Das Ratsel eines Mordes (German Edition)

wann wurde er aufgemacht? Oder besser noch,
aufgeschweißt?”.
    “ Nur
einige Augenblicke vor dem Herausnehmen des Körpers.”.
    “ Ich
habe verstanden. Momentan reicht das. Sollte ihnen aber doch noch was
einfallen, wissen sie wo sie mich erreichen können.”.
    “ Aber
selbstverständlich, das werde ich.”.
    “ Gut.”.

    Wieder im
Dienstgebäude angekommen, fingen der Oberkommissar Angelucci und
sein Kollege Mascara an, einige Vermutungen anzustellen.

    “ Dieses
Werkzeug hat sicherlich einiges zu erzählen.”.
    “ Es
ist sehr wahrscheinlich Oberkommissar. Sie werden sehen, die Spurenermittlung wird
ihnen Recht geben.”.
    “ Mascara.
Kennst du dich mit Beerdigungen aus?”.
    “ Nein,
warum?”.
    “ Weil
man herausfinden müsste, welche Personen Zugang zu einer Leiche
haben, bevor der Sarg verschlossen wird. Ich vermute, dass zwischen
Angehörigen und Arbeitern an die zwanzig Personen in Betracht
kommen. Versuchen wir sie ein bisschen einzugrenzen.”.
    “ Das
kann ja dauern…”.

    Nach wenigen Tagen
erreichte sie eine äußerst wichtige Nachricht, was den
Dolch betraf.
    “ Angelucci.”.
    “ Hier
spricht Bazzi, Spurenermittlung. ”.
    “ Sprechen
sie Bazzi.”.
    “ Ich
habe ihnen gerade die Ergebnisse geschickt, was den Dolch betrifft
und wollte ihnen schon einiges vorweg mitteilen.”.
    “ Ich
höre.”.
    “ Selbst
wenn der Dolch gewaschen wurde, sind trotzdem einige Mikrospuren von
menschlichem Blut nachzuweisen. Den Zeitraum kann ich zwischen zwei
und fünf Jahren begrenzen. Was den Rest betrifft, so habe ich
nichts herausgefunden, keine Fingerabdrücke, etc.”.
    “ Schlussfolgernd
wurde er also nicht heute Morgen reingelegt?”.
    “ Das
Eine schließt das Andere nicht aus. Das Blut ist da auf jeden
Fall schon seit langer Zeit dran. Ach übrigens, so wie es
aussieht, wurde der Gegenstand über Monate hinweg an einem Ort
aufbewahrt, wo weder Luft noch Licht hinkommen konnten. So jetzt sind
sie dran Angelucci...”.
    “ Doktor
Bazzi, sie waren mir wirklich eine große Hilfe.”.
    “ Selbstverständlich.”.
    Oberkommissar
Angelucci hatte sofort verstanden, dass irgendetwas an der ganzen
Geschichte nicht stimmte. Der DNA Test ergab weder Korrespondenz mit
etwaigen Beteiligten, noch Resultate in der DNA Datenbank der
Polizei.
    Es blieben nur noch
zwei Möglichkeiten offen. Erstens der Dolch hatte ein Opfer
gebracht, oder zweitens er hatte zumindest jemanden verletzt. Sollte
ersteres zutreffen, wurde der Körper dieses jemanden bisher
nicht gefunden.

    Mascara hatte noch
nicht einmal seine Jacke abgelegt, als ihn schon die nächste
Aufgabe erreichte. Er sollte ein umliegendes Bestattungsinstitut
kontaktieren und den Geschäftsführer vorladen. Angelucci
wollte Genaueres über die gesamte Prozedur und den Verlauf einer
Bestattung erfahren.

    Die Wahl fiel auf
einen gewissen Herrn Terenzi. Er war ein Bekannter von Kommissar
Mascara und seit über 30 Jahren im Bereich der Bestattungen
tätig. Das Zusammentreffen wurde für denselben Nachmittag
um 18 Uhr angesetzt. Bereits eine Stunde vorher aber, sollte der
Oberkommissar auf eine andere Person treffen. Es handelte sich um
Piero Virga. Er war der Sohn des verstorbenen Mannes, in dessen Sarg
der Dolch gefunden wurde.

    Um die vereinbarte
Uhrzeit präsentierte sich der Angehörige.
    “ Kommen
sie herein.”.
    “ Guten
Tag, ich bin Piero Virga sie haben mich...”.
    “ Ja.
Bitte nehmen sie Platz. Mein Name ist Angelucci, Oberkommissar, es
freut mich sie kennen zu lernen.”.
    “ Ganz
meinerseits. Ich hatte gar keine Ahnung, was sich zugetragen hat. Ich
wollte doch nur …”.
    “ Beruhigen
sie sich Herr Virga, fangen wir von vorne an.”.
    “ Schauen
sie Herr Oberkommissar. Mein Vater ist vor drei Jahren sehr plötzlich
verstorben. Es ist so, dass wir im Inneren des Friedhofs eine
Familiengruft besitzen. Wir haben uns damals entschlossen, dort die
Beisetzung vorzunehmen. Im letzten Monat ist auch meine Mutter
verstorben. Ich wollte meine Eltern einäschern lassen, um dann
beide in derselben Grabnische ruhen zu lassen.”.
    “ Entschuldigen
sie mich Herr Virga. Warum haben sie denn nicht schon vor drei Jahren
entschieden, ihren Vater einäschern zu lassen?”.
    “ Es
war sein Wille. Sein Tod kam jedoch unverhofft und mein Vater
hinterließ kein schriftliches Testament. Mittlerweile hat sich
das Gesetz geändert. Heute reicht eine mündliche Aussage
eines Angehörigen, früher ging das nicht. ”.
    “ Also
ihr Vater ist 2007 verstorben.