Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)
müssen . Falls Bedivere nicht vorher verrücktspielte!
Blays beendete das angespannte Schweigen. „Dieses Treffen, das Harald fordert – lässt sich das durchführen?“
„Ich denke schon“, sagte Darius, „aber es ist ein hohes Risiko. Mir gefällt der Gedanke nicht, dass wir uns alle an einem Ort einfinden sollen. Nur angenommen, unter uns wäre ein Verräter …“
„Wir können Wachen aufstellen, die dafür sorgen, dass wir nicht gestört werden.“
Darius seufzte. „Na gut. Aber mir gefällt dieser Plan nicht.“
„Er muss Euch nicht gefallen“, sagte Blays knapp. „Mir reicht, wenn Ihr die nötigen Vorbereitungen trefft.“
Es entstand eine kurze Pause.
„Möchte jemand ein Glas Wein?“, fragte Cecelia. Blays und Guillam schüttelten die Köpfe. Bedivere ignorierte sie.
„Gehe ich recht in der Annahme, dass der König sterben muss?“, fragte Blays langsam. Aller Augen richteten sich auf ihn.
„Ihr wisst, dass dem so ist“, sagte Guillam. „Solange er lebt, ist er ein Messer an unserer Kehle. Es gäbe immer jemanden, der versuchen würde, ihn wieder auf den Thron zu bringen. Er muss sterben.“
„Aber wenn Harald je dahinterkommt …“
„Er wird nicht dahinterkommen“, sagte Darius. „Der König wird gleich zu Beginn der Kämpfe den Tod finden, während Harald anderweitig beschäftigt ist. Bedivere wird das erledigen, und zwar so, dass der Verdacht auf den Astrologen fällt.“
Bedivere regte sich. „Darf ich den Astrologen auch töten?“
„Wir werden sehen“, sagt Darius, und ein flüchtiges Lächeln erhellte Bediveres Züge.
„Ich kenne John seit sehr vielen Jahren“, sagte Blays. „Er war ein guter König, verglichen mit anderen Herrschern.“
„Nach Ansicht unserer Auftraggeber ist ein König nur gut, wenn er tut, was die Barone wollen“, warf Guillam ein.
„Die Zeiten ändern sich“, sagte Blays säuerlich, „und wir ändern uns mit ihnen.“ Er schüttelte den Kopf und ließ sich in seinen Sessel sinken.
„John muss sterben“, sagte Guillam. „Das ist auf Dauer das Beste.“
„Das weiß ich“, entgegnete Blays. „Ich bin den Goldbaronen treu. Durch seine Drohung, Curtana einzusetzen, bringt John meine Herren in Gefahr. Das kann ich nicht zulassen.“
„Wir auch nicht“, sagte Guillam.
„Es ist trotzdem traurig“, meinte Blays. „Ich mag ihn.“
„Er muss sterben“, sagte Darius, und in seiner Stimme schwang so viel Bitterkeit mit, dass ihn die drei Landgrafen neugierig ansahen.
„Was habt Ihr gegen ihn?“, fragte Blays. „Eure Mitverschwörer kann ich verstehen. Sie sehen eine Gelegenheit, mehr Macht oder mehr Geld zu erlangen, oder haben alte Rechnungen zu begleichen. Aber Ihr …
„Wir sind Vaterlandsfreunde“, erklärte Darius kühl.
Blays lachte. „Die anderen vielleicht, aber Ihr nicht. Ihr habt Eure eigenen Gründe, an dieser Verschwörung teilzunehmen.“
„Wenn dem so wäre“, sagte Darius, „dann ist das meine Obliegenheit und nicht die Eure.“
Stahl raspelte gegen Leder, als Bedivere rasch sein Schwert zog und Darius die Spitze an die Kehle setzte.
„Ihr verheimlicht uns etwas“, meinte Blays mit einem unangenehmen Lächeln. „Das können wir nicht dulden, versteht Ihr?“
„Wir brauchen Eure Vaterlandsfreunde, um sicherzugehen, dass Haralds Hof sich den Befehlen der Barone unterwirft“, brummte Guillam. „Aber wir brauchen nicht unbedingt Euch. Genaugenommen seid Ihr nur ein Vermittler, und Vermittler sollten nichts für sich behalten, oder? Deshalb finde ich wirklich, Ihr solltet uns Eure Beweggründe mitteilen.“
Darius hielt den Blicken ungerührt stand. Ein dünner Blutfaden lief ihm am Hals entlang, als Bediveres Schwert seine Kehle ritzte. Für einen Augenblick erstarrte das Tableau, dann wechselten Blays und Guillam einen Blick, und Guillam nickte kurz in Richtung der völlig verängstigten Fürstin Cecelia. Blays packte sie an den Haaren und riss ihren Kopf in den Nacken. Sie schrie auf und wehrte sich, hielt aber sofort still, als ihr Guillam ein Stilett an die Kehle hielt. Selbst ihr leises Wimmern verstummte.
„Ich wollte Rache“, sagte Darius so leise, dass die Landgrafen seine Worte nicht sofort verstanden. Blays bedeutete Guillam, das Stilett wegzunehmen, und ließ Fürstin Cecelia los.
Bedivere senkte sein Schwert auch, traf aber keine Anstalten, es in die Scheide zu stecken.
„Ich wollte nie Kriegsminister werden“, sagte Darius. „Ich erbte die Position von meinem Vater. Niemand
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