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Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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passiert«, wiederholte Patrick gedehnt. »Wenn man sich an schmutzigen Orten herumtreibt, wie wir es gestern getan haben. Doch so weit ich mich erinnern kann, haben wir beide gestern Abend geduscht und sind recht sauber ins Bett gegangen. Daher frage ich mich, wie es kommt, dass du und das ganze Bett heute Morgen vor Dreck starren!«
    Mona schwieg und überlegte, ob sie ihrem Bruder schon etwas verraten oder ihn noch eine Weile auf die Folter spannen sollte. Wenn sie ihn bis nach dem Frühstück hinhielt, musste sie es ihm und Kylah nur einmal erzählen. Anderseits war es ein tolles Abenteuer, und sie platze fast, ihrem Bruder davon zu berichten.
    »Du brauchst dir jetzt gar keine Lüge ausdenken«, fuhr er fort, als ihr Schweigen andauerte. »Also fang mir nicht damit an, du würdest neuerdings Schlafwandeln und könntest dich an nichts erinnern, denn das zieht bei mir nicht.« Er hielt inne, als ihm ein Gedanke kam. »Du warst doch nicht etwa nachts alleine draußen bei der Ruine?«
    Mona konnte aus seiner Stimme hören, dass diese Vorstellung einerseits Bewunderung in ihm auslöste, ihn anderseits aber auch kränkte. Hatten die beiden Mädchen ihn ausgeschlossen und irgendetwas ausgeheckt?
    »Nein, ich habe mich nicht ohne dich mit Kylah getroffen«, zerstreute Mona seinen Verdacht.
    »Und all der Dreck?« Patrick musterte ihren Schlafanzug mit den rußigen Knien und pfiff durch die Zähne. »Du warst noch einmal auf dem Dachboden!« Das war keine Frage, und so stritt es Mona nicht ab.
    »Ja, ich habe Finola oben poltern hören, und da bin ich noch mal aufgestanden und zu ihr hochgestiegen«, sagte sie lässig, während sie schon mal begann, sich die Zähne zu putzen.
    »Einfach so?« In seiner Stimme klang Bewunderung, die Mona unendlich guttat.
    »Ja, ich hatte über etwas nachgedacht und wollte sie danach fragen.«
    »Und sie hat sich dir so einfach gezeigt und sich mit dir unterhalten?« Er schien es nicht fassen zu können.
    »Ja, warum auch nicht? Ich wollte den Brief noch einmal sehen, und da hat sie ihn aus dem Versteck geholt.«
    Daraufhin sagte ihr Bruder gar nichts.
    »Mir ist nämlich was aufgefallen«, fuhr sie fort. »Der Brief schimmert im Dunkeln hell wie die Kobolde vor lauter Magie.«
    Weiter musste sie nichts sagen. Patrick schlug sich an den Kopf. »Natürlich! Eine geheime Botschaft, die in dem Brief versteckt ist. Mit unsichtbarer Tinte oder besser gesagt magischer Tinte. Dass ich da nicht gleich draufgekommen bin!«
    »Dabei hast du solche Dinge sicher schon ein Dutzend Mal in deinen Abenteuerromanen gelesen«, konnte sich Mona nicht verkneifen zu sagen.
    »Und? Enthält der Brief wirklich einen Plan, wie man zu diesem Schatz gelangt?«, wollte Patrick wissen.
    Mona seufzte und hob die Schultern. »Ich vermute es, gesehen habe ich ihn aber noch nicht. Ich denke, bei dieser Art von Geheimschrift reicht es nicht aus, ein heißes Bügeleisen zu benutzen, um sie sichtbar zu machen, aber Finola will sich schlaumachen. Wir sollten sie und Brock rufen, sobald Brenda mit Grand Myrna auf dem Weg zu ihrer Krankengymnastik ist. Und jetzt raus hier, ich will duschen.«
    Patrick nickte. Nachdem Mona ihm das Bad überlassen hatte, machten sich beide rasch fertig und liefen anschließend mit Cera im Schlepptau in die Küche hinunter. Dort war Brenda schon bei der Vorbereitung des üblichen irischen Frühstücks. Grand Myrna saß am Tisch und blätterte in der Zeitung. Vermutlich hatte Brenda ihr mit den Krücken die Treppe hinuntergeholfen. Sie waren ihrer Grandma keine große Hilfe, nein, sie sorgten gar für unnötig viel Wäsche, dachte Mona ein wenig schuldbewusst.
    Wie so oft schien Patrick ihre Gedanken zu erraten.
    »Wenn wir am Ende das finden, was wir suchen, dann haben wir ihr und uns allen mehr geholfen, als es irgendein anderer kann«, raunte er ihr zu.
    Das gab Mona Auftrieb. Sie nickte lebhaft und griff nach der Pfanne mit dem Rührei, um sich eine ordentliche Portion auf den Teller zu laden.
    Es fiel ihnen schwer, ihre Ungeduld zu unterdrücken, bis Brenda Grand Myrna endlich zu ihrem klapprigen Auto begleitete. Patrick trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Mona stieß ihm in die Rippen, dabei merkte sie selbst, wie gekünstelt ihr Lächeln ausfiel, als sie sich von ihrer Großmutter verabschiedete. Die alte Frau sah ihre beiden Enkel aufmerksam an.
    »Wisst ihr was?«, begann sie betont fröhlich. »Ihr könntet doch mit nach Cong kommen und solange ich mich mit meiner

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