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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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kündigten eine Wachablösung an.
    Weitere eintönige und trostlose Tage ohne Hoffnung auf eine erfolgreiche Flucht vergingen, und als Darian irgendwann, während er seinen Pickel unermüdlich auf das Gestein krachen ließ, seltsame, beinahe durchscheinende Nebelwesen um seinen Kopf herumschwirren sah, glaubte er, vollständig den Verstand verloren zu haben, und schlug gereizt nach ihnen. Irgendwann wurden diese Wesen so lästig, dass er nur noch wild in der Gegend herumfuchtelte, was, wie er sehr wohl bemerkte, schon die Aufmerksamkeit der Aufseher auf sich zog.
    Atorian, der gerade neben ihm Steine auf einen Karren lud, hielt mit der Arbeit inne. »Das sind Bergsylphen, sie leben in den Tiefen der Berge und fügen Menschen kein Leid zu.«
    »Dann siehst du sie auch?« Darian ließ die mit Steinen beladene Schaufel sinken.
    »Natürlich!« Atorian lachte. »Was dachtest du denn?«
    Seufzend fuhr sich Darian über die verschwitzte Stirn. »Dass ich durchdrehe.«
    Tröstend legte Atorian seinem jüngeren Bruder eine Hand auf die Schulter und schlug nach den schattenhaften Wesen, die wie kleine Nebelwölkchen mit Augen aussahen. »Ich weiß, es ist schwer, aber du darfst jetzt nicht verzagen.«
    Höhnisch lachend stützte sich Darian auf seine Schaufel. »Klar, ich habe ja auch nur noch schlappe fünfhundert Jahre hier unten vor mir.«
    »Man weiß nie, was geschieht. Wenn Fehenius und Samukal erst tot sind …«
    »O ja, sehr beruhigend«, unterbrach Darian seinen Bruder, auch wenn er froh darüber war, dass dieser offenbar doch nicht gänzlich resigniert hatte, »Samukal als Zauberer wird ja auch nur ein paar hundert Jahre alt und …«
    Die beiden wurden unterbrochen, als sich einer der muskulösen Aufseher näherte.
    »Macht weiter, ihr Abschaum, sonst bekommt ihr das hier zu spüren.« Mit bösartigem Grinsen hob er seine lange Lederpeitsche.
    »Schon gut, beruhige dich.« Atorian hob die Hand und versetzte Darian einen leichten Stoß.
    Der fuchtelte gereizt nach den Bergsylphen, die sich kurzfristig zerstreuten, dann aber wieder wie eine graue Nebelwolke auf ihn zuschwirrten. »Wie soll ich denn mit den Mistdingern hier arbeiten?«
    Der Aufseher grunzte, ließ seine Peitsche zwischen die Bergsylphen fahren, war aber ebenfalls nicht sehr erfolgreich. »Mach einfach weiter, sie tun nichts.«
    Wütend drosch Darian auf den harten Fels ein und versuchte, die lästigen Elementarwesen zu ignorieren.
    Auch während der nächsten Tage begleiteten die kleinen, an weiße Rauchwölkchen erinnernden Geschöpfe ihn beinahe ununterbrochen. Darian wurde immer gereizter, und weder Atorian noch Nordhalan schafften es, ihn zu besänftigen.
    »Der liebe Darian sitzt also im Kerker von Rodgill.« Leise lachend ließ Samukal seine Finger über den Thron streichen. »Vielleicht sollte ich ihm und Nordhalan bei Gelegenheit einen Besuch abstatten.« Seit einiger Zeit hielt sich Samukal in der Burg von Northcliff auf, auch wenn er sich momentan dem Volk noch nicht öffentlich zeigen wollte. Sein Halbbruder Fehenius strich sich sichtlich nervös die dünnen weißen Haare aus der Stirn.
    »Ja, von mir aus.« Sein hageres Gesicht legte sich in missmutige Falten. »Hast du dir schon etwas wegen Rocalls Männern überlegt?«
    »Ach, Fehenius«, übertrieben seufzend schüttelte Samukal den Kopf, wohl wissend, dass seine betont herablassende Art Fehenius beinahe in den Wahnsinn trieb, »sie werden für uns kämpfen und dann verschwinden.«
    »Diese ungehobelten Rüpel führen sich auf, als würde ihnen die ganze Burg gehören, außerdem verschlingen sie Unmengen unserer Vorräte, der Winter ist nicht mehr allzu fern …«
    »Reg dich nicht auf, Bruder, du bist schließlich nicht mehr der Jüngste.«
    Ungeduldig schüttelte Fehenius Samukals Hand ab. »Du bist älter als ich, falls du das vergessen hast.«
    »Aber im Gegensatz zu dir hat der Zahn der Zeit noch nicht allzu sehr an mir genagt«, lachte Samukal. Erwartungsgemäß lief Fehenius knallrot an, schnappte nach Luft und ballte seine Fäuste. Schon lange wusste Samukal, dass sein Halbbruder ihm sein Zaubererblut, welches von seiner mütterlichen Linie stammte, und die damit deutlich höhere Lebenserwartung neidete. »Noch vor dem Winter wird der Krieg gegen die Zwerge gewonnen sein, und ich werde zu gegebener Zeit dafür sorgen, dass Rocall samt seiner Krieger wieder in den Süden verschwindet«, versicherte Samukal mit fester Stimme. Absichtlich ließ er Fehenius über die Details seines

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