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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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Uschebti zuckte erneut mit den Schultern. „Ich bin nicht ganz sicher. Es gab einen Streik in der Gerüchteküche, und deshalb habe ich nicht alle Informationen. Aber ich bin sicher, dass sie ein bisschen Ärger hat. So was wie der Verlust ihrer magischen Kräfte.“
    „Was?“ Die drei Schwestern sahen ihn entgeistert an.
    „Vielleicht irre ich mich.“ Er hob die Hände. „Vielleicht habe ich aber auch Recht.“
    „Wir müssen sofort ins alte Ägypten“, sagte Zelda. „Sabrina braucht unsere Hilfe.“
    „Klar, aber wie weit zurück müssen wir denn?“, fragte Hilda.
    Der Uschebti zuckte mit den Schultern. „Ich habe nicht gesagt, dass ich alle Antworten weiß“, stellte er klar. „Nur ein paar. Warum heuern wir nicht einen dieser Kobolde an, die Sachen suchen?“
    „Auf keinen Fall. Sie versuchen immer noch, Sabrina zu heiraten“, erwiderte Hilda.
    „Wir könnten am Anfang der ägyptischen Geschichte beginnen und uns dann vorkämpfen“, schlug Zelda vor. „Vielleicht finden wir auf diesem Weg etwas heraus.“
    „Ich bin dabei“, meinte Vesta.
    Zelda nickte bestimmt. „Okay. Meine Damen, werft eure Staubsauger an.“
    „Aber zuerst packen“, bettelte der Uschebti.
     
    Dreihundert Gäste waren zum großen Fest in Basts Thronsaal versammelt. Nur zwei hatten nicht die geringste Ähnlichkeit mit Katzen oder Katzenmenschen. Diese beiden saßen, wie befohlen, zu Salem-hoteps Füßen. Ihre schweren Perücken waren in die Stirn gerutscht, das dick aufgetragene ägyptische Make-up war verschmiert. Sabrinas Magen knurrte. Sie saß auf einem großen, goldenen Kissen und betrachtete eine Gruppe tanzender Katzenmädchen. Dann sah sie zu Valerie und brummte: „Ich habe Hunger.“
    „Verstehe ich“, meinte Valerie traurig und rückte ihre Perücke zurecht. „Wir sind ja umgeben von Essen, seit vier Stunden und siebenunddreißig Minuten.“
    Wenn man das Essen nennen kann, dachte Sabrina. Das Beste bei dem Menü waren noch die Anchovis und die Sardinen, doch Sabrina war noch nie besonders scharf auf diese Dinge gewesen.
    „Ich würde alles für ein gebratenes Hühnchen geben“, murmelte Valerie.
    „Das Dessert wird ja hoffentlich bald serviert“, sagte Sabrina. „Und dazu der Liebespiegel der Isis. Eine von uns sollte so tun, als ob sie stolpert, und das Ding zerbrechen.“
    „Kannst du dir vorstellen, wie viel Unglück wir damit auf uns laden?“, fragte Valerie. „Siebenhundert Jahre Unglück, mindestens.“
    Sabrina schluckte. Da sie das meiste zu gewinnen hatte, wenn der Spiegel kaputt war, sollte sie wohl zur Tat schreiten.
    „Ich werde es tun“, bot sie an.
    „Nein, Sabrina, das kann ich nicht zulassen“, sagte Valerie schnell. „Aber da du grundsätzlich ein sonnigeres Gemüt hast als ich, würdest du mit all dem Unglück wahrscheinlich besser fertig werden.“
    „Danke“, meinte Sabrina spöttisch. Sie war ein wenig verletzt, weil die Freundin so schnell klein beigegeben hatte.
    Valerie grinste sie an. „War nur ein Scherz. Pass auf. Wir beide tun so, als würden wir stolpern. Gleichzeitig. Okay?“
    „Okay“, stimmte Sabrina zu, doch sie war ein wenig skeptisch. Sie mochte zwar für eine Weile ihre magischen Kräfte verloren haben, aber sie war immer noch eine Hexe. Ihr war klar, dass sie ab einem bestimmten Punkt im Vorteil sein würde, wenn es um die Auswirkungen der Magie ging, selbst um die aus einer anderen Zeit oder von einem anderen Ort. Zumindest war es, im Gegensatz zu Valerie, kein Schock für sie, dass man Zauber angewandt und sie mit einem Fluch belegt hatte. Es wäre nicht fair gewesen, eine Sterbliche den Fallstricken niederträchtiger Zaubersprüche auszusetzen – um William Shakespeare, einen englischen Dramatiker aus dem 16. Jahrhundert zu zitieren, mit dem Tante Zelda einst ein Date hatte.
    Deshalb würde sie dafür sorgen, dass sie allein den Spiegel zerbräche, wenn er hereingetragen wurde.
    „He“, sagte sie leise zu Myron, der auf der Ecke ihres Kissens saß und ein paar Brocken ihrer Anchovis aufsammelte. „Wie fühlt es sich an, wenn man aus Stein ist?“
    Er dachte einen Moment nach. Dann klopfte er gegen seine Wange. „Nun, die Sache ist die“, begann er. „Ich bin nicht aus Stein, um genau zu sein. Ton ist ein ganz anderes Material. Stein ist sehr fest. Und ich bin porös.“
    Sabrina blinzelte. „Vergiss es.“
    Er hob die Hand. „Okay. Lass es mich so sagen.“ Er wirkte versonnen und als er zu Bast hinüberschielte, bekam er einen traurigen

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