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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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paar Fragen bezüglich der Integrale, doch dazu muss ich mich erst noch etwas eingehender mit den Gleichungen befassen. Vielleicht können wir unsere Diskussion ja auf dem Symposium fortsetzen?«
    »Selbstverständlich. Es wäre mir eine Freude.«
    »Mir ebenso«, erwiderte Sigley. »Es war sehr angenehm, Sie wiederzusehen und Ihre Bekanntschaft zu machen, Mylord.«
    »Ja, und … und wir hoffen wirklich, dass Sie sich in Zukunft … ähm, nicht mehr ganz so rar machen.« Perry deutete eine ungelenke Verbeugung an. Dann gingen die beiden hinüber zu den Schaukästen mit den mathematischen Instrumenten.
    »Was für ein Symposium?«, fragte Alexander.
    »Oh.« Lydia winkte ab. Sie verließen die große Halle und betraten ein Büro an der Rückseite des Gebäudes. »Es geht um aktuelle mathematische Studien. Ich erhielt die Einladung letzten Monat und habe zugesagt. Es ist schon Ewigkeiten her, dass ich auf einem Symposium war, und ich dachte, es wäre schön, die neuesten Theorien zu hören.«
    Lydia nahm mehrere Bücher von einem Schreibtisch und wollte wieder in den Korridor zurück. Alexander trat vor sie hin und schloss die Tür.
    Lydia blieb stehen. »Alexander?«
    »Warum hast du in letzter Zeit keine Symposien und dergleichen mehr besucht?«
    »Ich glaube nicht …«
    »Und woher wussten diese beiden Männer, dass du es vorziehst, die Öffentlichkeit zu meiden?«
    »Ich stehe eben in dem Ruf, meine Arbeit lieber im Privaten zu verrichten. Es bedeutet rein gar nichts, Alexander. So bin ich einfach. So war ich schon immer.«
    »Warum?«
    »Was meinst du, warum?«
    »Warum legst ausgerechnet
du
, eine Frau, deren Geistesschärfe selbst ein Euklid bewundern würde, so großen Wert darauf, anonym zu bleiben?« Frustration kochte in ihm hoch bei dem Gedanken, dass ihre Talente dermaßen niedergehalten wurden … und er keine Ahnung hatte, was der Grund dafür war. »Und schiebe jetzt nicht Jane als Ausrede vor. Warum hast du so viele Jahre mit dem Studium der Mathematik verbracht, wenn du vorhattest, deine Talente ungenutzt zu lassen?«
    Lydia presste die Lippen zusammen, und in ihren Augen glitzerte eine Mischung aus Irritation und Traurigkeit. »Ich hatte niemals vor, meine Talente ungenutzt zu lassen. Sofern es um Mathematik geht, wollte ich immer meinen Beitrag leisten, das Wissen auf diesem Gebiet zu erweitern, meine Arbeiten publiziert und diskutiert sehen, Bücher schreiben, Identitäten und Gleichungen studieren. Das ist alles, was ich immer tun wollte.«
    »Beweise es.«
    »Was?«
    Alexander trat näher. Der innere Drang, den er verspürte, nahm zu. Er hasste das. Er hasste die Vorstellung, dass seine brillante, fantastische Lydia sich Jahr um Jahr der Welt entzogen hatte, dass sie ganz allein gewesen war mit ihren Gedanken, abgeschnitten von der Akademikergemeinde, die nach ihren Theorien
lechzte
, ihren Ideen, ihrer Intelligenz.
    »Halte einen Vortrag im Rahmen der ausstellungsbegleitenden Veranstaltungsreihe«, sagte er nach einer langen Pause. »Die Wahl des Themas bleibt dir überlassen. Praktischer Unterricht in der Schule, Umgang mit dem Abakus, Mathematik und Wissenschaften … mir egal. Was du möchtest. Wann du möchtest. Aber
tu
es.«
    Sie wurde so still, dass selbst die Luft um sie herum den Atem anzuhalten schien. Sie legte die Bücher wieder auf den Tisch zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte unsicher zu Boden.
    »Ich …«
    »Halte einen Vortrag«, fiel Alexander ihr ins Wort. »Halte einen Vortrag, und du bekommst dein Medaillon wieder.«
    Ein Lächeln geisterte über ihr Gesicht. »Ein neuer Handel?«
    »Kein Handel. Eine Vereinbarung. Ein Vortrag als Bezahlung für das Medaillon. Mein letztes Angebot.«
    »Alexander, ich …«
    »Nein.« Er machte zwei Schritte auf sie zu und packte sie bei den Schultern. »Sag mir
nicht
, dass du nicht kannst. Das wäre eine Lüge. Und zwischen uns ist kein Platz für Lügen.«
    Er empfand es wie einen Schock, als plötzlich eine wahre Flut von Tränen aus ihren Augen schoss und ihre Finger sich um seine Oberarme krampften. Er gab sie frei und wollte einen Schritt zurücktreten, doch sie hielt ihn fest.
    »Warte.« Sie wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. »Warte. Alexander, es tut mir leid. Es tut mir so leid.«
    »Es gibt nichts, was dir leidtun müsste, Lydia. Du musst einfach nur das tun, wozu du geboren bist.«
    »Du …
das
glaubst du?«
    »Natürlich glaube ich das. Es ist deine Bestimmung, Lydia. Du bist auf der Welt, um

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