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Das Reich der Sieben Städte

Das Reich der Sieben Städte

Titel: Das Reich der Sieben Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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kann zu unseren Füßen ausgebreitet werden, und wir sind hier und jetzt nicht näher dran, als wir es jemals an einem anderen Ort gewesen sind. Und ich habe nicht den geringsten Grund, meinen eigenen Worten nicht zu glauben. Er wandte seine Gedanken anderen Dingen zu.
    Fast in der Mitte des Hofes stand eine einzelne Säule aus rosa Marmor. Die eine Seite war pockennarbig und geriffelt; sie trug die Spuren der Winde, die unaufhörlich aus der Raraku in Richtung der Pan'potsun-Hügel wehten. Auf der windabgewandten Seite der Säule hatte sich noch immer das spiralförmige Muster erhalten, das längst verblichene Künstler in den Stein gemeißelt hatten.
    Als sie den Hof betreten hatten, war Icarium unverzüglich zu der knapp sechs Fuß hohen Säule marschiert und hatte ihre Oberfläche untersucht. Sein Grunzen verriet Mappo, dass er gefunden hatte, wonach er Ausschau gehalten hatte.
    »Und, was ist mit der hier?«, fragte der Trell, während er den Lederbeutel absetzte.
    Icarium trat zu ihm, wischte sich dabei den Staub von den Händen. »Ziemlich weit unten, fast am Fuß, sind Spuren von kleinen Krallenhänden – die Sucher sind unterwegs.«
    »Ratten? Mehr als eine Gruppe?«
    »Vielwandler«, bestätigte Icarium mit einem Nicken.
    »Nun, ich frage mich, wer das wohl sein könnte?«
    »Gryllen, vermutlich.«
    »Hm. Wie unerfreulich.«
    Icarium musterte die völlig flache Ebene, die sich nach Westen hin erstreckte. »Es werden noch andere kommen. Sowohl Wechselgänger als auch Vielwandler. Diejenigen, die sich dem Aufsteigen schon ganz nah glauben, aber genauso auch die, die es nicht tun, und trotzdem den Pfad suchen.«
    Mappo seufzte, musterte seinen alten Freund. Ein schwaches Gefühl der Furcht stieg in ihm auf. Vielwandler und Wechselgänger, zwei Formen des Gestaltwandels, zwei Formen des Fluchs... das Fieber, für das es keine Heilung gibt. Und sie versammeln sich ... hier, an diesem Ort. »Ist das klug, Icarium?«, fragte er sanft. »Auf der Suche nach dem Ziel, dem du schon ewig nachjagst, sind wir drauf und dran, mitten in eine höchst unangenehme Konvergenz hineinzumarschieren. Wenn die Tore sich öffnen, werden wir uns mit einer Gruppe blutdürstiger, vor Gier verblendeter Individuen darum streiten müssen, hindurchzugehen, denn sie alle glauben daran, dass die Tore eine Möglichkeit zum Aufstieg bieten.«
    »Wenn solch ein Weg wirklich existiert«, sagte Icarium, den Blick noch immer auf den Horizont geheftet, »dann werde ich dort vielleicht auch all die Antworten finden, nach denen ich suche.«
    Antworten sind kein Segen, mein Freund. Bitte glaub mir. »Du hast mir immer noch nicht erklärt, was du zu tun gedenkst, wenn du sie erst einmal gefunden hast.«
    Icarium drehte sich zu ihm um. Ein schwaches Lächeln lag auf seinem Gesicht. »Ich bin mein eigener Fluch, Mappo. Ich habe Jahrhunderte gelebt, doch was weiß ich von meiner Vergangenheit? Wo sind meine Erinnerungen? Wie kann ich mein Leben ohne dieses Wissen beurteilen?«
    »Einige würden deinen Fluch für ein Geschenk halten«, sagte Mappo. Ein trauriger Ausdruck huschte kurz über sein Gesicht.
    »Ich nicht. Ich betrachte diese Konvergenz als eine Gelegenheit. Sie mag mir sehr wohl Antworten gewähren. Ich hoffe, ich kann es vermeiden, meine Waffen zu ziehen, um diese Antworten zu erhalten, aber wenn es sein muss, werde ich auch das tun.«
    Der Trell seufzte ein zweites Mal und richtete sich aus seiner geduckten Stellung auf. »Deine Entschlossenheit in dieser Angelegenheit könnte schon bald einer Prüfung unterzogen werden, mein Freund.« Er blickte nach Südwesten. »Sechs Wüstenwölfe sind auf unserer Spur.«
    Icarium wickelte seinen Bogen aus und spannte ihn in einer einzigen fließenden Bewegung. »Wüstenwölfe jagen niemals Menschen.«
    »Nein«, stimmte Mappo zu. Es würde noch eine Stunde dauern, bis der Mond aufging. Er sah zu, wie Icarium sechs lange, mit Steinspitzen versehene Pfeile bereitlegte, dann blinzelte er in die Dunkelheit hinaus. Kalte Furcht kroch ihm den Nacken hinauf. Die Wölfe waren noch nicht zu sehen, doch er konnte sie trotzdem spüren. »Sie sind zu sechst, aber sie sind nur einer. Vielwandler.« Es wäre besser, wenn es ein Wechselgänger wäre. Sich in ein anderes Wesen zu verwandeln ist schon schlimm genug, aber gleich in mehrere ...
    Icarium runzelte die Stirn. »Also ist es einer mit großer Macht, wenn er in Gestalt von sechs Wölfen aufzutreten vermag. Weißt du, wer es sein könnte?«
    »Ich habe einen

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