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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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bist.«
    Agnes kam sofort zu ihr herüber. »Wie habt ihr ihn angetroffen?«, fragte sie gespannt und griff sich unwillkürlich an die Kehle. »Wie ging es Phinneas?«
    Sabine spürte, wie ihr die Tränen kamen. »Oh, Agnes, es tut mir so furchtbar leid.«
    Alle Farbe wich aus dem Gesicht ihrer Tante, und ihre beiden Schwestern waren augenblicklich bei ihr, als sie kraftlos auf den Boden sank. Sie klammerte sich an sie, als sie weinte, und sie weinten mit ihr. Sabine stand still dabei und sah mit tränenfeuchten Augen zu. Es war nichts Zurückhaltendes an ihrem Kummer; er war unverstellt und rückhaltlos.
    Nach einer Weile erhob sich Lydia. »Dann hatte der Auserwählte ihn wohl schon gefunden?«
    »Leider ja. Wir fanden Phinneas in seinem Garten. Max hat dafür gesorgt, dass er dort anständig bestattet wurde.«
    Agnes schluckte und versuchte zu lächeln. »Er liebte diesen Garten.«
    Calliope und Lydia halfen ihrer Schwester zu ihrem Bett, wo sie sich auf den Rand sinken ließ und Kopf und Schultern hängen ließ.
    Sabine kniete sich vor sie hin und legte ihr das Päckchen Briefe und die Bändersammlung auf den Schoß, die Max gefunden hatte. »Sieh mal, was wir in seinem Haus gefunden haben. Wir dachten, du möchtest das hier vielleicht haben.«
    Agnes öffnete die Augen und sog überrascht den Atem ein. »Meine Bänder! Dieser verrückte alte Narr. Warum mag er sie behalten haben?«, fragte sie, während sie fast ehrfürchtig über die Tüte mit den Bändern strich.
    »Weil er dich geliebt hat«, sagte Calliope.
    »Es tut mir leid, aber wir haben einige der Briefe gelesen«, entschuldigte sich Sabine. »Wir hofften, sie könnten uns eine Hilfe sein ... uns vielleicht einen Hinweis liefern, um die Prophezeiung aufzuhalten.«
    Agnes blickte auf und schüttelte den Kopf. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es steht nichts in diesen Briefen, dessen ich mich schämen müsste.« Sie machte Calliope ein Zeichen. »Hole mir doch bitte meinen Kasten.«
    Calliope griff unter Agnes' Bett und zog ein altes Holzkästchen darunter hervor, das Sabine schon oft gesehen hatte. Bisher hatte sie ihre Tante nie gefragt, was sie darin aufbewahrte.
    Nun zog Agnes ein Päckchen Briefe heraus. »Hier sind seine Briefe an mich. Und du hast recht – vielleicht werdet ihr etwas Hilfreiches darin finden.«
    Sabine nahm beide Briefpäckchen an sich. »Ich verspreche dir, dass du sie zurückbekommst.« Sie würde Max die Briefe zeigen, weil sie womöglich einen Hinweis enthielten, der ihnen bei ihrer Suche helfen konnte. Aber sie könnten Max auch Geheimnisse offenbaren, um deren Bewahrung Sabine bislang so bemüht gewesen war. Vorhin im Zug, als Max gefragt hatte, warum Agnes und Phinneas nicht zusammen sein konnten, hatte sie ihn belogen und behauptet, einem Seher und einer Heilerin sei es nicht erlaubt zu heiraten. Aber es war das Einzige, was ihr auf die Schnelle eingefallen war, um Max nicht die Wahrheit sagen zu müssen: dass Agnes der dritte Wächter war.
    Agnes weinte haltlos. Sabine hätte so gern etwas gesagt oder getan, um ihre Tante zu trösten, aber sie wusste, dass es nichts gab, was helfen würde. Als Sabines Eltern gestorben waren, hatte auch sie es der Zeit überlassen müssen, ihren Schmerz zu lindern. Er lauerte noch immer unter der Oberfläche und überfiel sie hin und wieder, wenn sie ihre Eltern ganz besonders stark vermisste.
    »Was ist mit dem Buch des Sehers?«, wollte Lydia wissen.
    »Das haben wir auch gefunden, aber in der Nacht kam jemand zum Cottage, vermutlich um es zu holen, und wir mussten fliehen und uns im Wald verstecken.«
    »Wir sind nur froh, dass dir nichts zugestoßen ist! Max hat sehr gut auf dich aufgepasst«, sagte Calliope.
    »Phinneas hat all seine Visionen gewissenhaft in diesem Buch festgehalten«, meldete sich Agnes zu Wort.
    »Ich dachte, du könntest es dir ansehen«, sagte Sabine und zeigte es Agnes. »Vielleicht findest du etwas über die Prophezeiung und darüber, wie Phinneas sie gedeutet hat. Ich weiß, dass er nicht im Besitz des vollständigen Wortlauts der Prophezeiung war, aber er wusste genug darüber, um die Taube zu finden.«
    Die Tanten wechselten einen Blick.
    »Hat er das in sein Buch geschrieben?«, wollte Lydia wissen.
    »Nein, er erwähnte sie in einem unvollendeten Brief an Madigan. Er schrieb, er habe die Taube gefunden, aber vorläufig sei sie sicher, und er wolle sie nicht holen und riskieren, sie in Gefahr zu bringen«, sagte Sabine. »Max und ich haben

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