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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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die Hände noch einmal über seine Schultern wandern zu lassen, noch einmal die Spannkraft seines Körpers zu spüren, die männliche Anmut, die in jeder seiner Bewegungen lag.
    »Wo willst du hin?«, fragte er.
    »Zurück in mein Zimmer.«
    In seinem Blick flammte Ärger auf. Er ging zum Kamin hinüber, um das Feuer wieder anzufachen, und stieß auf die rauchenden, glühenden Reste der Holzscheite ein, als hätten sie ihm etwas Böses angetan. Funken stiebten hoch. Er stocherte heftiger. Holz splitterte unter den wütenden Einschlägen des Schürhakens.
    »Du gehst nirgendwohin, bevor wir das hier nicht geklärt haben.« Der Schürhaken polterte klirrend zurück auf die Halterung. Forschen Schrittes ging er zum Bett und wieder zurück, wobei er sich mit einer Hand grob durch den zerzausten Haarschopf fuhr. »Das Risiko einer Affäre ist zu groß. Ich werde es nicht eingehen.«
    Der gereizte Ton seiner Stimme versetzte ihr einen Stich. »Noch vor ein paar Stunden schien es dir egal zu sein.« Er schaffte es tatsächlich, sie weiter wütend anzusehen, obgleich Begehren in seinen Augen aufblitzte. »Kein Mann könnte einer Frau widerstehen, wenn sie halb entkleidet ist, wie du es warst.«
    In ihrem Magen bildete sich ein Knoten. Sie wusste genug, um mit einer solchen Reaktion zu rechnen. Ihn traf keine Schuld. »Falls du glaubst, dass es ein Fehler war …«
    »Es war kein Fehler«, fiel Alexander ihr ins Wort. »Es war unvermeidlich. Schon als ich dich zum ersten Mal sah, wusste ich, dass ich dich in meinem Bett haben würde.«
    Ihr Puls ging schneller. Das Pochen ihres Herzens dröhnte in ihrem Kopf und überlagerte nicht nur alle Gedanken, sondern auch das Eingeständnis, dass es ihr genauso gegangen war.
    Bevor sie antworten konnte, kam er zu ihr herüber und packte sie unsanft bei den Handgelenken.
    »Aber damit ist jetzt Schluss«, sagte er. »Ich gebe dir zwei Wochen.«
    »Wie bitte?«
    »Zwei Wochen«, wiederholte Alexander. »Wenn du dann nicht einwilligst, mich zu heiraten, ist unsere Beziehung beendet.«
    Ihr Herz raste. »Ist das eine Drohung?«
    »Nein, eine Tatsache. Ich werde keine Affäre riskieren.«
    »Warum dann zwei Wochen?« Sie versuchte, ihre Stimme stahlhart klingen zu lassen. »Warum das Ultimatum nicht gleich stellen?«
    »Weil zwei Wochen dir genügend Zeit geben, dich auf alles vorzubereiten.«
    Sie blickte ihn erstaunt an. »Du glaubst im Ernst, ich werde zustimmen, oder?«
    »Natürlich wirst du zustimmen, verdammt noch mal.« In seinem Unterkiefer begann eine Ader zu pulsieren. »Du
wirst
meine Frau werden.«
    »Das werde ich nicht.«
    Zorn und noch etwas anderes – Verzweiflung? – zogen über sein Gesicht wie ein schweres Gewitter. »Himmelherrgottnochmal! Ich bin der Erbe eines Earls, du närrisches Weib.«
    »Das ist mir durchaus bewusst.«
    »Wir haben einen Skandal hinter uns, ja, aber selbst mein eigenes Vermögen ist beträchtlich.«
    »Das allein ist doch kein Grund, dich zu heiraten.«
    »Ich sagte es dir bereits: Du wirst jede Menge Freiheiten haben, Geld, Zeit. Du wirst deine Arbeit fortsetzen und den ganzen Tag lang tun können, was immer dir beliebt.«
    Er kam näher. Sein Blick brannte sich in ihre Augen, randvoll mit den Erinnerungen an die jüngsten lustvollen Zusammenkünfte … und mit dem Versprechen auf viele mehr. Sein heißer Atem strich über ihre Lippen.
    »Und nachts«, fuhr er mit leiser, rauer Stimme fort, »gehörst du mir, mit Leib und Seele. Ohne Vorbehalte.«
    Lydias Erregung steigerte sich, pochte gegen ihre Haut, pulsierte zwischen ihren Beinen. Ihre Wangen überzog ein dunkles Rot, und ihre Brust hob und senkte sich immer schneller und heftiger.»Ich will keineswegs andeuten, dass das inakzeptabel ist …«
    Ein Hauch von Erheiterung huschte über sein Gesicht. »Natürlich ist es nicht inakzeptabel. Es ist das gottverdammte Paradies.«
    Es war keine sehr poetische Umschreibung, und doch erblühte in ihrem Inneren eine tiefe Glückseligkeit, weil er offenbar glaubte –
wusste
–, dass eine Ehe zwischen ihnen etwas Wundervolles, ja, Heiliges wäre.
    Lydia blickte unverwandt auf die schöne, starke Säule seines Halses, die feuchtwarme Grube unterhalb seiner Kehle, wo sie zum ersten Mal das Salz von seiner Haut gekostet hatte. Sie legte eine zitternde Hand auf seine Brust und spürte sein Herz schlagen. Das kräftige, stete Klopfen drang in ihre Handfläche und ließ ihren ganzen Arm vibrieren. Seine Finger schlossen sich fest um ihr Handgelenk.
    Lydia

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