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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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das Haar aus der Stirn, rückte seinen Kragen zurecht, zog die Krawatte straff. Dann strich er über seine Brusttasche und ließ die Hand einen Augenblick auf dem Medaillon verharren.
    Wieder öffnete sich die Tür. Soames trat beiseite, um Lydia vorbeizulassen. Als sie hereinkam, standen beide Brüder auf.
    Schon beim Anblick dieser Frau spannte sich Alexanders Körper an. Gott allein wusste, wie es ihr gelang, in diesen schlicht geschnittenen Kleidern so verführerisch auszusehen, aber es war so. Dieses hier umschloss ihren Körper mit solcher Präzision, dass er wieder einmal nicht umhin konnte, sich zu fragen, wie ihre runden Brüste wohl nackt aussahen, wie sie sich anfühlen mochten, wenn sie unter der Berührung seiner Hände erbebten.
    Er verzog das Gesicht und machte eine Bewegung, um die lustvollen Gedanken abzuschütteln. »Miss Kellaway.«
    »Lord Northwood.« Ihr Blick wanderte zu Sebastian. »Und Mr Hall. Wie schön, Sie wiederzusehen. Jane hatte viel Spaß bei ihrer ersten Klavierstunde.«
    Sebastian lächelte. »Das freut mich zu hören. Sie ist ein ganz liebreizendes Mädchen.«
    Lydia erwiderte das Lächeln, und ihre blauen Augen strahlten. Alexander zwang sich, einen verwirrenden Anflug von Eifersucht im Keim zu ersticken.
    Sie wandte sich wieder Alexander zu. »Ihr Diener sagte mir, Sie wären hier, Mylord. Hätten Sie einen Augenblick Zeit?«
    Alexander schaute gewollt lange auf seine Uhr. »Einen Augenblick, ja. Sebastian, geh doch bitte und finde heraus, wann genau das Treffen der Society heute Nachmittag beginnt.«
    »Soames hat doch schon –«
    »Dann vergewissere dich, ob John weiß, dass er die Kutsche anspannen muss.«
    »Aber –«
    Alexander sah seinem Bruder direkt in die Augen. »Geh und tu
irgendwas

    Sebastian warf Lydia Kellaway ein charmantes Lächeln zu. Dann stemmte er sich umständlich vom Klavierhocker hoch und ging so lässig zur Tür hinaus, als schlenderte er über eine Blumenwiese.
    Alexander presste die Lippen aufeinander und bedeutete Lydia durch ein Nicken, Platz zu nehmen, doch sie schüttelte den Kopf. »Ich werde nicht lange bleiben.« Sie sah ihn mit einer Direktheit an, die ihn nervös machte. »Ich möchte Ihnen ein neues Angebot unterbreiten.«
    Sein Interesse war geweckt. Er näherte sich ihr und blieb auf Armeslänge entfernt stehen. »Und Sie sehen mich von Neuem fasziniert.«
    Sie nahm ein Blatt Papier aus ihrem Notizbuch und hielt es ihm hin. Alexander ergriff es und blickte sie noch einmal an, bevor er es genauer betrachtete. Die in gestochen scharfer Handschrift darauf vermerkten Zahlen sowie die anschließende Frage erfüllten ihn mit reinster Verwirrung.
    Die Summe dreier Zahlen sei 6, die Summe ihrer Quadrate sei 8, und die Summe ihrer dritten Potenzen sei 5. Wie lautet die Summe ihrer vierten Potenzen?
    Alexander kratzte sich am Kopf. »Ähm, würden Sie mir das bitte etwas näher erläutern? Was ist das?«
    »Ein mathematisches Rätsel.«
    »Das sehe ich. Aber warum haben Sie es mir gegeben?«
    »Weil ich möchte, dass Sie es lösen.« In ihre Augen trat ein amüsiertes Glitzern, ihr Mund verzog sich zu einem leicht spöttischen Lächeln – alles Belege für eine schalkhafte Facette ihrer Persönlichkeit, die Alexander bisher nicht bemerkt hatte. »Ich glaube nämlich, dass mein Rätsel mit der Frau und den Eiern zu einfach für Sie war. Dieses hier ist komplizierter.«
    Alexander starrte sie verblüfft an. Die Erkenntnis, dass sie ihn nicht
um seiner selbst willen
aufgesucht hatte, senkte sich wie ein Bleigewicht auf sein Herz.
    »Sie wollen, dass ich diese Aufgabe löse«, erwiderte er, »im Austausch gegen das Medaillon.«
    »Genau. Ich mag es nämlich nicht, alles auf eine Karte zu setzen.«
    Alexander lachte auf. »Und Sie möchten auch immer noch die Parameter eines Zeitrahmens aufstellen, oder?«
    »Korrekt. Sollte es Ihnen nicht gelingen, das Rätsel innerhalb von zwei Wochen zu lösen, und zwar ohne jede Hilfe Dritter, wie ich ausdrücklich betonen möchte, dann müssen Sie mir das Medaillon meiner Mutter sofort zurückgeben.«
    Alexander starrte sie immer noch an. Ihr Gesicht zeigte nach wie vor diesen schalkhaften Ausdruck – den er, um ehrlich zu sein, ziemlich reizvoll fand, da er einen dunkleren Ton in ihre Augen zauberte. Sie hatten jetzt in etwa die Farbe des Himmels kurz vor Tagesanbruch. Abgesehen davon schien ihr das Ganze vollkommen ernst zu sein.
    Er betrachtete noch einmal die Aufgabe. »Haben Sie das geschrieben?«
    »Sie

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