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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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nickte ihnen kurz zu und trat an ein Kohlebecken, an dem der Astrologe und der Erzmagier standen, sich die Hände wärmten und leise über allerlei Zunftgeheimnisse plauderten.
    Grey schaute auf, als der König näher kam, und flüsterte dem Erzmagier etwas zu. Der verbeugte sich höflich und schlenderte ohne Eile zum Drachen hinüber. König John trat neben den Astrologen und hielt seine Hände ebenfalls über die rötliche Glut.
    „Thomas, wir müssen reden.“
    „Natürlich.“
    „Der Drache ist fast soweit. Er kann gewiss bald aufsteigen.“
    „Gut. Ich denke jede Stunde, es könne nicht mehr kälter werden, aber es wird immer kälter.“
    „Thomas ...“ Der König starrte lange in das Kohlebecken, als suche er in den knisternden Flammen nach einer Eingebung. „Ich hätte nie geglaubt, dass es so weit kommen würde. Das Reich in Trümmern, die Burg belagert, die vielen Toten ... und alles durch unsere Schuld.“
    „Mach dir keine Vorwürfe! Wer hätte das ahnen können?“
    „Wir hätten es ahnen müssen.“
    „Wir taten, was wir für das Beste hielten.“
    „Mein tapferer Erster Ritter ist tot! Wenn er die Zugbrücke nicht verteidigt hätte, wäre die Burg längst in den Händen der Dämonen. Er hat uns alle gerettet, und er starb ganz allein in der Finsternis, ohne zu wissen, ob sein Opfer sich gelohnt hatte oder nicht. Ich vermisse ihn. Ich war es gewohnt, ihn an meiner Seite zu haben. Er hatte Fehler, aber er war tapfer, treu und auf seine Weise sogar ehrenwert. Ich glaube, er war der Einzige im ganzen Königreich, auf den ich mich voll und ganz verlassen konnte.“
    Grey zog die Augenbrauen hoch. „Der Einzige?“
    König John lachte und klopfte Grey auf den Rücken. „Außer dir natürlich. Dir würde ich mein Leben anvertrauen.“
    „Ich sah dich vorhin bei Rupert“, sagte der Astrologe. „Weiß er, dass wir ihn in den Düsterwald begleiten wollen?“
    „Noch nicht“, antwortete König John. „Das wird einiges an Überredung kosten. Deshalb wollte ich vorher noch einmal mit dir reden. Wir sollten ihm die Wahrheit sagen. Die ganze Wahrheit.“
    Grey zuckte zusammen und sah ihn scharf an. „Hältst du das wirklich für klug?“
    „Das wohl weniger. Aber für notwendig.“
    Rupert beobachtete, wie der König den Astrologen verließ und wieder auf ihn zusteuerte. Er sah, dass Grey den Arm ausstreckte, wie um den König zurückzuhalten, ihn dann jedoch sinken ließ, als habe er es sich anders überlegt. In diesem kurzen Moment entdeckte der Prinz, dass der Astrologe ein Schwert trug, das er sorgfältig unter seinem Umhang verborgen hielt. Rupert grinste hämisch. Allem Anschein nach hatte Grey kein so grenzenloses Vertrauen in seine Magie, wie er immer vorgab, wenn er ein Schwert als Rückversicherung brauchte. Rupert setzte wieder eine ernste Miene auf, als sein Vater näherkam. Er spürte, wie Julia sich bei ihm unterhakte, und drückte ihren Arm sanft an sich. Im Moment konnte er ein wenig moralische Unterstützung gut gebrauchen. König John blieb vor ihm stehen und zögerte, als suche er nach den richtigen Worten.
    „Du musst nicht in den Düsterwald zurückkehren. Du hast das nun schon so oft durchgemacht ...“
    „Gerade deshalb muss ich es noch einmal auf mich nehmen. Niemand hat meine Erfahrung.“
    „Ich begleite ihn“, sagte Julia entschlossen. „Er braucht Rückendeckung. Jemanden, dem er trauen kann.“
    König John zog die Stirn kraus. „Wie viele Menschen kann der Drache tragen?“
    „Höchstens vier“, entgegnete Rupert. „Das wären bis jetzt wir und der Erzmagier ...“
    „Nein“, unterbrach ihn der Erzmagier, der seine Unterhaltung mit dem Drachen beendet hatte und nun zu ihnen her über geschlendert kam. Rupert fiel zum ersten Mal auf, dass die Haare des Erzmagiers schlohweiß waren.
    „Was soll das heißen, nein?“, fragte Julia. „Wir brauchen Euch.“
    „Tut mir leid“, sagte der Zauberer leise. „Aber ich habe meine letzten Reserven verbraucht, als ich den Drachen weckte. Nun, da die wilde Magie auf die Welt losgelassen ist, muss ich mit meinen Kräften haushalten. Nehmt Grey an meiner Stelle mit! Ich bleibe hier und beschütze die Burg, so gut ich kann. Mit der Zeit wird meine Kraft zurückkehren. Eine Atempause von nur vierundzwanzig Stunden, und ich kann die Dämonen wieder ganz schön auf Trab halten.“
    „Grey?“, wiederholte Julia ungläubig. „Soll das ein Witz sein? Wir brauchen einen richtigen Magier! Die Burg wird dem Dämonenansturm

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