Das Ratsel eines Mordes (German Edition)
Ruhe, um seine
Gedanken zu ordnen.
Nach zwanzig
minütiger Überlegung rief er nach Mascara, um die Situation
nochmal durchzusprechen. Beide waren jedoch zur selben
Schlussfolgerung gekommen.
Die Angehörigen
kamen in diesem Fall nicht in Betracht. Der Verstorbene war ein
Einzelkind und seine Ehefrau war mittlerweile auch verstorben. Der
einzige Sohn des Paares, gegen welchen man ermitteln konnte, machte
absolut nicht den Eindruck, als wäre er in diese mysteriöse
Geschichte verwickelt. Auch machte es keinen Sinn. Selbst wenn, hätte
er keinerlei Interesse gehabt, den Sarg des Vaters durch eine
Einäscherung nochmal öffnen zu lassen. Vorausgesetzt er
wusste was sich darin befand.
Da blieb nur noch
das Personal übrig, das zur damaligen Zeit für das
Bestattungsunternehmen gearbeitet hat. Sie waren die Einzigen, die
das nötig Wissen über die Gesetzlage und das Vorgehen einer
Bestattung in einer Familiengrabstätte hatten. Nur diese
Personen konnten mit der Leiche zuletzt in Kontakt getreten sein.
Die Richtung in
welche zu ermitteln war, führte nach Rom. Vielleicht sollten sie
sich den Geschäftsführer der Venturi GmbH mal vornehmen. Es
war an der Zeit, seinem Unternehmen einen Besuch abzustatten.
Einige Tage später,
in Begleitung des Kommissars Mascara, zeigte sich der Oberkommissar
operativ. Die beiden Polizisten nahmen einen Flug vom Flughafen
Mailand/Linate nach Rom/Fiumicino Leonardo Da Vinci. Dort wurden sie
von ihren römischen Kollegen erwartet.
Gemeinsam würden
sie ein paar Stunden später einige Fragen an Franco Venturi
richten, in der Hoffnung genaueres über einen so sonderlichen
Fall herauszufinden. Irgendwie nahm die ganze Geschichte jedoch mehr
und mehr eine beunruhigende Form an.
Der Termin war für
denselben Nachmittag um 16 Uhr festgesetzt. Herr Venturi hatte
bereits im Vernehmungsraum Platz genommen. Er fühlte sich
sichtlich unbequem, als zwei mailändische Ermittler in den Raum
traten. Die Kollegen aus Rom beschränkten sich darauf, die
Vernehmung aus dem Nebenzimmer zu verfolgen.
Ohne großes
Umschweifen kam Oberkommissar Angelucci sofort zur Sache.
“ Guten
Morgen Herr Venturi. Ich danke ihnen für ihr Entgegenkommen. Es
ist sehr freundlich von ihn, unserem Gesuch umgehend nachgekommen zu
sein.”.
“ Wegen
was werde ich beschuldigt? Muss ich meinen Anwalt anrufen?”.
“ Aber
nein Herr Venturi. Möglicherweise könnten sie jedoch
nützliche Informationen für uns haben. Es handelt sich um
gewisse Vorkommnisse in der letzten Zeit… Vielleicht könnten
sie uns behilflich sein, eine Art Rätsel zu lösen.”.
“ Was
für ein Rätsel?”.
Franco Venturi fing
an nervös zu werden. Einige Schweißtropfen machten sich
auf seiner Stirn sichtbar.
Angelucci hielt
einige Augenblicke inne, bevor er fortfuhr.
“ Das
besagte Rätsel besteht darin, dass vor einigen Tagen in Mailand
folgendes vorgefallen ist: Die Zuständigen für den
Friedhof, in der Abteilung Krematorium, waren dabei eine Person
einzuäschern. Der Vorgang konnte aber nicht ausgeführt
werden, weil...
Zum Schluss sollten
sie noch wissen, dass es sich um einen gewissen Herrn Virga
handelt.”.
Sobald der
Oberkommissar die Aussprache des Namens beendete hatte, stieß
Franco Venturi einen tiefen Seufzer aus. Er setzte sich zurück
und rutschte etwas unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Angelucci
verstand in diesem Moment, dass er den rechten Weg eingeschlagen
hatte und fuhr fort…
“ Also.
An dem Tag, an dem die Verbrennung vorgesehen war, hat das zuständige
Personal mit der vorgeschriebenen Prozedur angefangen. Der Vorgang
wurde jedoch unterbrochen, weil etwas auf den Boden gefallen ist.”.
Der Oberkommissar
reichte seinem Gesprächspartner ein Foto von dem Dolch. Der Mann
starrte einige Zeit auf den Gegenstand, bis er mit einer Frage das
Schweigen brach.
“ Ich
verstehe nichts von Waffen, wieso haben sie mir das Foto gezeigt?”.
“ Eigentlich
haben wir sie nicht gerufen, um uns zu erklären, was für
eine Art von Dolch das ist. Uns interessiert es vielmehr, ob sie den
Gegenstand schon mal gesehen haben?“
Venturi antwortete
mit einem kurzen “nein“.
“ Außerdem
waren es unseres Wissens nach auch immer sie derjenige, der den
Leichentransport vor einigen Jahren vorgenommen hat. Schlussfolgernd
war es auch ihr Unternehmen, das für die Schließung der
Bahre verantwortlich war. Also hatten sie oder ihre Mitarbeiter den
letzten Kontakt mit dem Toten.”.
“ Ja...
ich erinnere mich wage
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