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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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ihr zu helfen, sondern Justin, und weil er endlich finden wollte, wonach er in all diesen Jahren gesucht hatte. Atlantis war irgendwo da draußen unter der Meeresoberfläche und wartete darauf, entdeckt zu werden.
    Er räusperte sich. »Der Brief bezieht dich nicht mit ein. Warum sollte er nur einen Wächter und nicht alle informieren?«
    »Vielleicht ist er gestorben, bevor er Gelegenheit dazu hatte.«
*
    Spencer war soeben in die Stadt zurückgekehrt, als er zur Königin gerufen wurde, die ihn in ihrem Frühstückszimmer sprechen wollte. Ihre Majestät war zur Frühaufsteherin geworden, seit ihr Gemahl verstorben war, und wenn sie bereit war, sich der Arbeit zuzuwenden, erwartete sie von ihren Ratgebern, es auch zu sein. Spencer zog sein Jackett zurecht und strich glättend über seine Hose, bevor er sich ins Frühstückszimmer führen ließ.
    Das Zimmer war vom Boden bis zur Decke in Rot gehalten, mit schweren Samtvorhängen, die die lange Fensterwand bedeckten. Mit der ebenfalls scharlachroten Polsterung der Möbel und dem roten Teppich sah das Zimmer wie in Blut getaucht aus, was für ein Speisezimmer völlig ungeeignet schien. Doch irgendjemand hatte Ihrer Majestät gesagt, Rot rege den Appetit an, und sie hatte sich das zu Herzen genommen und das Zimmer entsprechend herrichten lassen. Vielleicht war es das viele Blut, das Spencer in letzter Zeit gesehen hatte, das dieses Bild in ihm heraufbeschwor.
    »Ihr wolltet mich sprechen, Majestät?«, sagte er nach einer Verbeugung vor Victoria und machte keine Anstalten, sich zu setzen, ehe sie es ihm anbot.
    »Ja. Nehmen Sie doch Platz«, forderte sie ihn auf und deutete auf einen Sessel neben ihrem. Ihr graues Haar war wie üblich zu einem langen Zopf geflochten und zu einem dicken Knoten in ihrem Nacken aufgesteckt. Der Winter machte ihr zu schaffen, versteifte ihre Gelenke und machte ihre Bewegungen langsamer und ausgeprägter. Englands geliebte Königin wurde alt.
    Spencer schwieg, während sie drei Bissen von den Wachteleiern auf dem goldgeränderten Teller vor sich aß. Auf der Anrichte hinter ihr standen Platten und Schüsseln mit zahlreichen anderen Speisen, aber sie bot Spencer nichts an.
    Stattdessen beugte sie sich vor und tippte mit ihrer Fingerspitze auf den mit kostbaren Schnitzereien versehenen Mahagonitisch. »Mir wurde berichtet, dass Sie vor Kurzem von einem Ermittler von Scotland Yard Besuch erhalten haben«, sagte sie. Als Spencer nickte, fuhr sie fort: »Ist man beim Yard schon weitergekommen mit der Suche nach dem Mörder meiner Generäle?«
    »Leider nicht. Sie haben noch keine Anhaltspunkte.« Spencer schlug ein Bein über das andere.
    »Nun, das ist verständlich«, sagte sie. »Es ist offenbar ein raffinierter Mörder, mit dem sie es zu tun haben, schlau genug, um keine Spuren zu hinterlassen. Ich habe gehört, dass er bei jedem Opfer eine andere Waffe benutzt hat. Und dann der arme General Carrington, bei dem diese brutale Bestie ein Messer benutzt hat.« Sie kaute ein paar Momente nachdenklich, bevor sie wieder sprach. »Wie ich hörte, hat, wer auch immer es sein mag, der diese Verbrechen begeht, eine Art Nachricht für mich hinterlassen.«
    »Pardon?«, fragte Spencer, vorübergehend abgelenkt, weil sie ihn eine brutale Bestie genannt hatte. Er zwang sich, ruhiger zu atmen, und umklammerte die Armlehnen seines Sessels. Eines Tages würden alle sehen, was er tat, und erkennen, dass das nichts mit Brutalität zu tun hatte.
    »Ich sagte, der Mörder hat bei einer der Leichen eine Nachricht für mich hinterlassen«, wiederholte sie und schwenkte ungeduldig die Hand, in der sie die Gabel hielt.
    Sie dachte also, diese Nachricht sei an sie gerichtet. Anscheinend hatten die ermittelnden Beamten von Scotland Yard sie so gedeutet, denn andernfalls hätte die Königin nie davon erfahren. Diese Dummköpfe. Spencer hatte gehofft, sie würden die Nachricht in den Zeitungen bringen, wie er es ihnen befohlen hatte. Aber sie waren Idioten und offenbar nicht einmal imstande, sich an Anweisungen zu halten.
    Er wusste, dass der dritte Wächter irgendwo in London lebte. Sein Ring flimmerte zu oft, um nicht in der Nähe des Wächters zu sein. Aber allzu lange konnte der Wächter sich nicht verstecken, bevor er ihn aufspüren würde. Und dann würde er die Menge des Elixiers besitzen, die die Prophezeiung verlangte, und unsterblich werden.
    »Eine Nachricht für Euch?«, fragte er.
    Die Königin ließ sich weiter über die Spekulationen der ermittelnden

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