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Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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die Kinder mit sorgenvoller Miene.
    »He, du kannst doch nicht so einfach ungefragt zu uns ins Bad kommen!«, entrüstete sich Mona.
    »Warum nicht?«, fragte der Wichtel ein wenig verwirrt.
    Patrick winkte ab. »Egal. Wichtiger wäre zu wissen, wo Finola sich im Augenblick aufhält, und ob sie den Brief bei sich hat«, meinte Patrick.
    Brock seufzte. »Ja, das würde mich auch interessieren. Ich habe sie nicht mehr gesehen, seit sie sich in der Höhle davongemacht hat.«
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als abzuwarten, was weder Mona noch Patrick schmeckte. Sie trödelten noch eine Weile im Bad herum und zogen sich dann mit Buch und Skizzenheft ins Bett zurück. Ihre Gedanken kreisten jedoch um die Koboldin und den magischen Brief. Bald schon löschten sie das Licht.
    Mona war sich sicher, dass sie die ganze Nacht nicht würde schlafen können, doch dann gingen die sich im Kreis drehenden Überlegungen in wilde Träume über.
    Es war weit nach Mitternacht, und auch Grand Myrna schlief längst in ihrem Bett, als die Zwillinge aufschreckten. Mona stieß einen unterdrückten Schrei aus, ehe ihr klar wurde, wer da an ihrer Bettdecke zupfte.
    »Finola!«, stieß sie aus. Sie griff nach ihrer Brille und setzte sie auf.
    Auch Patrick war aufgewacht und sprang mit einem Satz aus dem Bett.
    »Verdammt, wo warst du und wo ist unser Brief?«
    »Euer Brief? Wenn schon, dann gehört er Mrs O’Connor.«
    Finola hüpfte aufs Bett und ließ sich neben Cera auf die Bettdecke plumpsen. Die Hündin riss erschreckt den Kopf hoch, doch Finola lehnte sich unbekümmert gegen sie, was sich Cera, zu Monas Erstaunen, klaglos gefallen ließ.
    »Das sind Spitzfindigkeiten«, schimpfte Patrick. »Du hast ihn Brock heimlich weggenommen! Wo ist er?«
    »Brock? Keine Ahnung«, sagte die Koboldin lässig und grinste breit, als Patrick sie anfuhr: »Nicht Brock, der Brief!«
    »Ach der«, sagte sie mit einer wegwerfenden Handbewegung, ohne den Jungen aus den Augen zu lassen. Mona war klar, dass sie ihn absichtlich ärgerte, nur um zu sehen, wie weit sie ihn treiben konnte. Das gehörte wohl zu den Dingen, die Kobolden Spaß bereiteten. Mona griff daher nach Patricks Arm und sagte beschwichtigend: »Nur ruhig, Bruderherz. Merkst du nicht, dass sie dich auf die Palme bringen will?«
    Patrick atmete tief durch, setzte sich auf sein Bett und sagte dann ruhig: »Gut, fangen wir noch einmal von vorne an. Willst du uns sagen, wo du gewesen bist und wo sich der Brief unseres Urahns befindet?«
    Finola nickte wild mit dem Kopf. »Aber sicher doch. Wozu sonst hätte ich euch mitten in der Nacht aufgeweckt? Eure zweite Frage ist schnell geklärt.«
    Finola zog den Brief aus ihrem Kleid und schwenkte ihn hin und her. Er leuchtete in dunklem Rot, und Mona glaubte Buchstaben und andere Zeichen erkennen zu können. Mona und Patrick versuchten nach dem Brief zu greifen, doch Finola stopfte ihn wieder in ihre Kleidertasche.
    »Nicht so schnell.«
    Die Tür klickte und ließ die Zwillinge auffahren, doch es war nur der Hauswichtel, der durch den Spalt schlüpfte und die Tür leise wieder hinter sich zuschob.
    »Ah, habe ich recht gespürt. Unsere Ausreißerin ist wieder da. Nun, erzähl: Was hast du wieder angestellt?«
    »Gar nichts!«, rief Finola ungehalten. »Ich alleine habe euren schönen Plan gerettet, nachdem ihr euch von den Elfen habt davonjagen lassen.«
    »Ach ja, und wie?«, verlangte Brock zu wissen.
    »Indem ich mir den Brief genommen und ihn zur Quelle der Sehenden gebracht habe«, gab sie schnippisch zurück. »Dort habe ich ihn ins Wasser geworfen und abgewartet, was passiert.«
    Die anderen drei stöhnten. »Zeig ihn her«, forderte Patrick. »Kann man jetzt überhaupt noch etwas lesen?«
    Finola wich bis in die Bettecke zurück, holte den Brief noch einmal hervor, der anscheinend wieder getrocknet war, und sah auf ihn hinab. »Die Tinte ist im Wasser zerflossen«, sagte sie, »aber wir wissen ja eh, was da stand. Wichtiger ist ja wohl das, was vorher nicht darauf zu erkennen war!«
    Mona schnappte nach Luft. »Es hat funktioniert? Man kann die geheime Botschaft jetzt sehen?«
    »Aber ja«, sagte Finola, als habe sie nie daran gezweifelt. Sie hüpfte vor an die Bettkante und setzte sich neben Mona. Brock und Patrick rückten rasch näher. Entsetzlich langsam entfaltete Finola das Blatt Papier, von dessen ursprünglicher Nachricht nur noch verschwommene Schatten blauer Tinte zu sehen waren. Dafür trat eine zweite Botschaft umso deutlicher

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