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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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vereinten Kräften sorgten die drei Frauen im Handumdrehen dafür, dass Lydia aller Kleidung entledigt war und sich in einem heißen Bad wiederfand.
    Sie spülte sich das schlammige Flusswasser aus den Haaren und seufzte mehrmals vor Wohlbehagen auf, während sie sich mit einer nach Honig duftenden Seife von oben bis unten wusch. Dann trocknete sie sich ab und zog frische Kleider an. Auf dem Weg in ihr Schlafzimmer kämmte sie ihr langes Haar aus.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragte Talia mit besorgter Miene. »Ich hoffe wirklich, Sie werden uns nicht krank.«
    »Keine Sorge. Es geht mir gut.« In der Tat hatte Lydia sich schon lange nicht mehr so wohlgefühlt. Lächelnd drückte sie die Hand der jüngeren Frau. »Wirklich. Gehen Sie nur. Sie möchten sich doch sicher vor dem Abendessen auch noch umkleiden.«
    »Mein Zimmer liegt einen Stock höher, also rufen Sie mich bitte, falls Sie etwas brauchen«, insistierte Talia. Dann küsste sie Lydia leicht auf die Wange und eilte aus dem Zimmer.
    Lydia ließ sich in einen Sessel neben dem Kamin sinken. Obgleich es draußen mild war, tanzten Flammen zwischen den knisternden Holzscheiten. Lydia breitete ihr Haar über die Schultern und fuhr fort, es zu kämmen, in der Hoffnung, es würde so schneller trocknen.
    Ein Klopfen an der Tür ertönte. »Ja, bitte!«
    Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, als Northwood eintrat, in der Hand ein Tablett mit Tee und Keksen. Er wirkte ein wenig verdutzt, sie zu sehen, und blieb nach zwei Schritten stehen.
    »Nun kommen Sie schon herein.« Lydia deutete mit einem Nicken auf den Sessel, der ihrem gegenüber stand. »Sie haben sich ja alle auf meine Kosten so richtig amüsiert. Das können Sie jetzt durchaus wiedergutmachen, indem Sie mir meinen Tee eingießen.«
    Er ließ die Tür hinter sich offen und setzte sich. Hinreißend sah er aus – ganz sauber und frisch in seinem blütenweißen Hemd, das Haar noch feucht von seinem eigenen Bad. Und die ganze Zeit über schaute er sie mit diesem seltsamen Ausdruck an.
    »Was ist?«, fragte Lydia ungeduldig. »Wächst mir etwa Sumpfgras aus den Ohren?«
    Northwood blinzelte und deutete auf ihren Kopf. »Ich glaube nicht … Er räusperte sich verlegen. »Es ist nur … ich habe Ihr Haar noch niemals so gesehen.«
    »Wie, nass?«
    »Nein. So völlig … ohne Nadeln.«
    »Oh.« Der Kamm verfing sich in einem hartnäckigen Knoten. Lydia schluckte hart und riss ihn frei. Northwoods unverwandter Blick machte sie beklommen. Sie rutschte unbehaglich hin und her.
    Sähe er sie mit … nun ja,
purem Verlangen
an, hätte sie das vermutlich weniger verwirrt. Doch dieser intensive, wissende Blick brachte sie immer noch in Verlegenheit, obwohl sie sich allmählich an ihn zu gewöhnen schien. Eigentlich begann sie sogar, ihn zu mögen.
    Aber hier war noch etwas anderes im Spiel … was war es? Verwunderung?
Ehrfurcht?
    Lydia teilte ihr schweres, langes Haar, zog es hinter den Kopf und hielt es mit einer Hand fest. Dann ging sie hastig hinüber zum Frisiertisch, wo sie einige Nadeln fand, mit denen sie die beiden Strähnen in einem lockeren Nackenknoten feststeckte.
    »Nicht sehr schicklich, oder?«, fragte sie mit einem matten Lächeln, während ihr Herz plötzlich raste. »Eine Frau in solcher Unordnung zu sehen.«
    Er hielt den Blick unverwandt auf sie gerichtet. »Äußerst reizvoll. Die Unordnung. Für mich zumindest.«
    Er goss einen Schluck Brandy in ihre Tasse, kam herüber und drückte sie ihr in die Hand. Sein Blick war immer noch dunkel und intensiv. Das Begehren war wieder da – unzweifelhaft, unverwechselbar – und ließ ihr Blut schneller durch die Adern schießen. Doch sie spürte auch noch etwas anderes, etwas Warmes, Sanftes … Liebevolles.
    Sie wollte es erwidern. Das hier war nicht wie beim ersten Mal, vor all diesen Jahren, als ein Mann ihren Körper geweckt, ihre Seele jedoch unberührt gelassen hatte. Mit Northwood – und nur mit ihm – verspürte sie ein Gefühl der Rastlosigkeit. Als dränge etwas mit Macht an die Oberfläche, bräche auf, erwache zum Leben.
    »Bleiben Sie hier und ruhen Sie sich vor dem Abendessen etwas aus«, sagte er. »Niemand erwartet von Ihnen, dass Sie uns jetzt schon unten Gesellschaft leisten.«
    »Ich bin wirklich nicht –«
    »Ich bestehe darauf.« Er schob eine feuchte Haarlocke von ihrem Hals, wobei seine Fingerspitzen einen Augenblick in der kleinen Grube unter ihrer Kehle verweilten.
    Dann, im Bruchteil einer Sekunde, presste er seine Lippen in

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