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Das Reich der Sieben Städte

Das Reich der Sieben Städte

Titel: Das Reich der Sieben Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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noch nicht den Armeen der Apokalypse angeschlossen? Kamist Reloe braucht Krieger wie euch. Ich reite nach Süden, um an der Belagerung von Aren teilzunehmen, zu der es sicher kommen wird.«
    »Genau das, was wir auch tun – um durch Arens weit offen stehende Tore zu schreiten!«, erwiderte der Mann voller Inbrunst. »Und zusätzlich bringen wir noch Vieh mit, um unsere Brüder in der Armee zu ernähren! Willst du etwa vorschlagen, wir sollten die reichen Mezla, auf die wir gestoßen sind, einfach links liegen lassen?«
    »Die Odhan wird sie auch ohne unsere Hilfe töten«, sagte der Assassine. »Ihr habt ihre Ochsen.« Arens weit offen stehende Tore... in Aren ist der Jhistal. Was bedeutet das?' Jhistal –   das ist kein vertrautes Wort, es stammt nicht aus dem Reich der Sieben Städte. Ist das fahrisch?
    Der Gesichtsausdruck des Anführers war als Antwort auf Kalams Worte kühl geworden. »Wir werden sie in der Morgendämmerung angreifen. Reitest du mit uns, Mekral?«
    »Sind sie südlich von hier?«
    »Das sind sie. Nicht einmal einen Ritt von einer Stunde entfernt.«
    »Dann ist es die Richtung, in die ich sowieso unterwegs bin. Also werde ich euch begleiten.«
    »Hervorragend!«
    »Dennoch. Vergewaltigung ist nichts Heiliges«, knurrte Kalam.
    »Nein, das nicht.« Der Mann grinste. »Aber es macht Spaß.«
    Sie ritten in der Nacht los, unter einem klaren Sternenhimmel. Einer der Banditen war bei den Ochsen und der übrigen Beute zurückgeblieben, daher hatte Kalam fünf Begleiter. Alle trugen kurze, doppelt gekrümmte Bogen, wobei ihre Pfeilvorräte sehr gering waren; in keinem Köcher waren mehr als drei Pfeile, und bei allen war die Befiederung zerzaust. Die Waffen würden nur auf kurze Distanz wirksam sein.
    Bordu, der Anführer der Banditen, erzählte dem Assassinen, dass es sich bei den malazanischen Flüchtlingen um zwei Männer – von denen einer ein Soldat war –, ihre Frauen und zwei Jungen handelte. Er war ziemlich sicher, dass der Soldat beim ersten Überfall verwundet worden war. Bordu glaubte nicht, dass es zu einem großen Kampf kommen würde. Sie würden zuerst die Männer niedermachen. »Dann können wir mit den Frauen und den Jungen spielen – vielleicht änderst du deine Meinung ja noch, Mekral.«
    Kalams einzige Antwort war ein Grunzen. Er kannte Männer wie diese hier. Sie waren mutig, solange sie ihren Opfern zahlenmäßig überlegen waren, und sie überwältigten und terrorisierten die Hilflosen, um den leeren Ruhm zu erlangen, nach dem sie dürsteten. Solche Kreaturen gab es überall auf der Welt, und ein Land, das sich im Krieg befand, ließ sie frei herumlaufen; das war eine der brutalen Wahrheiten hinter jeder als gerecht empfundenen Sache. In der Sprache der Ehrlii hatten solche Männer einen Namen: E'ptarh le'gebran, die Geier der Gewalt.
    Ein Stück voraus brach die vertrocknete Kruste der Steppe auf. Höckrige Granitbuckel ragten aus dem Gras; die Hänge einer niedrigen Hügelkette waren mit ihnen übersät. Ein schwacher Feuerschein färbte den Himmel über einem der größeren Buckel rötlich. Kalam schüttelte den Kopf. Das war viel zu sorglos in einem feindlich gesinnten Land – der Soldat, der sich bei den Flüchtlingen befand, hätte es eigentlich besser wissen müssen.
    Bordu hob eine Hand, hieß sie etwa fünfzig Schritt vor dem Monolithen anhalten. »Vermeidet es, ins Feuer zu schauen«, flüsterte er. »Wenn diese Narren mit Blindheit geschlagen sind – wir sollten es nicht sein. Und jetzt verteilt euch. Der Mekral und ich werden das Lager umgehen und uns von der anderen Seite nähern. Lasst uns fünfzig Atemzüge Zeit, dann greift an.«
    Kalam sah den Anführer der Banditen aus zusammengekniffenen Augen an. Wenn er sich dem Lager von der entgegengesetzten Seite näherte, ging er das ganz offensichtliche Risiko ein, im Schlachtgetümmel einen oder auch mehrere Pfeile der Angreifer abzubekommen. Das ist wahrscheinlich auch wieder Soldaten-Humor. Er sagte nichts, sondern schloss sich Bordu stumm an und ritt Seite an Seite mit ihm auf einer Route, die sie in einem ausreichend großen Bogen um das Lager der Flüchtlinge herumführen würde.
    »Können deine Männer gut mit ihren Bogen umgehen?«, fragte der Assassine ein paar Minuten später.
    »Sie sind damit so gefährlich wie Vipern, Mekral.«
    »Und haben ungefähr die gleiche Reichweite«, murmelte Kalam.
    »Sie werden nicht danebenschießen.«
    »Daran habe ich keinen Zweifel.«
    »Fürchtest du dich, Mekral? Du

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