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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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schon kaum mehr.
    »Ich lasse es auf meinem Tisch liegen, wie ich es immer gemacht habe — ich schlafe ja schon im Stehen ein!«
    Beth schlief tief, müde und enttäuscht von dem Abend, auf den sie sich so gefreut hatte. Ungefähr zwei Stunden später wurde sie durch ein leichtes Geräusch geweckt. Sie lag ganz still und lauschte. Irgend jemand war in ihrem Zimmer; jemand, der sich sehr leise, aber doch zielbewußt bewegte. In dem schwachen Licht konnte sie eine Gestalt sehen, die sich gegen das Fenster abhob. Einen Augenblick lag sie wie erstarrt und wagte kaum zu atmen. Wer konnte so mitten in der Nacht in ihr Zimmer kommen? Sie fühlte, wie panische Angst sie ergriff. Sie richtete sich abrupt auf und schrie laut: »Wer ist da? Was machen Sie hier?« und dann: »Mutter, Mutter, Alec, kommt schnell! Hier ist ein Mann! Hier in meinem Zimmer!«
    Sie sprang aus dem Bett, aber die dunkle Gestalt war verschwunden. Kalte Angst kroch ihr den Rücken hoch. Wie hatte es jemand wagen können, in ihr Haus einzusteigen? Sie stürzte hinaus auf den Korridor und stieß heftig mit jemandem zusammen, den sie fest umklammerte. Es war wieder der abscheuliche kleine Mann! Dann brach sie in ein Wutgeschrei aus, als sie begriff, daß der Arm, den sie gepackt hielt, mit einem Pyjama bekleidet und daß der kleine Mann ihr Bruder Jerry war. Sie wirbelte herum und stieß gegen ihre Mutter, die nach dem Lichtschalter tastete.
    Einen Augenblick lang herrschte größte Verwirrung, bis schließlich das Licht angeknipst war. Da standen sich die drei Sutherlands mit finsteren Gesichtern gegenüber. Wo war der Einbrecher, und wo war Alec??
    »Jerry, was machst du denn hier?« keuchte sie; ihre Angst verflog allmählich. Jerry guckte beleidigt.
    »Na, das hab’ ich gern! Wenn du in den höchsten Tönen kreischst, daß jemand in deinem Zimmer sei, denkst du dann, ich bleibe ruhig in meinem Bett liegen, während du vielleicht ermordet wirst?«
    »Ermordet?« Ein kalter Schauer packte sie. Was war nur in ihrem sonst so ruhigen und freundlichen Leben los? Heute abend war sie schon einmal sehr grob angerempelt worden, und wenn sie jetzt nicht aufgewacht wäre, wäre sie vielleicht... Nein, der Gedanke war zu furchtbar; sie wies ihn weit von sich. Es konnte nicht sein. Sie hatte geträumt.
    Aber im selben Augenblick wurde sie mit Gewalt zu der Einsicht gezwungen, daß doch alles Wirklichkeit war. Denn plötzlich schrie Alice aufgeregt: »Das Geld! Die Einnahmen vom Tanz!! Sie waren in dem Leinenbeutel auf meinem Tisch, und jetzt sind sie weg! Man hat sie gestohlen!«
    Sie starrten sich an. Stockend sagte Beth: »Es war also doch jemand da. Ich hatte schon gehofft, es wäre ein Alptraum gewesen. Aber es muß jemand gewesen sein, der gewußt hat, daß Geld im Hause war.«
    Da erklang Jerrys Stimme, sachlich und sehr männlich: »Nun, jetzt ist er weg und das Geld genauso. Wir werden Mühe haben, es zurückzuzahlen. Aber deshalb brauchen wir nicht hysterisch zu werden. Keiner ist verletzt. Merkwürdig ist nur, daß Alec dein lautes Kreischen nicht gehört hat. Der muß ja einen gesunden Schlaf haben!«
    Alice Sutherland antwortete nicht, aber sie ging schnell zu Alecs Tür, öffnete und schaute ins Zimmer.
    »Er ist nicht da«, sagte sie, gegen ihren Willen ganz aufgeregt. »Alec ist nicht da. Sein Bett ist unbenutzt.«
    Einen Augenblick lang schwiegen alle. Dann sagte Jerry mit einer vor Entsetzen heiseren Stimme: »Aber er hat doch erklärt, daß er sich nicht gut fühle. Er wollte nicht tanzen gehen, weil er sich lieber hinlegen wollte!«
    Seine Mutter fragte ihn: »Als Bill dich nach Hause gebracht hat, war da Alec hier?«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe nicht nachgesehen. Ich war müde und hatte ein bißchen Leibweh.«
    »Natürlich, die Wurstsemmeln«, meinte seine Mutter nüchtern. »Du weißt also nicht, ob Alec daheim war?«
    »Nein — es kam gar nicht von den Wurstsemmeln! Ich habe bloß sechs gegessen. Mutter, müssen wir wirklich das ganze Geld zurückzahlen?«
    »Ich fürchte, ja. Aber das hilft nichts. Wichtig ist, daß das Geld gestohlen worden ist. Noch ein Einbruch! Wir müssen dem Inspektor im Hotel sofort Bescheid sagen.«
    »Ach, Mutter, warte doch, bis Alec heimkommt«, wandte Beth ein, aber ihre Mutter schüttelte den Kopf.
    »Alec ist in Ordnung«, sagte sie. »Wir dürfen nichts vor der Polizei verschweigen.« Damit ging sie zum Telefon. Das schläfrige Telefonfräulein stellte durch, und schon hörte sie die Stimme des

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