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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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ich habe die ganze Sache von der falschen Seite aus betrachtet.«
    Sabine legte das Buch zur Seite und beugte sich vor. »Wieso?«
    »Ich dachte, was ich – was wir – tun müssten, wäre, der Polizei zu helfen, den Mörder ausfindig zu machen. Dass wir so die Offiziere und den letzten Wächter beschützen –«, hier nickte er ihr zu, »und die Verwirklichung der Prophezeiung verhindern könnten. Aber nun denke ich, wir sollten die Detektivarbeit den Polizisten überlassen und unsere Energie stattdessen auf etwas völlig anderes konzentrieren. Denn was geschieht, wenn der Auserwählte den letzten Wächter findet? Was wird dir geschehen?«
    »Er stiehlt das Elixier, der Wächter stirbt, und die Prophezeiung ist erfüllt. So, wie sich die Ereignisse bisher entfaltet haben, wird er wohl versuchen, Englands Militär zu benutzen, um zu vollenden, was die atlantidische Armee vor solch langer Zeit begonnen hat«, sagte Sabine.
    »Und was war das?«, fragte er.
    »Die Welt beherrschen. Er wird das Elixier dazu benutzen, euer Militär unschlagbar zu machen. Oder zumindest wird er es versuchen.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Dann sollten wir die Taube finden, statt zu versuchen, die Identität des Auserwählten herauszufinden. Der Prophezeiung nach ist die Taube die einzige Möglichkeit, ihn aufzuhalten. Die beiden anderen Wächter hat er schon gefunden. Und trotz deiner schlauen Idee, dich gewissermaßen in der Menge zu verbergen, ist anzunehmen, dass er irgendwann in Erfahrung bringen wird, wer du bist.« Max verschränkte seine Arme vor der Brust. »Und deshalb müssen wir gerüstet sein.«
    »Mit der Taube«, warf Sabine ein. »Das Problem ist, dass wir nicht wissen, was die Taube ist.«
    »Der Vogel ist damit ganz sicher nicht gemeint.«
    Sabine verdrehte ihre Augen. »Bestimmt nicht.«
    Er nutzte den Moment, um die Karte aus seiner Tasche zu nehmen und sie auf dem Tisch zu entfalten.
    Sabine stockte der Atem. »Ich wusste nicht, dass du sie bei dir hattest«, flüsterte sie und legte ihre gespreizte Hand darauf, als versuchte sie, die eigentliche Insel zu berühren.
    »Ich dachte, sie würde dem Seher bei der Interpretation der Prophezeiung helfen.« Max zuckte die Schultern. »Aber daraus ist ja leider nichts geworden.«
    Sie lächelte ihn an. »Es war eine gute Idee. Ich bin sicher, dass Phinneas sich gefreut hätte, sie zu sehen.«
    Max zeigte auf den Teil der Inschrift, in der die Taube erwähnt wurde. »Vielleicht ist sie irgendeine Waffe? Das würde Sinn ergeben. Wenn wir kämpfen müssen, werden wir auf jeden Fall eine Waffe brauchen.«
    Sabine betrachtete die Karte, bevor sie den Blick wieder zu Max erhob. Ihr Ausdruck wurde weicher, als sie in ihre Tasche griff und ein gefaltetes Pergament hervorzog.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Etwas, das ich in Phinneas' Haus gefunden habe.«
    »Das ist es also, was du gestern Nacht vor mir verborgen hast«, sagte Max.
    Sie öffnete den Mund, schloss ihn dann aber mit einem schweren Seufzer. »Nur weil ich eine Gelegenheit wollte, ihn zuerst allein zu lesen. Ich dachte, er könnte etwas anderes sein.« Dann schüttelte sie den Kopf. »Lies ihn.«
    Max senkte seinen Blick darauf. Es war ein Brief, den Phinneas vor drei Tagen an Madigan geschrieben hatte. » ›Ich glaube, ich habe die Taube gefunden, aber dann beschlossen, sie nicht aus ihrem derzeitigen Versteck zu nehmen. Sie scheint sich dort in Sicherheit zu befinden, und sie zu stören, könnte sogar noch gefährlicher sein.‹ « Max suchte Sabines Blick. »Er wusste, wo die Taube ist?«
    »Ja. Es scheint, als hätte er diesen Teil der Prophezeiung entschlüsselt.«
    Max las weiter und drehte dann die Seite um. »Der Brief ist unvollendet.«
    »Ich glaube, dass Phinneas von dem Auserwählten überrascht wurde und gerade noch die Zeit hatte, den Brief zu verstecken.«
    Max las ihn noch einmal und suchte nach einem Hinweis, wo die Taube sich befinden könnte, fand aber keinen. »Wo ist die Taube?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht. Ich hatte gehofft, er hätte darüber etwas in das Buch geschrieben, aber bis jetzt habe ich noch nichts gefunden. Ich werde aber natürlich weiterlesen«, sagte sie.
    Doch sie schlug das Buch nicht auf, sondern starrte die Karte an und nahm jede der Einzelheiten in sich auf. Max sagte sich, dass es unerheblich war, wie voller Ehrfurcht Sabines Augen waren oder wie liebevoll sie mit der Fingerspitze den Linien der Karte folgte. Denn er befand sich auf der Suche, nicht in erster Linie, um

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