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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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treibt. Das ist der zweite Einbruch innerhalb von drei Tagen!«
    »Der zweite? O Gott, daran habe ich gar nicht gedacht«, sagte Alec. »Sie meinen, daß das etwas zu tun haben könnte mit — mit dem Mord? Aber wenn das der Fall ist, dann kann ja sonst noch etwas passieren! Mutter, er hat doch Beth nicht etwa verletzt?«
    »Natürlich hat er das nicht, du dummer Kerl«, ließ sich die Stimme seiner Schwester vernehmen. Beth erschien mit sorgfältigem Make-up. Sie trug einen Kimono, den sie in Honolulu gekauft hatte und der den Inspektor leicht in Verlegenheit brachte. »Ich bin ganz munter und vergnügt, und niemand ist ermordet, aber laß uns ja nicht wieder so unbeschützt und allein! Das sind keine Zeiten, um hilflose Frauen sich selbst zu überlassen!«
    Alice Sutherland versuchte, sie zu unterbrechen. Alec mochte Beth’ Neckereien nicht, das wußte sie nur zu gut. Seit Wochen war er gereizt und ungeduldig mit ihr gewesen. Sie, die früher so gute Freunde gewesen waren, hatten in der letzten Zeit unaufhörlich miteinander gestritten. Deshalb sagte sie: »Beth, natürlich hätte Alec uns nicht im Stich gelassen, wenn er geahnt hätte, daß hier Einbrecher in der Gegend sind!«
    Aber zu ihrem größten Erstaunen lachte Alec nur und sagte: »Hören Sie nicht auf meine törichte Schwester, Inspektor! Ihr ist ein bißchen zu Kopf gestiegen, daß sie es bis zur Königin gebracht hat.« Und eine Minute später lachten die beiden miteinander und neckten sich, wie sie es immer gemacht hatten. Alice konnte es kaum fassen. War es möglich, daß irgendwelche Sorgen, die Alec verbittert hatten, endlich verschwunden waren? War es möglich, daß er endlich wieder zu sich selbst zurückgefunden hatte?
    Es war großartig, daß Alec, der ewig in schrecklichen Geldschwierigkeiten steckte, jetzt so fröhlich erklärt hatte, er wolle zu dem Verlust des Tanzgeldes etwas beisteuern!
     
     

7
     
    Beth hatte sich seit Monaten auf die Eröffnung der Jagdsaison gefreut, und sie hatte nicht die geringste Absicht, sich den Tag durch irgend etwas verderben zu lassen. Es war ein wundervoll klarer und schöner Morgen. Von ihrem Fenster aus konnte sie Sahib rund um die Pferdekoppel traben sehen, als wäre er bei dem Gedanken an den heutigen Tag besonders beschwingt.
    Die Aufregung verdarb Jerry durchaus nicht den Appetit. Mit größter Konzentration aß er drei Eier und vier Scheiben Speck.
    »Natürlich ist das nicht zuviel! Ich muß mich doch richtig stärken! Die Jagd ist ein anstrengender Sport!«
    »Ja, anstrengend für dein Pferd«, sagte seine Schwester ungehalten. »Ich sehe nicht ein, weshalb ausgerechnet du dich so stärken mußt. Du sitzt doch bloß drauf!«
    Jerry ließ sich davon nicht anfechten und antwortete im Tone eines Erwachsenen: »Ich hoffe ja bloß, daß Sahib diesen Hillford nicht im Stich läßt, so daß er womöglich stürzt. Meinst du, ob er ihn wirklich reiten kann?«
    »Ach, Jerry, tu nicht so albern und versuche nicht, so zu reden wie Bill!« rief Beth. »Hauptmann Hillford ist ein ausgezeichneter Reiter. Du weißt, er kommt aus Argentinien, und dort werden die Leute sozusagen im Sattel geboren. Was ich wissen möchte, ist, ob du jetzt den ganzen Tag da sitzen und Toast mit Marmelade essen willst oder ob du endlich kommst und mir hilfst, die Pferde fertig zu machen!«
    »Ich komme ja schon.« Damit stopfte sich Jerry das letzte Stück Toast in den Mund und schob seinen Stuhl zurück.
    »Nein, laß das Geschirr stehen«, rief Mrs. Sutherland. »Ich habe Zeit genug, mich darum zu kümmern!«
    Sahib merkte genau, daß etwas Besonderes in der Luft lag, und bei Beth’ Anblick wieherte er vor Freude und galoppierte in die entfernteste Ecke der Koppel. Beth rief und rasselte mit ihrem Kübel. Fidget trabte herbei, neugierig gefolgt von dem grauen Pony Maus.
    »Wir wollen sie auf den Hof nehmen, sie bürsten und satteln«, sagte Beth. »Laß Sahib in Ruhe. Er wird schon von selbst kommen.«
    Die Jagd fand nur drei Meilen entfernt statt, deshalb wollten sie mit den Pferden dorthin reiten, um so die Gelder für den Transport zu sparen.
    »Wenn wir das Geld, das uns gestohlen worden ist, zurückzahlen wollen, müssen wir sparsam sein.«
    »Es war ja nicht unsere Schuld, daß das Geld gestohlen worden ist!« protestierte Jerry.
    »Natürlich nicht, dummer Kerl, aber Mutter fühlt sich eben verantwortlich dafür.«
    Sie versorgten ihre Pferde mit Futter und gingen dann zum Hause zurück. Beth zog ihre Reithosen an, warf die

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