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Das Rätsel

Titel: Das Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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herbringen würde?«
    Susan überlegte. »Ich denke, das nehmen wir besser an. Vielleicht ging es bei all seinen Botschaften an mich ebenfalls darum.«
    Sie schwiegen beide einen Moment.
    »Die Frage ist nur nach wie vor: Wieso?«, meinte Susan.
    »Ich weiß die Antwort nicht. Noch nicht«, sagte Jeffrey zögerlich. »Eines allerdings weiß ich genau.«
    »Nämlich?«
    »Wir täten verdammt gut daran, ihn unsererseits zu finden, bevor wir die Antwort auf die Frage von ihm erhalten.«
     
    Diana zog sich in das kleine Zimmer mit dem Klappbett zurück, um sich auszuruhen, aber das fiel ihr schwer. Nicht nur die Schmerzen, die sich just in diesem Moment zurückmeldeten, sondern auch der beunruhigende Tod des Polizisten sowie ihre Angst davor, was die nächsten Stunden oder Tage für sie und ihre Kinder bringen würden – das alles verschwor sich gegen sie und gönnte ihr keinen Schlaf.
    Sie wusste, dass ihre beiden Kinder im angrenzenden Zimmer versuchten, denjenigen zu finden, der sie alle drei bedrohte, und sie war ein wenig enttäuscht, nicht mit einbezogen zu sein.
    Bruder und Schwester saßen an den Computern in Jeffreys Büro im Gebäude der Staatssicherheit und sondierten die Fakten, nach denen sie suchen wollten.
    »Auf den Bauplänen«, überlegte Jeffrey, »wird es als Musikzimmer aufgeführt sein.«
    »Oder als Arbeitszimmer? Als Heimkino?«
    »Nein. Musikzimmer. Weil er eine Schalldämmung einbauen wird.«
    »Das würde auch für ein Heimkino gelten.«
    »Das stimmt. Wir sollten auch danach suchen.«
    »Aber die Lage innerhalb des Hauses ist ganz entscheidend«, fügte Susan hinzu. »Ein Pianist oder auch ein Cellist würde etwas Zentrales wollen. Hauptgeschoss, vielleicht neben dem Wohnzimmer. So etwas in der Art. Weil er nämlich das, was er tut, nicht verstecken will, sondern sich nur die Möglichkeit des Rückzugs schafft. Privatsphäre, aber auch die Möglichkeit zur Öffnung.«
    Jeffrey nickte. »Isolation. Von den Haupträumen des Hauses deutlich entfernt. Aber auch nicht vergraben, er will leichten Zugang. So ungefähr. Vielleicht außerdem noch ein geheimer zweiter Ausgang.«
    »Meinst du, er würde ein Gästehaus bauen und es für seine Musik nutzen?«, fragte sie.
    »Nein, eher nicht. Ein Gästehaus kommt mir zu exponiert vor. Denk dran, was dein Freund, Mr. Hart, darüber gesagt hat, die Umgebung unter Kontrolle zu haben. Damals in Hopewell hat er es im Keller gemacht – entlegen, aber nicht abgetrennt. Es gibt noch etwas, das hier eine Rolle spielt.«
    »Was?«
    »Die Psychologie des Tötens. Seine Morde sind ein Teil von ihm. Sie gehören zu seinem Wesenskern. Er wird sich wünschen, den Tod immer in seiner Nähe zu haben.«
    »Aber die Leichen waren über den ganzen Bundesstaat verstreut …«
    »Die Leichen sind für ihn nur Abfall. Müll. Sie haben nichts mehr mit dem zu tun, wer und was er ist. Aber was in diesem Zimmer passiert …«
    »… macht ihn zu dem, was er ist«, führte Susan seinen Gedanken zu Ende. »Das leuchtet mir ein. Mehr oder weniger entspricht das dem, was
dein
Freund Mr. Hart gesagt hat.« Sieseufzte und starrte ihren Bruder an. »Es muss dir weh tun«, sagte sie ruhig.
    »Was?«
    »Dass es dir so leicht fällt, dich in diese Dinge hineinzuversetzen.«
    Er reagierte nicht sofort, und sie schloss daraus, dass ihm die Antwort schwerfiel.
    Schließlich nickte er. »Ich habe Angst, Susie. Schreckliche Angst.«
    »Vor ihm?«
    Jeffrey schüttelte den Kopf. »Nein. Davor, wie er zu sein.« Sie hatte schon einen Protest auf den Lippen, schluckte die Bemerkung jedoch hinunter, wobei sie hörbar die Luft einsog.
    Jeffrey griff in eine Schublade und zog langsam eine große halbautomatische Handfeuerwaffe hervor. Mit einem Klicken löste er die Sperre und ließ den vollen Ladestreifen auf den Boden fallen. Dann zog er den Spannabzug und löste die Patronen aus der Kammer, so dass sie zuerst mit lautem Klappern auf den Schreibtisch fielen und dann geräuschlos auf den Teppich rollten. »Ich besitze mehrere Waffen«, erklärte er.
    »Das tut jeder«, antwortete seine Schwester.
    »Aber bei mir ist es anders. Ich erlaube mir nicht zu schießen«, fuhr er fort. »Ich hab noch nie abgedrückt.«
    »Aber du bist bei so vielen Verhaftungen dabei gewesen…«
    »Ich habe nie gefeuert. Sicher, ich hab die Waffe auf jemanden gerichtet. Jemanden bedroht. Aber tatsächlich abgedrückt? Kein einziges Mal. Auch nicht zu Übungszwecken.«
    »Und wieso nicht?«
    »Ich habe Angst, es könnte mir

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