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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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durchfluteten all die Hoffnungen und Träume und Wünsche ihres Lebens – die Ziele, die sie erreicht hatte, die Chancen, die sie vertan hatte, die Möglichkeiten, die sie genutzt hatte. Eine seltsame Mischung aus Glück und Verzweiflung schoss durch ihre Adern.
    Und dazu die tiefe Gewissheit, dass sie nichts an ihrem Leben ändern wollte,
gar nichts
, nicht einmal, wenn es ihr die Freiheit geben würde, seinen Antrag anzunehmen und all die himmlischen Vorteile genießen zu können, die es hätte, Alexander Halls Frau zu sein.
    »Wenn ich jemals heiraten würde«, sagte sie, »dann würde ich mir keinen anderen zum Mann wünschen als nur dich.«
    »Dann sag Ja.«
    Enttäuschung traf Alexander wie ein Fausthieb in die Magengrube, als Lydia nicht antwortete, und seine Finger schlossen sich fester um ihr Handgelenk. Erst ein schmerzvolles Stöhnen ihrerseits machte ihm bewusst, dass er ihr wehtat.
    Einen leisen Fluch murmelnd, gab er sie frei und trat von ihr zurück. Sie blickte ihn unverwandt an. Er rang das Bedürfnis nieder, im Zimmer auf und ab zu laufen. Stattdessen nahm er den Schürhaken wieder zur Hand und stocherte in den brennenden Scheiten herum. Ihm war sehr wohl bewusst, dass Druck nicht eben die beste Methode wäre, sie zu überzeugen, sein Angebot anzunehmen. Also schluckte er seinen Ärger hinunter.
    Lydia sank in einen Sessel am Kamin, zog die Beine hoch und schlang die Arme um die Knie.
    Stille senkte sich über den Raum. Sie schien eine Ewigkeit anzudauern. Endlich fand sie ihre Worte wieder.
    »Man verlangt es von dir, nicht wahr?«, fragte sie. »Dass du gut heiratest. Ich verstehe schon, warum die Tochter eines Barons eine ausgezeichnete Partie für dich gewesen wäre.«
    Alexander umklammerte den Schürhaken, als wolle er ihn erwürgen.
    »Sie war keine von
der
Sorte«, erwiderte er. »Und du bist nicht die Tochter eines Barons, aber dennoch …«
    »Genau«, unterbrach ihn Lydia.
    »Was meinst du damit?«
    »Zwischen mir und deiner früheren Auserwählten gibt es einen gewaltigen Unterschied.« Sie fuhr mit einer Hand die Sessellehne entlang und studierte das Muster des Bezuges. »Ich weiß nicht das Geringste über die sogenannte feine Gesellschaft, Alexander. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was für Kleider gerade in Mode sind oder wie man einen Nachmittagstee gestaltet.«
    »Talia kann dir in solchen Dingen helfen, falls das ein Problem ist.«
    »Aber das ist doch nicht alles.« Sie hob den Kopf und sah ihn an. »Ich wäre keine Bereicherung, weder für dich noch für den Titel. Kannst du denn das nicht sehen?«
    »Du irrst dich. Du genießt großen Respekt, Lydia, genau wie dein Vater. Das habe ich erfahren, kurz nachdem wir uns begegnet sind. Dein Talent für Mathematik löst eher Faszination aus als Missbilligung.« Er trat einen Schritt auf sie zu, bemüht, ihr klarzumachen, dass er es aufrichtig meinte. »Und für mich wärst du sehr wohl eine Bereicherung. Ja, es ist meine Pflicht, gut zu heiraten, doch abgesehen davon passen wir beide einfach unglaublich gut zusammen. Eine Frau wie dich habe ich noch nie zuvor getroffen. Eine Frau, mit der ich gerne mein Leben verbringen würde.«
    Unerträgliches Bedauern verdunkelte Lydias Augen. Ein Bedauern, das Alexander schon zuvor einmal gesehen hatte und dessen Quelle er nicht ergründen konnte.
    Mit gesenktem Kopf, das Gesicht zum Teil von ihrem langen Haar verdeckt, die Lider halb geschlossen, zeichnete Lydia mit dem Zeigefinger das Blumenmuster auf dem Sesselbezug nach, vom Stängel über ein Blatt bis hinauf zu einer geöffneten Blüte.
    »Bijektive Funktionen.«
    »Was?«
    »So sollte eine Ehe sein«, erklärte sie. »Paarbildung. Invertierbare Umkehrfunktionen. Angenommen, eine Funktion bewegt sich von Punkt A nach Punkt B. Eine inverse Funktion bewegt sich in die entgegengesetzte Richtung, von B nach A, mit der Annahme, dass jedes Element zu sich selbst zurückkehrt. Wenn man also …«
    »Stopp.«
    Sie sah mit geweiteten, dunkel umschatteten Augen zu ihm auf. »Es ist eine mathematische Methode, um …«
    Alexander war mit wenigen Schritten bei ihr, umfasste ihre Schultern, zog sie hoch und presste sie stürmisch an sich. »Nein, Lydia. Das hier hat rein gar nichts mit
Mathematik
zu tun.«
    Ihre üppigen Brüste drückten gegen seinen Oberkörper und fachten sein Begehren wieder an. Er langte in die Falten ihres Hemdes und zog es hoch, entblößte ihre Oberschenkel und die runden Hüften. Lydia schmolz dahin. Sie legte die Hände

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