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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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ihres Kleides, dankbar für den Vorwand die Hand von seinem Arm nehmen zu können. Er hatte sich auf eine Falte ihres Rocks gesetzt und als sie zu ihm hochblickte, um ihn zu bitten zur Seite zu rücken, erstarrte sie bei der kalten Wut in seinen Augen. Plötzlich wusste sie, warum er sie nach draußen geführt hatte: damit sie alleine wären und niemand ihr Gespräch belauschen könnte.  
    „Kaum hat man unsere Vermählung verkündet, schon intrigiert Ihr, um Euch meiner zu entledigen.“ Er beugte sich näher zu ihr hin, so nah, dass sie die Wärme seines Atems auf ihrer Wange spürte. Dirick hob ihr Kinn zu sich an und zwang sie ihn anzuschauen. „So leicht werdet Ihr Euch meiner nicht entledigen. Da werdet Ihr kein Glück haben. Niemals. Maris.“  
    Sie wich zurück, verunsichert von dem Flattern in ihrem Magen. „Dirick–“  
    Aber er schnitt ihr das Wort ab. „Ich habe soeben alles geschenkt bekommen, was ich mir auf Erden je erträumt habe.“  
    „Nein“, flüsterte sie, fragte sich ... hoffte, dass sie vielleicht auch Teil von dem gewesen war, was er sich erträumt hatte ... sie selbst , nicht ihre Ländereien. Aber diese Hoffnung war vergebens, wie seine nächsten Worte ihr bewiesen.  
    „Man hat mir einen Titel verliehen, sowie meine eigenen Ländereien – und Langumont wird dem Lehen von Ludingdon noch mehr Gewicht verleihen. Es ist mehr als ich mir je zu erhoffen wagte.“ Wenn Maris von seinen Worten nicht so verletzt worden wäre – denn da war keine Erwähnung von ihr, nur von ihren Ländereien –, hätte ihr der Stolz und die Freude, die seine silbrig blauen Augen aufleuchten ließ, vielleicht das Herz warm werden lassen. „Wenn Euch der Gedanke mit mir vermählt zu sein, derart widerwärtig ist, dann sei es so – aber setzt mein Leben nicht leichtfertig aufs Spiel, um Eure Wünsche zu befriedigen.“ Die Wärme in seinen Augen verflog und an ihre Stelle trat der funkelnde Zorn von zuvor.  
    Sie erhob sich und sah auf ihn herab. „Es war nur die Sorge meines mir treu ergebenen Gefolgsmannes, die Ihr vernommen habt, da ich ihm in der Vergangenheit klar gemacht hatte, dass ich Victor d’Arcy den Zutritt zu meinem Bett verwehren würde. Er wollte mir lediglich nochmals seine Treue versichern, auch wenn die Umstände andere sind.“  
    Diricks Gesicht wurde da sehr ernst. „In der Tat, Mylady, es ist gewiss, dass d’Arcy empfindlich getroffen ist durch die Auflösung Eures Ehegelöbnisses mit ihm. Gebt daher gut Acht auf Euch.“  
    Vielleicht lag ihm doch etwas an ihr. Nein, es war eher wahrscheinlich, dass er sich darum sorgte, dass ihr etwas zustieß, bevor die Vermählung ihm ihre Ländereien sicher zueignete. Maris’ Lippen wurden schmal. „Victor würde nichts gewinnen, sollte er mir etwas antun – Ihr seid es, der sich vor einem heimtückischen Überfall in Acht nehmen muss.“ Ein kühles Lächeln huschte ihr über die Lippen. „Binnen eines Tages habt Ihr Euch meinetwegen schon zwei Feinde gemacht.“  
    Er stand da auch auf, groß und eindrucksvoll in seiner ganzen Länge. „Meine liebste Maris, ich habe viele, viele Feinde und zwei mehr davon, ganz besonders wenn ich sie Euretwegen erwerbe, bedeuten mir rein gar nichts.“ Sein Blick hielt ihren fest, ganz fest, und fiel dann etwas schwermütig herab, als er eine von ihren Händen ergriff. Er hob sie an seinen Mund, streifte mit vollen, warmen Lippen über die zarte Haut auf ihrem Handrücken. Sie erschauerte und versuchte sich von ihm zu befreien, aber er hielt sie weiterhin fest, drehte sie mit der Handfläche nach oben und drückte ihr einen sanften Kuss in die Mulde ihrer Hand. Ein winziges Kribbeln lief ihr süß den Arm hoch.  
    „Dirick“, hauchte sie, die Brust eng und schwer.  
    „Ich hätte gerne einen Kuss, um unser Ehegelöbnis zu besiegeln“, sagte er zu ihr, zog sie hoch und drückte sie nun an seine Brust. „Es ist mein Recht.“ Er war warm und stark, seine Arme ein starkes Band, das sie an ihm festhielt. Dirick schaute zu ihr herunter, nicht um ihre Zustimmung zu erfragen, sondern damit sie die Entschlossenheit in seinem Blick erkannte, bevor sein Mund sich herabbeugte.  
    Als ihre Lippen sich trafen, war es mit einem Aufeinanderprallen von Hitze und Zärtlichkeit, mit rauschhafter Begierde. Eine neue Stärke, besitzergreifend, verlieh seinem Kuss einen neuen Beigeschmack, da kühne Selbstsicherheit von seiner Person ausströmte ... und dennoch lag auch eine gewisse Leichtigkeit darin.

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