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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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nach.
    »Nettes Mädchen«, meinte Wright.
»So gefällig und freundlich! Ich glaube, sie ist die einzige, die traurig ist,
daß Vida Cox tot ist.«
     
    Inzwischen unterhielt sich Mrs. Wharton ganz gut in »Siedlers Wappen«. Es war eine
nette Gaststätte, und jeder war höflich zu ihr. Die Frau des Wirts hatte die
Eintragung im Gästebuch gesehen und sprach sie ganz entzückt an: »Augusta
Wharton... ach, bitte entschuldigen Sie, aber Sie sind doch nicht etwa die Wharton?«
    Augusta nahm den ihr
gebührenden Tribut freundlich hin. Sie machte eine anmutige Verbeugung und
bestätigte, daß sie es wirklich sei.
    »Wie wundervoll! Ich habe alle
Ihre Bücher gelesen; und ich liebe sie!«
    Mrs. Wharton strahlte. Sie
überlegte gerade, ob sie der Frau anbieten sollte, eins ihrer Bücher mit ihrem
Namenszug auszuzeichnen, als diese fortfuhr: »Und wie lange ich immer warten
muß, bis ich eins in der Bibliothek bekomme! Immer sind sie alle ausgeliehen!
So beliebt sind Sie.«
    Mrs. Wharton verbeugte sich
abermals, allerdings diesmal zurückhaltender. Ganz so herzlich waren ihre Gefühle
den Bibliothekslesern gegenüber nicht. Ihrer Meinung nach waren sie kaum besser
als jene abgebrühten Leute, die versuchten, Bücher vom Autor zu leihen.
    Immerhin war erfreulich, wie
fest ihr guter Ruf begründet war. Als sie in die Hotelhalle hinunterging, war
das Hausmädchen gerade dabei, Feuer im Kamin zu machen; sie starrte sie
bewundernd an. Auch der Pförtner, der gebildeter war als die Gastwirtsfrau, kam
heran. »Meine Frau verehrt Sie, Mrs. Wharton!«
erklärte er. »Sie sagt, daß Ihre Bücher wundervoll seien! Sie hat Ihr Photo ausgeschnitten und hat es an...«
    Er schlug sich selbst auf den
Mund, ganz erschrocken, daß er beinahe den Platz verraten hätte, den die
Photographie jetzt schmückte. Er machte das schnell wieder wett, indem er
fortfuhr: »Ich schenke ihr immer eins von Ihren Büchern zum Geburtstag. Ob Sie
wohl so freundlich sein würden, Ihren Namen hineinzuschreiben? Wie nennt man
das doch gleich? Ach ja, ein Autogramm. Meine Frau würde sich riesig darüber
freuen!«
    Mrs. Wharton willigte freundlich ein,
und es wurde ausgemacht, daß Albert ihr das Buch am nächsten Morgen bringen
würde.
    Während dieser Unterhaltung
trat ein großer Mann in die Halle. Augusta schaute ihn interessiert an. Er sah
vornehm aus, machte jedoch einen kranken und verärgerten Eindruck. Trotzdem
lächelte er freundlich, und sie war sehr zufrieden; denn sicher hatte er
Alberts Bemerkungen gehört. Er ließ sich erschöpft auf einen Stuhl sinken,
richtete sich aber gleich wieder auf und sagte: »Verzeihen Sie bitte! Ich bin
ziemlich mitgenommen. Darf ich mich vorstellen? Ich bin kein Neuseeländer, Mrs. Wharton. Hillford ist mein
Name, und ich arbeite seit einigen Jahren in Argentinien. Man hat mir gesagt,
daß Sie eingetroffen seien. Das Hotel ist ganz erfüllt von dieser Neuigkeit.
Ihr Name ist mir inzwischen sehr vertraut, denn Ihre Bücher sind ja überall
bekannt. Man darf sich glücklich schätzen, einer so berühmten Autorin zu
begegnen!«
    Eine derartige Unterhaltung war
sehr nach Mrs. Whartons Geschmack. »Der wickelt dich
ein«, pflegte Jim in solchen Fällen zu sagen. Sie gab sich ganz ungezwungen und
zeigte, daß sie ebensogut zuhören wie selbst ein
Gespräch führen konnte, und sagte gleich: »Bewirtschaften Sie eine Farm? Wie
wundervoll! Ich wollte schon immer mal eins meiner Bücher in Argentinien
spielen lassen. Es ist ein Land voller Romantik und Geheimnisse. Aber ich sehe,
daß es Ihnen nicht gut geht. Es ist hoffentlich nichts Ernstes?«
    »Nichts von Bedeutung.
Verzeihen Sie nur, daß ich mich so gehenlasse. Mir wäre lieber, ich wäre in
Ordnung und könnte etwas tun. Aber ich hatte gestern einen leichten Unfall,
verbunden mit einem sehr schweren Schock.« Und dann berichtete er ihr von Beths
Verschwinden.
    »Ach, dann waren Sie also ihr
Begleiter bei der Jagd?«
    »Einer von ihnen! Aber
unglücklicherweise war ich gerade in dem Moment nicht bei ihr, als sie... als
sie diesen Unfall hatte, oder was es nun gewesen ist. Sie wissen Bescheid über
diese geheimnisvolle Sache?«
    »Ja. Mein Schwiegersohn hat mir
davon erzählt. Und Sie wurden verletzt? Du liebe Zeit, Jagen ist wirklich ein
roher Sport!«
    »Ach, eigentlich nicht; ich
glaube nicht, daß diese Jagdhunde oft ihre Beute zu fassen kriegen. Und
verletzt? Eigentlich auch nicht so richtig; ich bin nur wie zerschlagen. Das
Schlimme ist: Wenn ich hinausgehe und nach

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