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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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saßen. Es war ein Fehler gewesen, dass General Troquian den größten Teil der Streitkräfte an derselben Stelle zusammengezogen hatte. Er fragte sich, ob Ásbico ihn nicht absichtlich falsch beraten hatte.
    Während er beobachtete, wie seine Soldaten an den Stichen der Buchstaben starben, die immer größer wurden und sich nun wie Schlangen um sie wanden, erinnerte er sich an das, was der Edelmann zu ihm gesagt hatte: „Versammle deine Soldaten im Innenhof des Tempels, und ich werde dafür sorgen, dass die Tore des Königspalastes offen stehen, damit ihr ohne größere Verluste eindringen könnt.“ Jetzt begriff er, dass dies eine Falle gewesen war und er seine Männer in den Untergang geführt hatte. Keiner von ihnen würde mit dem Leben davonkommen. Auch er selbst nicht.
    Die entsetzlichen Schreie der Demoniquianer machten ihm bewusst, dass keine Zeit zu verlieren war. Er gab seinem Pferd die Sporen, um sich vor diesem Inferno doch noch in Sicherheit zu bringen. Aber es war so gut wie unmöglich. Viele seiner Soldaten waren vom Pferd gesprungen und rannten laut schreiend um ihr Leben, wodurch das Chaos nur noch vergrößert wurde.
    Da sah Troquian Arturo auf sich zukommen. Zuerst wollte er seinen Augen nicht trauen, doch binnen eines Herzschlags wurde ihmdie schreckliche Wahrheit bewusst: Der schwarze Ritter hatte die Absicht, ihn mit eigener Hand zu töten. Der General blickte Hilfe suchend um sich, aber die Mehrheit seiner Männer war bereits tot.
    „Was willst du, Ruchloser?“, rief er herausfordernd, als Arturo direkt vor ihm stand.
    „Dein Leben“, antwortete Arturo kühl. „Du wirst sterben, so wie alle deine Männer.“
    „Wenn du ein Duell willst, musst du auf deine magischen Kräfte verzichten“, forderte der General. „Nur so kann es einen gerechten Kampf geben.“
    „Schlag dir das aus dem Kopf, du feiger Mörder! Du wolltest die Dunkelheit ausnutzen, um die Stadt anzugreifen und zu zerstören. Jetzt blüht dir dasselbe Schicksal, das du den Carthacianern zugedacht hast: Du musst gegen jemanden kämpfen, der dir überlegen ist!“
    Aus Troquians Augen wich der letzte Hoffnungsschimmer. Der schwarze Ritter hatte ihm soeben klargemacht, dass seine Pläne verraten worden waren.
    „Auch wenn du mich tötest, auch wenn du uns alle tötest, wirst du nicht verhindern können, dass Carthacia von den Demoniquianern unterworfen und geplündert wird!“, rief er.
    „Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher“, erwiderte Arturo unerschrocken.
    Inzwischen hatte Alexander de Fer zusammen mit anderen Rittern und Soldaten die restlichen Demoniquianer getötet, wo immer sie auf welche stießen. Außerdem hatte er Befehl gegeben, sämtliche Carthacianer festzunehmen, die zu den Männern des Finsteren Zauberers übergelaufen waren.
    Troquian selbst stand vor einem unlösbaren Problem: Wie konnte er seine Haut retten? Arturo stellte sich vor ihn hin und senkte sein Schwert, so als hätte er nicht die Absicht zu attackieren, sondern wolle ihm Gelegenheit geben, den ersten Schlag zu führen.
    Troquian stürzte sich auf ihn wie ein verwundetes Wildschwein. Und das war der zweite und letzte Fehler, den er beging. Im nächsten Augenblick wurde sein Körper von Arturos Schwert durchbohrt.
    Der General war nicht der Letzte, der sterben musste, doch kurz nachdem er sein Leben ausgehaucht hatte, war die Schlacht beendet. Hunderte von Leichen demoniquianischer Soldaten bedeckten den Innenhof des Tempels.
    Arturo sammelte seine Armee und gab ihnen einen neuen Befehl.
    „Löscht das Feuer des Demónicus!“
    Mehrere Bataillone der Buchstabenarmee flogen hinauf zur Kuppel und erstickten das Feuer.
    Von seinem Palast aus sah König Aquilion, wie die Flammen auf dem Tempel erloschen. Der Sieg war seiner! All diejenigen, die an der Macht des Königs von Carthacia gezweifelt hatten und bereit gewesen waren, sich mit Demónicus zusammenzutun, mussten einsehen, dass sie sich geirrt hatten. Ihre Hoffnungen auf ein wichtiges Amt unter der neuen Regierung lösten sich in Luft auf.
    Auch Amarofet beobachtete, wie das heilige Feuer nach und nach erlosch. Sie ging zu Alexias Sarg und legte ihre Hand auf den Deckel.
    „Adragón hat den ersten Schritt auf dem Weg zu deiner Wiederbelebung getan“, sagte sie, sich an das erinnernd, was Arquimaes ihr in den letzten Tagen erklärt hatte. „Und ich werde ihn begleiten, Prinzessin.“

XX
    D AS V ERSPRECHEN
    P APA KOMMT ÜBERRASCHEND in mein Zimmer. Ich bin gerade dabei, einen

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