhaltsam gewesen, den Marquess wiederzusehen.«
    »Eure Majestät haben zu der Zeit geruht und ich wollte Eure Majestät nicht stören. Ihr habt unter so viel Druck gestanden in letzter Zeit«, erklärte Spencer.
    Eine tiefe Furche bildete sich zwischen ihren Brauen. »Ich bin die Monarchin dieses Landes«, sagte sie in ihrem autoritärsten Ton. »Da werde ich mit dem Druck wohl umgehen können. Bisher habe ich es schließlich auch gekonnt.«
    »Ja, Eure Majestät.« Spencer senkte den Kopf und hoffte, dass er ausreichend zerknirscht wirkte. »Es wird nicht wieder vorkommen.«
    Sie stand auf, und sofort erschien eine Flut von Bediensteten an ihrer Seite. Sie ging zu einem hohen Lehnstuhl in der Sitzecke des Raumes. »Nun trödeln Sie nicht herum, Spencer, und kommen Sie schon her«, sagte sie und winkte ihm.
    Er begab sich schnell in die Sitzecke und ließ sich in einem der Sessel nieder.
    »Hmmmm. Ich bin zutiefst beunruhigt über die derzeitige Situation. Ich kann doch nicht zulassen, dass irgendein Irrer meine militärischen Führer ermordet!« Sie schlug mit der Faust auf die Armlehne. »Bald werde ich keinen mehr haben, auf den ich mich verlassen kann. Wie soll ich Afrika zivilisieren, wenn all meine Generäle tot sind?«
    Spencer ärgerte sich sehr über die Bezeichnung »Irrer«. Er war kein gewöhnlicher Verrückter, der in London herumstrich und wahllos Menschen tötete. Mit dem, was er tat, folgte er seiner Bestimmung. Dies alles war ihm erklärt worden, in allen Einzelheiten, als er noch ein kleines Kind gewesen war. Sein Großvater hatte dafür gesorgt, dass Spencer als das aufwuchs, was er war – der Auserwählte. Als alle anderen ihn im Stich gelassen hatten, war sein Großvater da gewesen, um ihm den richtigen Weg zu zeigen.
    »Nein, natürlich könnt Ihr das nicht.« Spencer fuhr fort, seine Rolle als treuer Berater Ihrer Majestät zu spielen. »Euer gesamtes Imperium wird die Auswirkungen des Verlusts dieser wichtigen Männer spüren«, erklärte er und schlug die Beine übereinander. »Aber wir werden diese Situation unter Kontrolle bekommen, und Eure afrikanischen Missionen werden Eurer sorgfältigen Planung entsprechend fortgesetzt werden.«
    Er hatte ihre Abwehr unterwandern müssen, um sie um die Sicherheit des Landes fürchten zu lassen. Ohne einen Posten in der Regierung, ohne ihr nahe zu sein, hätten seine Morde an den Generälen keinem Zweck gedient. Genauso sorgfältig, wie er diese Morde inszeniert hatte, hatte er auch eine

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