Das Raetsel des Pharao
du?“, fragte Sabrina.
Myron zuckte mit den Schultern. „Dein Kater ist ziemlich fordernd. Er fragte nach einem hübschen weichen Plätzchen zum Schlafen und einer endlosen Liste köstlicher Leckereien zum Fressen. Natürlich hat die Göttin mir gesagt, dass ich seine Wünsche erfüllen soll.“ Er seufzte. „Und dann meinte sie, dass ich Mist gebaut habe und hat mich in die Küche geschickt, um nach der nächsten Ladung Anch-Plätzchen zu schauen. Und jetzt entschuldige bitte, aber ich muss mich bei ihr zurückmelden.“
„Wo ist Salem?“, fragte Sabrina.
„Die dritte Tür hinter der Himalaya-Langhaar-Statue des Amenkharis“, sagte er. „War ein netter Kerl, dieser Amenkharis...“
Er winkte ihr und verschwand.
Sabrina schlich weiter durch die Flure und schielte besorgt um die Ecken.
Dann sah sie ihn! Den Hofzauberer!
Er hastete ein Stück vor ihr durch einen Seitengang. Schnell flitzte sie zwischen den Statuen hindurch und verpasste beinahe die Treppe, die er hinuntergestiegen war. Atemlos wartete sie oben an der Treppe, bis sie nichts mehr hörte. Dann rannte sie so leise wie möglich hinunter.
Unten wurde ihr der Blick fast ganz von einer riesigen Palme versperrt. Sie stand in einem Kübel, der mit Katzenaugen gesprenkelt war. Dahinter befand sich eine kleine bemalte Holztür, die halb offen stand. Sabrina hätte sie normalerweise gar nicht bemerkt, denn sie passte sich perfekt der Wandmalerei an – einer Sphinx, die über die Wüste schaute.
Sabrina hielt den Atem an, griff nach der Tür und öffnete sie langsam. Sie konnte nur beten, dass sie nicht quietschte.
Zuerst hörte sie ein sprudelndes Geräusch und dann die Stimme des Großwesirs. „Und du bist sicher, dass er keinen Verdacht geschöpft hat?“
„Er hat nicht die leiseste Ahnung“, antwortete der Hofzauberer großspurig. Seine goldenen Katzenaugen glühten.
Der Großwesir schnurrte. „Wunderbar.“
„Alles ist so, wie es sein sollte“, sagte der Hofzauberer. „Ich habe seine Maße genommen, und den Liebesspiegel der Isis werde ich in einer Stunde fertig haben. Wenn dieser Kater hineinschaut, in der Nacht des Skarabäus-Mondes, wird er alles vergessen – außer seine Liebe zu Bast.“
„Was ist mit der Hexe aus der Zukunft?“, fragte der Großwesir.
„Es scheint so, dass ich sie mit dem Spiegel erfolgreich gestoppt habe.“ Der Hofzauberer klatschte in die Hände und wedelte mit den Pfoten in der Luft herum. „Er funktioniert in zwei Richtungen.“
Was? Sabrina schob die Tür noch ein kleines Stück weiter auf. Sie sah, dass der Zauberer, der noch immer seinen fantasievollen Umhang und den Turban trug, den Spiegel vor den Großwesir hielt. Schwach erschien der Umriss einer Gestalt darin. Moment mal! Das war ja sie selbst!
„Das ist ihre magische Gestalt“, sagte der Zauberer. „Sie muss den Spiegel zerbrechen, um sie zurückzubekommen.“
Ein Gong ertönte.
„Horch! Bast ruft uns“, verkündete der Großwesir. „Sie wird entzückt sein über deinen Fortschritt.“
Die zwei Katzenmänner drehten sich um und gingen zur Tür.
Sabrina rannte die Treppe hinauf, so schnell sie konnte. Sie wollte gerade rechts abbiegen, um zu Salems Zimmer zu laufen, als sie schwere Schritte hörte, die sich ihr näherten.
Schnell floh sie in die entgegengesetzte Richtung und wünschte sich sehnlichst, dass sie eine Spur von unsichtbaren Brotkrumen hätte, der sie folgen konnte.
Schließlich erreichte sie die kunstvoll bemalte Tür, die zu dem Schlafzimmer führte, in dem sie Valerie zurückgelassen hatte. Als sie den Türknauf herumdrehte, erschien eine Truppe von Wachen, die genau in die Richtung marschierte, aus der sie gekommen war. Sie trugen eine Sänfte. Salem rekelte sich auf den Kissen, und Katzenmädchen fächelten ihm mit Palmwedeln Luft zu.
„Links noch ein bisschen“, schnurrte er. „Ah, ja, das ist schon viel besser.“
Sabrina stürzte in das Schlafzimmer. Valerie sprang auf. Ihre Hand schwebte immer noch über einem Tablett mit kleinen, verzierten Kuchen. Es sah so aus, als ob sie schon die Hälfte davon gegessen hätte. „Ich bin so froh, dass du wieder da bist! Was ist passiert?“
Sabrina winkte Valerie, zu ihr zu kommen. „Salem ist in großer Gefahr“, flüsterte sie.
Valerie stand neben ihr an der Tür, als Salems Gefolge an ihnen vorbeimarschierte. „Ich sehe es“, meinte Valerie trocken.
„Und wir ebenfalls“, fügte Sabrina hinzu.
Valerie schluckte. „Okay, das nehme ich dir ab. Also,
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