Das Raetsel des Pharao
und Myron den Saal betraten. „Wir hatten schon Angst, dass ihr verloren gegangen seid, nicht wahr, mein Schätzchen?“
Salem saß neben der Katzengöttin und starrte voller Bewunderung in ihre großen, goldenen Augen. „Bin ich wirklich dein Schätzchen?“, schwärmte er. „Das höre ich sehr gerne!“
„Zu Hause würde er eine Woche schmollen, wenn ich ihn Schätzchen nennen würde“, murmelte Sabrina.
„Bast hat ihn gezähmt.“ Myron sah sie unglücklich an. „Ach ja, sie wird sich nie in mich verlieben.“
„Kommt her und lasst euch zu unseren Füßen nieder“, fuhr Bast fort und deutete mit ihren langen goldenen Fingernägeln zu Boden. „Schließlich werdet ihr Salem-hoteps Dienerinnen sein, für eine sehr, sehr, sehr lange Zeit.“
„Und ich?“, fragte Myron, als Sabrina ihn zum Thron trug. „Werde ich auch für ihn arbeiten?“
Die Göttin kniff die Augen zusammen. „Das bleibt abzuwarten, Myron. Solange er glücklich ist, ja. Falls du versagst, heißt es zurück zu den Kamelställen.“
„Ich werde alles für ihn tun“, sagte Myron eifrig. „Keine Sorge, Eure Herrlichkeit. Ihr habt den richtigen Uschebti für den Job ausgewählt. Zweifelt nicht daran. Ich bin so glücklich, dass...“
„Ruhe!“, rief Bast. „Musst du andauernd reden?“
„Das ist hart“, murmelte Sabrina.
Bast starrte sie an. „Was hast du gesagt?“
„Äh, Harfe. Ich dachte, ich hätte eine Harfe gehört. Du nicht auch, Valerie?“
„Stimmt, eine Harfe. Und ein Cembalo.“
„Was?“ Bast runzelte die Stirn.
„Ist noch nicht erfunden worden“, maulte Myron.
„Oh.“ Sabrina verbeugte sich tief. „Wir sind nur so... aufgeregt wegen dem Fest. Wisst Ihr, zwei Kids aus der Zukunft kriegen nicht oft die Gelegenheit, mit einer alten ägyptischen Gottheit zu speisen.“
„Eine wunderschöne alte ägyptische Gottheit“, fügte Salem hinzu.
„Oh, Salem-hotep“, säuselte Bast glücklich. „Du sagst die wundervollsten Dinge.“
„Ich weiß“, erwiderte er genauso glücklich. „Ist das nicht wunderbar?“
Bast klatschte in die Hände. „Bringt Salem-hotep das Plätzchen!“, befahl sie. „Wir wollen unser Gelübde heute Abend besiegeln.“
„Oh Mann. Noch mehr von der köstlichen Leckerei“, schwärmte Salem und streckte sich vor Wonne.
„Tu es nicht...“, begann Sabrina, dann stockte sie, als alle sie anschauten. „Vergiss nicht, für das Dessert noch Platz zu lassen“, fügte sie nervös hinzu.
„Ah. Das Dessert.“ Die Katzengöttin hob ihr Kinn und lächelte jemanden an, der auf der anderen Seite stand.
Sabrina drehte sich um und folgte ihrem Blick. Es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter. Da stand der Hofzauberer. Er zwinkerte Bast zu und faltete die Arme über der Brust.
Mit einem Tusch von Hörnern und Trommeln tanzte eine Reihe von Katzenmädchen in den Thronsaal. Eines von ihnen trug eine große goldene Platte in Form eines Fisches. In der Mitte lag eines der magischen Plätzchen.
Sabrina überlegte, ob sie dem Mädchen mit der Platte ein Bein stellen sollte. Dafür würde man sie wahrscheinlich in Stein verwandeln, aber zumindest hätten Salem und Valerie die Möglichkeit gehabt, zu fliehen.
Gerade als sie den Fuß ausstreckte, tanzte das Katzenmädchen aus der Reihe und kniete vor Bast nieder. Mit einem „Mrrriau“ hielt es ihr die Platte hin.
Das Plätzchen funkelte magisch, als Bast es aufnahm und Salem hinhielt.
„Der dritte Beweis meiner unsterblichen Liebe zu dir“, sagte Bast zu ihm.
Myron kicherte verdrossen. „Ja, richtig“, sagte er hinter vorgehaltener Hand.
Glücklicherweise hörte ihn niemand außer Sabrina. Sie räusperte sich warnend, und er verfiel in Schweigen.
Salem öffnete den Mund und nahm die Leckerei aus der Hand der Göttin entgegen. Gierig biss er hinein und schluckte es dann hinunter.
„Oh, das war so gut“, murmelte er.
Die Göttin klatschte in die Hände, und von der anderen Seite tauchte der nächste festliche Zug auf. Einige Katzenmädchen trugen juwelenbesetzte goldene Schachteln und öffneten sie, als sie den Thron erreichten.
„Geschenke für meinen Geliebten“, verkündete Bast. Eine Kette mit kostbaren Steinen lag in der Schachtel. Außerdem ein juwelenbesetzter Kratzer für den Rücken und ein Kissen aus weichstem Satin.
„Und eine goldene Katzenstreubox für dich, mein Liebster“, krähte Bast.
„Oh, das habe ich nicht verdient!“, rief Salem. „Wie kann ich dir das jemals zurückzahlen, meine
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