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Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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hatte und nun den Lichtkegel über die Wände huschen ließ, brauchten sie solche Hilfsmittel eigentlich nicht mehr. Mona bewunderte die leuchtenden Felsen, die sich deutlich von der Schwärze tiefer Spalten schieden.
    Plötzlich hielt Kylah mit einem Stöhnen inne. Auch die beiden Kobolde blieben unvermittelt stehen, während Cera sich an Monas Beine drückte und ein Jaulen hören ließ. Mona wollte schon fragen, was denn los sei, als auch sie die Gestalten entdeckte.
    Der Größe und der schlanken Gestalt nach mussten es Elfen sein. Mona konnte auch ihre spitzen Ohren erkennen. Doch es waren weder die Höhlenelfen mit ihrem ebenholzfarbenen Haar noch die kleineren Wasserelfen mit ihren blau und grün schillernden Gewändern, die als Hüter die Quelle der Sehenden bewachten. Diese Elfen waren groß und hatten bleiche Gesichter. Ihr langes Haar erinnerte ein wenig an in der Sonne gebleichten Seetang, die Gewänder dagegen waren dunkel und schimmerten in verschiedenen Farbtönen.
    Finola und Brock schienen zu erbleichen, soweit Mona das in der Düsternis erkennen konnte. Die Kobolde wichen ein wenig zurück, bis sie fast gegen die Beine der Kinder stießen.
    »Wer sind die?«, erkundigte sich Patrick leise.
    »Moorelfen«, raunte Brock, und Finola ergänzte ein wenig heiser: »Sie stammen aus dem Gefolge der Banshee.«
    Wieder dieser Name, der unter denen, die sie kannten, Furcht auszulösen schien. Die Banshee, die Todesfee, die draußen durch die Weiten der Moore strich, bis sie gerufen wurde, um mit ihrem Gesang oder ihrem schrecklichen Schrei den Tod zu bringen. Sie war anscheinend so etwas wie die gefürchtete Herrscherin der Magischen, zumindest hatten die Höhlenelfen ihren Rat erbeten, nachdem sie Mona, Patrick und Kylah in der Nähe der Quelle der Sehenden hatten gefangen nehmen lassen.
    »Was jetzt?«, fragte Patrick leise. »Sollen wir einfach weitergehen oder gibt es noch einen anderen Weg zur Quelle?«
    »Ich glaube nicht, dass ihr hier willkommen seid«, warnte Brock. »Es ist besser, wenn wir umkehren.«
    »Wir müssen aber doch zur Quelle«, beharrte Patrick, der nicht bereit war, so schnell aufzugeben.
    Kylah war unentschlossen. »Wenn das das Gefolge der Banshee ist, bedeutet das sicher nichts Gutes. Ich bin ihr noch nie begegnet und lege auch keinen Wert darauf, denn ich weiß nicht, ob man solch ein Treffen überleben kann.«
    Mona spürte, wie ein eisiger Schauder über ihren Rücken rann.
    Die Elfen hatten sich bisher noch nicht bewegt, doch ihre Blicke schienen die Kinder zu durchbohren.
    »Was haben die hier unten verloren?«, gab Patrick störrisch zurück. »Wie Brock sagt, sind es Moorelfen, und die haben hier in den Höhlen genauso wenig etwas zu suchen wie wir.«
    Mona stöhnte. »Nicht so laut! Wer weiß, was die mit uns machen, wenn sie dich hören können.«
    »Brock, los, geh vor und sprich mit ihnen«, forderte Patrick, ohne auf seine Schwester einzugehen. Er gab dem Wichtel einen Stoß, sodass dieser einige Schritte nach vorne taumelte. Brock räusperte sich, doch ehe er etwas sagen konnte, erschien eine Gestalt aus dem Nichts, die sie alle kannten.
    »Sainúil, der Fürst der Höhlenelfen«, flüsterte Mona tonlos.
    Die majestätische schlanke Gestalt mit dem milchweißen Gesicht und dem langen schwarzen Haar trat auf sie zu und fixierte sie mit einem Blick, der ihnen nicht erlaubte, sich auch nur zu bewegen.
    »Ihr seid also zurückgekehrt, obwohl wir so großmütig waren, euch gehen zu lassen«, sagte er nach einer Weile, und es klang fast ein wenig traurig.
    »Uns gehen ließen?«, widersprach Patrick. »Wir haben uns befreit und sind euch entkommen!«
    Brock hüstelte verlegen. Sicher wollte er nicht, dass sich der Fürst an seine Rolle bei der Flucht der Kinder erinnerte.
    Ein Lächeln huschte über das schöne Gesicht des Elfen. »Entkommen? Ja, törichtes Kind, weil wir uns so entschieden hatten. Das heißt aber nicht, dass ihr hier in unserem Reich willkommen seid! Kehrt um, ehe ich meinen Großmut bereue.«
    Patrick öffnete den Mund, doch Mona griff rasch nach seinem Arm. »Gehen wir!«, sagte sie bestimmt, ehe er etwas erwidern konnte. Da auch Brock und Kylah dafür waren, fügte er sich mit missmutiger Miene. Enttäuscht kehrten sie in den Keller des Turms zurück und kletterten hinauf in die Ruine. Erst als sie in die Sonne traten, bemerkten sie, dass Finola fehlte.
    Brock drehte sich um seine Achse. »Wo ist sie? Verflixt, ich kann sie weder sehen noch ihre Nähe

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