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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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auf seine Brust und atmete schneller.
    »Du kannst keine Gleichung aufstellen, die das hier erklärt«, flüsterte Alexander, während er mit der flachen Hand den Schwung ihrer Taille nachzeichnete, die Rundung ihrer Hüfte, bis hinunter in die Wärme zwischen ihren Schenkeln. »Man kann in der Liebe keine Muster finden, es gibt keine Formel für Verlangen. Man kann nicht berechnen, was dazu führt, dass ein Mann eine Frau begehrt. Man kann Anziehung und Leidenschaft nicht quantifizieren. Das Einzige, was man tun kann, ist, sie zu
fühlen

    Lydia keuchte auf, als sein Finger weiterwanderte. Das Blau ihrer Augen wurde intensiver, ihre Hände fassten seine Schultern fester.
    »Ich … ich meine ja bloß. Wenn du –«
    »Fühlen, Lydia, fühlen.« Alexander legte eine Hand unter ihr Kinn, hob sanft ihren Kopf und senkte seinen Mund zu ihrem. »Nur fühlen. Spürst du es?«
    »Ja«, flüsterte sie, und ihr Körper schmiegte sich ganz von selbst in die Rundungen des seinen, so anmutig wie ein Blütenstängel. »Oh ja.«
    Heiße Erwartung begann in Alexanders Blut zu simmern und schwemmte die wachsende Erkenntnis weg, dass diese Frau einen Platz in ihm ausfüllte, von dem er nicht einmal gewusst hatte, dass er leer war.
    Und als ihr weicher, sinnlicher Körper wieder unter seinem lag, als er ihr ersticktes Keuchen hörte und ihren heißen Atem auf seiner Haut spürte, bezwang er das Bedürfnis, sie noch einmal zu drängen nachzugeben, zu bekennen, dass sie ihm gehörte. Nur ihm. Für immer. Ihm allein.

19
    St. Martin’s Hall war erfüllt vom Geräusch zahlloser Hämmer und Sägen, das durch alle Räume hallte und gedämpft durch die Wände des Versammlungsraums der Königlichen Gesellschaft drang. Drinnen, am Besprechungstisch, saß Alexander fünf Männern gegenüber, die verschiedene Unterlagen durchgingen, in denen sie und hin und wieder einzelne Stellen markierten.
    Alexander wollte eigentlich gar nicht hier sein. Er wollte eigentlich nicht mal in London sein. Doch eine Woche, nachdem er aus Devon zurückgekommen war, hatte ihn ein Schreiben der Society erreicht und zu einem dringenden Treffen des Kuratoriums gebeten. Er hatte das mulmige Gefühl, die Gründe für dieses Treffen bereits zu kennen.
    Die geballten Hände auf den Knien, wartete er darauf, dass der Marquess of Hadley das Wort ergriff.
    »Ich fürchte, wir haben gesteigerten Grund zur Besorgnis, Lord Northwood.« Hadley blickte mit finsterer Miene und gerunzelter Stirn von seinen Papieren auf. »Stimmt es, dass zwei von Ihren Brüdern noch immer in Sankt Petersburg wohnhaft sind?«
    »Einer.«
Glaube
ich jedenfalls. Wo Nicholas sich derzeit aufhielt, wusste er nicht. Er konnte sich nicht einmal mehr erinnern, wann er den letzten Brief von ihm erhalten hatte. Als er weitersprach, versuchte er, beherrscht zu klingen. »Mir will sich nicht so recht erschließen, was das mit der Ausstellung zu tun hat.«
    »Dann sollten Sie vielleicht etwas genauer nachdenken, Lord Northwood.« Sir George Cooke klopfte mit seinem feisten Zeigefinger auf den Tisch. »Ihr
Bruder
gilt als Staatsfeind.«
    »Mein Bruder ist weder Soldat, noch Politiker –«
    »Glauben Sie wirklich, das würde irgendjemanden interessieren?«, fragte Lord Hadley barsch. »Uns sind bereits eine ganze Menge Beschwerden wegen des großen Anteils russischer Exponate an der Ausstellung zugegangen. Und dabei ist die überwiegende Zahl der Objekte noch nicht einmal eingetroffen.«
    Lord Wiltshire hustete. »Und, bitte um Verzeihung, Lord Northwood, aber auch die äußerst bedauerlichen Umstände in Zusammenhang mit dem Verhalten Ihrer Mutter und der Scheidung Ihrer Eltern sind noch nicht vergessen. Da Sie unserer Ausstellung so viel Unterstützung gewährt haben und ein überaus aktives Mitglied unserer Gesellschaft sind, waren wir bis dato bereit, über all das hinwegzusehen. Nunmehr sind wir jedoch aufgrund der wachsenden Ressentiments gegenüber dem Russischen Reich leider gezwungen, uns erneut damit zu befassen.«
    Alexander knirschte mit den Zähnen. »Was meine Mutter damit zu tun –«
    »Lord Northwood, bitte.« Sir George hob die Hand. »Sie stehen hier nicht vor Gericht. Wir verlangen nicht von Ihnen, sich oder Ihre Familie zu verteidigen. Wir halten hier nur gewisse Tatsachen fest, denen, wie ich zu behaupten wage, nicht einmal Sie sich verschließen können.«
    Alexander lehnte sich zurück. Er hasste dieses Gefühl von Hilflosigkeit, das sich in seiner Brust breitzumachen

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