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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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will er mich anscheinend für den Verlust der Kunstobjekte drankriegen, dabei weiß er doch ganz genau, dass das nicht meine Schuld ist.“
    „Darum wird sich schon die Versicherungsgesellschaft kümmern“, beruhigt ihn Norma. „Mach dir darüber keine Gedanken. Denk nur daran, bald wieder gesund zu werden.“
    „Norma hat recht, Papa. Deine Gesundheit ist jetzt das Wichtigste.“
    „Das meine ich auch“, stimmt Metáfora zu. „Alles andere regelt sich, wenn es so weit ist. Apropos, wie geht es überhaupt unserem Kranken?“
    „Wenn er sich nicht so viele Gedanken machen würde, ginge es ihm bestimmt schon viel besser“, antwortet Norma. „Gleich kommt der Arzt mit den Ergebnissen der letzten Untersuchungen. Dann werden wir wissen, wie es um ihn steht. Und ihr zwei, ist zu Hause alles in Ordnung?“
    „O ja, danke“, sage ich. „Ich fühle mich wirklich super. Vielen Dank noch mal für …“
    „Du musst mir nicht danken, Arturo“, unterbricht mich Norma. „Bald werden dein Vater und ich heiraten, und dann werde ich deine neue Mutter sein. Natürlich nur, wenn du willst.“
    „Natürlich will ich. Wenn Papa dich als Frau haben will, dann will ich dich auch als Mutter haben! Ist doch klar.“
    „Und ich will Arturo als Vater haben“, sagt Metáfora. „Wir werden uns super verstehen.“
    „Was ist, Metáfora, gehen wir in die Cafeteria und trinken was?“, schlägt Norma vor. „Dann können sich die beiden mal in Ruhe unterhalten … und wir auch. Los, komm!“
    Sie gehen hinaus. Norma ist eine patente Frau. Sie weiß, dass ich mit meinem Vater auch mal allein sein möchte.
    „Papa, ich wollte dich was fragen. Ich muss wissen, ob an dem Abend, als die Bombe explodiert ist und ihr unten im Keller bei dem Sarkophag wart … ob ihr da mit der Wiederbelebung schon fertig wart?“
    „Das kann ich dir nicht sagen, mein Sohn. Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Die Ärzte sagen, dass ich nach und nach mein Gedächtnis wiedererlangen werde, aber im Augenblick … Tut mir wirklich leid.“
    „Kannst du dich wirklich nicht mehr erinnern?“
    „Nein, ich habe keinen Schimmer. Ich kann mich an absolut nichts erinnern.“
    „Mohamed hat mir erzählt, dass ihr mehr als eine Stunde da unten wart …“
    „Mohamed? Wie geht es ihm? Und Mahania?“
    „Gut, glaube ich. Aber …“
    „Grüß sie von mir, wenn du sie besuchst.“
    „Das werde ich, Papa.“
    „Merkwürdig …“, murmelt er.
    „Was ist merkwürdig?“
    „Ich habe so ein komisches Gefühl. Ich weiß nicht, aber ich fühle mich so anders …“
    „Anders?“
    „Ich weiß nicht, so als wäre ich wiedergeboren“, erklärt er, „so voller Leben.“
    „Dir ist etwas Schweres auf den Kopf gefallen.“
    „Ja, das wird’s wohl sein …“
    Nach einer Weile kehren Norma und Metáfora zurück. Eine Krankenschwester kommt herein und bittet uns, meinem Vater etwas Ruhe zu gönnen.
    ***
    M ETÁFORA UND ICH gehen ins Zentralklinikum, um unsere Freunde Mahania und Mohamed zu besuchen.
    Mohamed steht vor der Tür des Krankenzimmers.
    „Ich bin in Ordnung“, sagt er, nachdem wir uns begrüßt haben. „Aber Mahania muss noch ein paar Tage im Bett bleiben. Sie ist noch nicht wieder hundertprozentig gesund.“
    „Darf ich zu ihr?“, frage ich. „Ich würde ihr gern guten Tag sagen und sie aufmuntern.“
    „Ja, klar, Arturo. Ich glaube, sie ist wach. Geh ruhig rein.“
    Vorsichtig öffne ich die Tür. Mahania liegt auf dem Rücken. Sie hält etwas in der Hand.
    „Darf ich reinkommen?“, frage ich.
    „Arturo!“, ruft sie. „Mein lieber Arturo! Natürlich darfst du reinkommen! So eine Freude!“
    Ich trete ans Bett und gebe ihr einen Kuss auf jede Wange. Sie schließt die Augen und umklammert meinen Arm, so als wolle sie sich vergewissern, dass ich tatsächlich hier bei ihr bin.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragt sie mich. „Geht es dir gut, mein Junge?“
    „Ich wohne jetzt bei Metáfora“, antworte ich. „Und wie geht es dir?“
    „Ich lebe, dank dir“, sagt sie. „Mohamed hat mir alles erzählt. Wenn du nicht gekommen wärst, wären wir vielleicht jetzt alle beide tot.“
    „Sag so etwas nicht, Mahania! Die Feuerwehrleute hätten euch bestimmt gefunden und …“
    „Aber du warst als Erster da! Du hast uns das Leben gerettet!“
    „Ich habe getan, was ich tun musste … Übrigens, meinem Vater geht es schon wieder besser. Wir waren eben bei ihm und sollen euch schön grüßen … Sag mal, was hast du da in der Hand?“
    „Ach,

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