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Das Rattenloch

Das Rattenloch

Titel: Das Rattenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst.«
    »Also gut, dann sind die Fronten geklärt. Ich habe sie befreit. Ich habe ihnen eine Heimat gegeben, und ich lasse ihnen die Heimat nicht wegnehmen. Das kommt nicht in Frage. Jeder Mensch, der dieses Gebiet betritt, ist nicht nur ein Störenfried, er ist ein verdammter Feind, weißt du? Und Feinde müssen getötet werden.«
    »Wie die vier Männer, nicht?«
    »Ja, wie sie.«
    »Und wer hat sie getötet? Hast du deinen Ratten den Befehl gegeben, über sie herzufallen, so wie sie über John Sinclair hergefallen sind? Hast du das getan?«
    »Ja und nein.«
    »Wieso?«
    Florence trat noch weiter vor.
    Ein Windstoß trieb den Rauch in ihre Richtung. Für einen Moment sah es so aus, als hätte sie sich innerhalb des Rauchs aufgelöst, aber den Gefallen tat sie uns leider nicht. Der Rauch hatte sich kaum verzogen, als sie wieder zu sehen war, und ihre Gestalt schien sich noch mehr gestrafft zu haben.
    »Nicht meine kleinen Ratten waren es, Schwester, sondern eine bestimmte. Es ist die Mutation gewesen. Die Ratte oder das Tier, an dem sich gewisse Leute am meisten versündigt haben. Das ihnen außer Kontrolle geriet und dessentwegen sie auch die verfluchten Labors so schnell verlassen haben. Ein großes Experiment hatte es werden sollen. Es ist auch eingetreten, aber es wurde größer als sie es sich gedacht haben. Viel, viel größer, und es geriet außer Kontrolle. Plötzlich war alles anders. Die pervertierte Natur schlug zurück. Sie erschuf ein Wesen, dass sich die sogenannten Wissenschaftler in ihren kühnsten Träumen nicht hatten vorstellen können. Es war der blanke Wahnsinn. Es war eine Ratte, es ist eine Ratte, aber es ist zugleich noch mehr. Es ist ein Geschöpf. Ein Götze. Es ist der, der sich an den Menschen rächen wird. Es gibt kein Zurück. Er hat es bewiesen...«
    Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter.
    Ein Rattenmonster!
    Ja, darauf lief es hinaus. Ein in der Höhle verstecktes, gewaltiges Rattenmonster, das so mächtig war, um sogar Menschen fressen zu können. So musste es sein.
    »Das glaube ich dir nicht, Schwester!«
    »Musst du auch nicht, Max musst du gar nicht. Aus dem simplen Grund, weil du die Mutation gleich sehen wirst. Und dein verdammter Freund auch. Dabei kann ich dir sagen, dass er als erster an der Reihe ist. Du wirst zuschauen können, wie aus einem Menschen innerhalb kürzester Zeit ein Skelett werden kann. Das ist wie bei den Piranhas. Möglicherweise sogar noch schneller, denn die Zähne sind wie Messer und Sägen zugleich. Mein Freund frisst alles, nur Knochen mag er nicht.«
    Ich glaubte ihr, auch wenn Max noch ihre Zweifel hatte. Sie war für ihre Schwester uninteressant geworden, denn jetzt konzentrierte sich Florence Wells auf mich.
    »Na, wie fühlt man sich, wenn man weiß, wie man endet?«
    »Sehr gut.«
    »Ach ja?«
    »Ich fühle mich immer gut, wenn ich lebe.«
    Sie legte den Kopf zurück und lachte. »So etwas habe ich noch nie gehört. Du bist doch schon so gut wie tot. Auch die Ratten, die auf und an dir hocken, würden dich gern fressen, aber ich halte sie zurück. Ich habe einem anderen versprochen, ihm das zu bringen, was ihm zusteht. Mein Freund freut sich darauf. Ich habe ihn in der Höhle gelassen. Er liebt sein Rattenloch, das zu deinem Grab werden wird.«
    Sie ließ mich nicht dazu kommen, etwas zu sagen, denn sie stieß einen schrillen Pfiff aus, und der war an die Ratten gerichtet. Und zwar nur an die, die mich in Beschlag genommen hatten.
    Auf einmal spürte ich die Bewegung überall an meinem Körper.
    Vom Kopf her sprangen die Tiere zuerst nach unten hinein in den weichen Teppich. Dann wurde auch mein übriger Körper von ihnen befreit, und endlich konnte ich wieder durchatmen.
    Freie Bahn!
    Niemand störte mich, als ich mich bewegte und endlich die Hände wieder normal an den Seiten meines Körpers gegen den Boden drückte. Die Starre selbst war vorbei, aber ich spürte sie noch in den Knochen und merkte auch das Kribbeln bis in die Fingerspitzen hinein.
    »Du kannst aufstehen, Sinclair.«
    »Ja, schon gut. Ich muss mich nur erst an die neue Freiheit gewöhnen, verstehst du?«
    »Ist klar.«
    So schwach war ich nicht, aber ich wollte Zeit herausschinden.
    »John, ich sehe keine Chance mehr!«, raunte Maxine mir zu. »Verdammt, wie sollen wir hier herauskommen?«
    »Keine Sorge, das wird sich ergeben.«
    »Aber...«
    »Kein Aber, Max, halte du dich zurück. Lass alles andere mich übernehmen.«
    »Baust du dich auf?«
    »Erst mal muss ich

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