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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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was machen wir jetzt?“
    „Einen Spiegel klauen, und zwar sofort“, sagte Sabrina. Sie griff nach Valeries Handgelenk. „Und noch etwas“, sagte sie eindringlich.
    Die Freundin nickte und sah sie mit großen Augen an. „Was?“
    Sabrina schluckte. „Schmecken diese kleinen Kuchen gut?“

5. Kapitel
    Als Salem mit seinem Gefolge an ihnen vorbeigerauscht war, meinte Valerie: „Warum sollen wir einen Spiegel klauen? Wir haben doch Tonnen davon in unserem Zimmer.“
    „Es geht um einen speziellen Spiegel“, sagte Sabrina. „Den Liebesspiegel der Isis.“
    Ihr Mund war voll köstlichstem Kuchen. Schnell erklärte sie den Liebeszauberspruch, erwähnte aber nicht, dass ihre eigene Zauberkraft von genau diesem Spiegel blockiert wurde.
    Valerie verzog das Gesicht. „Wenn er also ein Mal in den Spiegel schaut, vergisst er alles außer Bast?“
    Sabrina nickte.
    „Toll.“ Valerie strahlte. „Wenn wir ihn geklaut haben, sollten wir ihn behalten. In Mathe sitzt mir ein wirklich süßer Junge gegenüber und...“
    „Valerie“, wandte Sabrina ein. „Wir sollten die Magie nicht benutzen, um das zu kriegen, was wir wollen.“
    Sie zögerte. Das war nicht ganz ehrlich, zumindest in ihrem Fall. Aber keiner Hexe war es erlaubt, ihre Zauberkraft so zu benutzen, dass sich jemand in sie verliebte. Das war gegen die Regeln. Und Sabrina hatte in den letzten Jahren gelernt, dass es für Hexen und die Magie eine Menge Regeln gab.
    Sie versuchte es noch einmal. „Ich meine...“
    „Ich soll ihn mir aus eigenen Kräften gefügig machen.“ Valerie seufzte. „Nicht umsonst lebe ich in New England, der Heimat des Puritanismus.“
    Sabrina nickte. „Du hast es erfasst.“
    „Dann wünsch mir Glück! Ich kann’s nämlich brauchen“, fügte Valerie hinzu und sah sie niedergeschlagen an.
    „Du brauchst kein Glück“, beharrte Sabrina. „Du bist großartig! Dieser Mathe-Crack wird dich anbeten, so wie du bist.“
    „Richtig. So wie er mich jetzt anbetet“, murrte Valerie.
    Sabrina gefiel es nicht, dass ihre Freundin so wenig Selbstvertrauen hatte. In der Schule gab es zwei Gruppen: die beliebten Kids und die weniger beliebten. Sabrina hatte keinen Schimmer, woher diese Einteilung stammte. Aber sie wusste, dass Libby Chessler, die allseits beliebte Cheerleaderin, einiges dazu beitrug, dass Sabrina und Valerie der weniger beliebten Gruppe angehörten, indem sie auf die beiden herabsah und sie verrückt nannte. Was Sabrina betraf, hatte sie durchaus recht. Schließlich war sie eine Hexe.
    „Okay, bevor wir uns dem Mathe-Crack widmen, müssen wir erst mal in unsere Zeit zurück. Also lass uns an die Arbeit gehen.“ Sabrina klatschte in die Hände. Sie schaute sich in dem Zimmer um und entdeckte zwei hübsche Schleier, die aus einem Korb hervorblitzten. Der eine war himmelblau, der andere in schreiendem Pink; beide waren umrandet mit kleinen schwarzen Katzenaugen. „Da wir keine Katzengesichter haben, fallen wir auf wie ein dreckiger Fingernagel. Deshalb müssen wir uns verkleiden.“
    Sabrina nahm den blauen Schleier, wickelte ihn um den Kopf und bedeckte die untere Hälfte des Gesichts mit dem Stoff. Dann befestigte sie ihn mit einer Schmetterlingsnadel und klimperte kokett mit den Wimpern.
    „Voilà! Meine Verkleidung.“
    Valerie wickelte sich den pinkfarbenen Schleier um und machte einen kleinen Knicks.
    „Perfekt“, meinte Sabrina. „Lass uns gehen. Der Spiegel ist unten im Laboratorium des Hofzauberers.“
    Sie schlichen in den Flur und gingen auf Zehenspitzen an all den Katzenstatuen vorbei. Und davon gab es hier jede Menge.
    „Diese Katzengöttin verschleißt ja mehr Männer als Libby“, murmelte Sabrina.
    „Du sagst es“, erwiderte Valerie. Sie berührte eine der Figuren. „Es muss schrecklich sein, in Stein verwandelt zu werden.“
    „Ich habe gehört, dass es ziemlich hart ist“, erwiderte Sabrina. „Ich meine, ich nehme an, dass es ziemlich hart ist.“
    Sie kamen zu der Palme, die vor der Geheimtür stand, doch es gab weder einen Knauf noch einen sichtbaren Riegel. Sabrina zögerte. Am liebsten hätte sie mit ihrem Zauberfinger die Tür geöffnet.
    Valerie zog die Palmwedel in verschiedene Richtungen. Als sie an dem größten Wedel zog, öffnete sich die Tür.
    „Volltreffer, Valerie!“, rief Sabrina glücklich.
    Sie prüfte, ob ihr Schleier richtig saß, und rückte den von Valerie zurecht. „Jetzt müssen wir nur noch den Spiegel finden und ihn in tausend Stücke schlagen.“
    Voller Vertrauen

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