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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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wandern. Sein breiter Brustkorb hob und senkte sich in einem ruhigen, gleichmäßigen Rhythmus. Eine seiner großen, starken Hände ruhte flach auf seinem Bauch.
    Als sie den Picknickkorb beiseitestellen wollte, legte ihr Northwoods Schwester eine Hand auf den Arm. Sie wandte sich zu Talia um. »Ich möchte, dass Sie etwas wissen, Lydia: Er ist ein guter Mann.«
    Talias Stimme überschlug sich leicht, und auf ihren Wangen erschienen kleine rote Flecke. »Ich … Alexander, meine ich. Er hat einiges durchgemacht, seit … seit das alles passiert ist, dazu die geplatzte Verlobung … und er hat diese furchtbare Neigung, immer alles unter Kontrolle haben zu müssen. Trotzdem … er meint es gut. Er ist ehrlich. Ich wollte nur, dass Sie das wissen.«
    »Ja, ich weiß es.« Obgleich sie die Worte mit sanfter Gewissheit sprach, empfand sie doch eine leichte Beunruhigung.
    Warum versuchte Talia, sie von Northwoods Vorzügen zu überzeugen?
    Talia nickte und lehnte sich zurück. Sie wirkte erleichtert. Dann langte sie in einen anderen Korb und nahm einen Stickrahmen heraus. »Abgesehen davon, was meine Brüder über mich denken, habe ich auch Freude an weiblichen Beschäftigungen. Sticken Sie?«
    Lydia schüttelte den Kopf. Sie sah eine Weile zu, wie Talia mit geschickten Fingern die blitzende Nadel durch den Stoff gleiten ließ. Schließlich stand sie auf und klopfte sich den Staub aus den Röcken.
    »Ich denke, ich mache einen kleinen Spaziergang.«
    »Und ich bleibe hier und bewache unseren kostbaren Schatz.« Talia deutete mit dem Kopf in Richtung der schlummernden Männer.
    Lydia nahm ihre Angelrute und ging am Flussufer entlang. Die kühle, frische Luft ließ auch die letzten Reste von Anspannung und Müdigkeit verfliegen. Sie atmete tief ein und genoss die Bewegung ihrer Muskeln und die Wärme der Sonne auf ihrem Gesicht.
    Ein Platschen im Wasser. Sie sah in Richtung des Geräusches. Ein großer Fisch brach durch die glitzernde Wasseroberfläche und fiel zappelnd wieder zurück in den Fluss. Aufregung erfasste sie – und die Verlockungen des Wettstreits.
    Wie wunderbar wäre es, einen großen, fetten Fisch zu angeln, während ihre bärenstarken männlichen Begleiter den Nachmittag verschliefen! Sie würde als Siegerin zurückkehren und die drei – mit Talias vollster Unterstützung – gnadenlos damit aufziehen.
    Lydia besah sich die Fliege etwas genauer. Das Ding wirkte auf sie nicht im Mindesten essbar, aber schließlich war sie ja auch keine Forelle. Trotzdem beschloss Lydia, den Fischen etwas vor die Nase zu halten, dem sie ganz sicher nicht widerstehen könnten.
    Nahe am Ufer standen einige Bäume. Einer davon war umgebrochen und lag zum Teil im Wasser. Sie hockte sich an seiner halb ausgerissenen Wurzel nieder und grub mit den Fingern im weichen Schlamm. Mindestens acht Würmer wanden sich davon.
    Lydia blinzelte. Jane würde das hier sehr gefallen. Ihre Schwester würde alle Würmer in einem Glasbehältnis sammeln und sie dann zu weiteren Studien mit ins Haus nehmen.
    Sie verzog leicht angewidert das Gesicht, klaubte einen Wurm aus dem Schlamm und spießte ihn auf den Haken, wobei sie zu ignorieren versuchte, wie er sich wand und krümmte. Dann wischte sie sich die Hände an ihrem Rock ab und warf die Angelschnur aus. Prompt landete der Köder im Röhricht.
    Lydia murmelte einen leisen Fluch und versuchte es noch einmal. Diesmal war der Wurf zu kurz, und der Haken verfing sich im Gras. Sie zog und zerrte an der Schnur, um ihn wieder freizubekommen. Schließlich löste er sich, doch der Wurm war weg.
    Ekel und Abneigung unterdrückend, grub sie nach einem frischen Köder und spießte ihn auf den Haken. Dann warf sie die Angel erneut aus. Wieder landete der Köder im Schilf.
    Passen Sie die Bewegung Ihrer Atemfrequenz an,
erinnerte sie sich.
Unsinn!
Sie musste einfach weiter hinaus auf den Fluss, dorthin, wo sie den Fisch gesehen hatte.
    Sie holte die Angelschnur ein und kletterte auf den umgestürzten Baumstamm, der ins Wasser ragte. Er war bemoost und schlüpfrig, jedoch zerklüftet genug, dass sie die Balance halten konnte, indem sie ihre Füße in die breiten Spalten der groben Rinde stemmte und sich mit der anderen Hand an den Ästen festhielt.
    Die Angelrute fest an sich gepresst, arbeitete sie sich Stück für Stück vor. Wieder sprang ein Fisch aus dem Wasser, was sie nur noch mehr anspornte. Schließlich erreichte sie das Ende des Stammes und setzte sich rittlings auf einen dicken Ast. Dann sah sie

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