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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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sich hinter einen der Arbeitstische, zog an dem Saum ihres dünnen Gewandes und wickelte sich heraus. Dann sprang sie hinter dem Tisch hervor. „Hier, die Mumienbinden für meinen Meister“, trällerte sie. „Der Zauberer hat sie hier gelassen, genau wie er gesagt hatte.“
    „ Wie?“ Der Uschebti starrte sie an. Dann blickte er auf den hauchdünnen Stoff. „Oh ja, natürlich. Ich bringe das sofort zu deinem Meister.“
    „Wir gehen mit“, flötete Valerie. Sie schielte zu Sabrina, die heftig nickte.
    „Wir haben ja sonst nichts, äh, zu tun“, stimmte sie zu.
    „Besonders nicht das, was wir nicht tun sollten“, fügte Valerie hinzu.
    „Sehr gut.“ Der Wachmann runzelte die Stirn und trat zur Seite, damit die drei die Treppe hinaufgehen konnten.
    Sabrina nahm Myron vom Boden auf, und in null Komma nichts erreichten sie den Treppenabsatz. Der Wachmann trottete hinter ihnen her und murmelte irgendwas davon, dass er seinen Vorgesetzten benachrichtigen müsse.
    Sie gingen an eins, zwei, drei Türen vorbei.
    Valerie lächelte den Wachmann an. „Wir sehen uns.“
    Er brummte und trampelte davon. Sobald der Wachmann außer Hörweite war, drehte Myron sich zu Sabrina um. „Ich glaube, ihr beide habt gerade mein Leben gerettet.“ Er legte seinen Kopf schief. „Was habt ihr denn da unten gemacht?“
    Sabrina zuckte mit den Schultern und setzte ihn auf den Boden. „Ach, nur ein bisschen umgeschaut. Wir waren noch nie in dem Palast einer unsterblichen Katzengöttin, und wir dachten, dass wir mal ein wenig nachforschen.“
    „Und was hast du dort gesucht?“, fragte Valerie den Uschebti.
    Er sah verlegen zu Boden. „Ich wollte einen Zauberspiegel klauen“, gestand er.
    Sabrina sah ihn mit großen Augen an. Sie gab Valerie ein Zeichen, nichts zu verraten.
    „Wirklich?“, sagte Sabrina unschuldig. „Ein richtiger Zauberspiegel? Cool.“
    „Aber er war verschwunden.“ Er verknotete seine Finger ineinander. „Ich muss euch die Wahrheit sagen. Wenn Salem in den Spiegel schaut, wird er Basts Liebessklave sein, für immer. Oder so lange, bis sie keinen Bock mehr auf ihn hat. Und du kannst wetten, dass das passiert.“
    „Und dann verwandelt sie ihn wahrscheinlich in eine Statue“, vermutete Valerie.
    „Genau das tut sie.“ Er schüttelte den Kopf. „Meistens jedenfalls. Aber man kann nie wissen. Vielleicht ist er ihr Ein und Alles.“ Er seufzte und fügte mit sanfter Stimme hinzu: „Allerdings bin ich nicht sicher, ob er ihr Typ ist.“
    „Die Liebe kann so verrückt sein“, meinte Sabrina bedeutungsvoll.
    Valerie zuckte mit den Schultern. „Okay, wir werden Salem befreien und dann schickst du uns zurück in unsere Zeit. Wer schert sich dann noch um diesen Spiegel? Es ist ja nicht so, dass wir ihn für irgendwas brauchen könnten.“
    „Das tut ihr aber“, entgegnete Myron. Er sah Sabrina an. „Weil sie deine magische Gestalt darin gefangen haben.“
    „Deine magische was?“ Valerie sah sie erstaunt an.
    Sabrina räusperte sich. „Ich weiß, dass die Fortschritte unserer Zivilisation es so aussehen lassen, als hätten wir Zauberkräfte. Aber letztendlich läuft alles nur auf Technik hinaus.“
    Myron runzelte seine tönerne Stirn so stark, dass sie zu zerbröckeln drohte. „Aber du...“
    „Ich habe ein Geheimnis“, sagte Sabrina bedeutungsvoll. „Äh, ein geheimes Verlangen nach Gummibärchen.“ Sie lachte nervös und zog an ihrer Perücke. „Habt ihr so was hier? Nein? Nun, das ist wieder so ein Beispiel für die Wunder der Zukunft! Gummibärchen sind das Größte. Stimmt’s, Valerie?“
    Valerie starrte die Freundin an. „Sabrina, ich hab ja gesagt, dass du zu lange in der Sonne warst. Obwohl wir den ganzen Tag im Haus waren.“
    „Es macht mich eben verrückt, so eingesperrt zu sein“, sagte Sabrina mit wild flackernden Augen.
    „Stress“, meinte Valerie zu Myron. „Ich wusste, dass sie früher oder später zusammenbrechen würde. Es ist ja nicht einfach, wenn man herausfindet, dass die eigene Katze ein gefragtes Sexsymbol ist.“
    „Das zudem auch noch tanzen kann“, fügte Myron bekümmert hinzu. „Und singen wie ein Vogel.“
    „Salem kann singen?“, fragte Sabrina erstaunt.
    „Er ist der Liebling der Frauen“, sagte der Uschebti und zuckte mit den Schultern. „Deshalb wollte ich auch den Spiegel haben.“
    Ergeben hob er seine Hände. „Okay, ich werde alles gestehen. Ich bin seit Jahren in Bast verliebt. Und ich habe alles getan, um ihr zu gefallen. Aber sie

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