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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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offenbarten, was Sie fühlten. Was Sie wollen.«
    »Ich sagte Ihnen bereits, was ich
will
. Und das war es nicht.«
    Und das sind Sie nicht.
    Sie konnte sich nicht überwinden, die Worte auszusprechen. Es wäre eine Lüge, gesteigert in die zehnte Potenz. Sie straffte die Schultern und trat von ihm zurück.
    »Halten Sie von mir, was Sie wollen, Mylord. Aber bitte erinnern Sie sich immer an das eine: Ich sagte, es wäre das Beste, wenn Sie mir glauben würden. Wenn Sie mich meinem Schicksal überlassen würden, meinem Leben in der Einsamkeit des Geistes. Denn alles andere würde mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Schlechteren sein.«
    Sie wandte sich ab. Er packte sie am Arm, eine besitzergreifende Geste, die ihr Herz in den Grundfesten erschütterte.
    »Nichts, was zwischen uns beiden geschieht, wird jemals zum Schlechteren sein, Miss Kellaway.« In seiner Stimme lag absolute Überzeugung. »
Nichts.«
    »Verkürzen Sie Ihre Aussage, Mylord, und Sie haben die Wahrheit.« Sie riss den Arm aus seinem Griff. »Nichts zwischen uns beiden wird jemals sein.«
    »Sie irren sich.«
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Wie sehr sie doch wünschte, sie würde sich irren! Wie sehr sie doch wünschte, sie könnte den verschlossenen Teil ihres Selbst öffnen und ihn einlassen! Je mehr Zeit sie in seiner Gegenwart verbrachte, desto öfter stellte sie sich vor, wie herrlich es wäre herauszufinden, was sie beide miteinander haben könnten.
    Selbst, wenn es nur für eine einzige Nacht wäre.
    Der Gedanke ließ Lydia erbeben. Ohne den Viscount noch einmal anzusehen, drehte sie sich um und lief ihrer Schwester nach. »Jane!«
    Jane winkte ihr aufgeregt zu und bedeutete ihr, sich zu beeilen. Lydia beschleunigte ihre Schritte und hoffte gegen alle Wahrscheinlichkeit, Northwood würde sich abschütteln lassen.
    »Sieh nur!« Jane deutete aufgeregt in Richtung einer abgeschirmten Terrasse, wo die Eingänge zu mehreren Höhlen für Löwen, Tiger, Geparden und einen Jaguar zu erkennen waren. »Wussten Sie eigentlich, Lord Northwood, dass die Löwen aus einem Land kommen, das Nubien heißt? Es liegt in Afrika. Und sehen Sie nur, die Leoparden! Ich glaube, die stammen aus Indien. Hab ich nicht recht, Lydia? Na ja, zumindest der eine da. Lord Northwood, wussten Sie, dass die alten Griechen glaubten, Giraffen wären eine Mischung aus Leopard und Kamel?«
    Northwood blieb neben Lydia stehen. »Nein, das wusste ich nicht. Obwohl ich schon einmal auf einem Kamel geritten bin.«
    »Wirklich? Wo?«
    »Als ich noch ein kleiner Junge war, nahm mein Vater die ganze Familie auf eine Reise nach Ägypten mit. Kamele sind dort so normal wie für uns hier die Kutschen.«
    »Und wie war das so, auf einem Kamel zu reiten?«
    »Wie in einem Boot, das kurz davor ist zu kentern. Es war mit Sicherheit eines der seltsamsten Dinge, die ich je gemacht habe.«
    Jane grinste und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Löwengehege zu. Lydia und Northwood blieben ebenfalls stehen und beobachteten, wie die großen Katzen auf weichen Pfoten hin und her liefen, die Vordertatzen in den Boden krallten und ihre geschmeidigen Muskeln streckten.
    »Warum Paris?«, fragte Northwood unvermittelt.
    Lydia seufzte. »Sie sind unbarmherzig.«
    »Ein Grund mehr, es mir zu sagen.«
    »Es geht Sie nichts an, Mylord.«
    »Das weiß ich. Aber ich bin neugierig. Warum Paris?«
    »Weil wir es uns nicht leisten können, Jane auf eine Schule hier in London zu schicken und Lady Montague ihr ein Stipendium angeboten hat.«
    »Und warum glaubt Ihre Großmutter, Sie könnten sie nicht angemessen erziehen?«
    Lydia blickte verstohlen zu ihrer Schwester. Jane war auf dem Weg zum Bärenzwinger und malte dabei mit einem Stock Linien in den Gehweg. Ihr langes Haar, das im Licht der Frühlingssonne schimmerte, fiel wie ein Tuch aus Seide über ihre Schultern.
    Northwood glaubte also, ihr Schicksal zu kennen? Er glaubte zu wissen, was sie wollte, was sie brauchte, welche Art von Leben sie führen sollte? Nun, vielleicht würde er seine Meinung ändern, wenn sie ihm von ihrer Vergangenheit erzählte.
    »Weil ich selbst niemals eine solche Erziehung erhalten habe.«
    »Auch nicht von Ihrer Mutter?«
    Obwohl die Frage nicht ganz unerwartet kam, rammte sie sich doch wie ein Speer in Lydias Herz. Sie keuchte schmerzvoll auf und blieb stehen, um Atem zu schöpfen, sich wieder zu beruhigen.
    »Miss Kellaway?« Northwood nahm sie sanft beim Ellenbogen. »Geht es Ihnen gut?«
    Sie nickte und blickte kurz in die

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