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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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kämpft. Das ist das Einzige, was von Bedeutung ist …«
    * * *
    Am nächsten Morgen setzten die vier ihren Ritt fort. Da über dem Land eine dichte Schneedecke lag, kamen sie nur langsam voran.
    Arquimaes nutzte die Gelegenheit, als Crispín und Alexia nicht in unmittelbarer Nähe waren, und vertraute Arturo ein Geheimnis an: »Im Keller des Turms von Drácamont steht eine Truhe mit Zeichnungen, die dir helfen werden, meine Idee zu Ende zu führen. Sollte mir etwas zustoßen, wirst du die Zeichnungen an dich nehmen, sie entschlüsseln und dir den Inhalt gut einprägen.«
    Â»Aber Euch wird bestimmt nichts zustoßen, Meister. Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand Euch etwas antut!«, erwiderte sein Schüler.
    Â»Man kann nie wissen, was das Schicksal für einen bereithält. Wenn ich sterbe, wirst du meine Nachfolge antreten, Arturo, vergiss das niemals! Du musst die Zeichnungen aus dem Turm holen und den Auftrag zu Ende bringen. Die Welt muss aus der Finsternis geführt werden! Wir müssen ein Reich der Gerechtigkeit schaffen! Versprich es mir!«
    Â»Ich verspreche es Euch, Meister. Ich verspreche es Euch.«
    Â»Und denk daran: Das Schloss für den Zugang zu den Zeichnungen ist nicht dort, wo es zu sein scheint. Sei vorsichtig, wenn du die Truhe öffnest!«

XXII
    Der Tätowierer
    D a Metáfora sich entschuldigt hat, gehe ich mit ihr wie versprochen zu Jazmín, dem Tätowierer.
    Â»Siehst du, ich halte mein Versprechen«, sage ich zu ihr, als wir aus dem Bus steigen. »Obwohl ich nicht glaube, dass es was bringt.«
    Â»Doch, du wirst schon sehen. Du hast ein ernstes Problem und wir müssen die Meinung eines Profis hören.«
    Â»Ich glaube nicht, dass ein Tätowierer uns viel dazu sagen kann.«
    Â»Da wäre ich mir nicht so sicher. Übrigens solltest du auch mit einem Traumspezialisten sprechen.«
    Â»Was denn noch alles? Je mehr du deinen Willen durchsetzt, desto mehr verlangst du von mir!«
    Â»Ich will dir nur helfen.«
    Â»Hoffentlich hast du nicht vor, mich auch noch zu Leblanc zu schleppen«, sage ich lachend. »Er könnte ja eine Geschichte über mich schreiben.«
    Â»Das ist gar keine schlechte Idee. Vielleicht kann er …«
    Jetzt reicht’s!
    Â»Denkst du, du kannst mich wie einen Zirkusaffen herumreichen?«, bricht es aus mir heraus. »Darf man fragen, was du mit mir vorhast?«
    Â»Nichts. Aber so kann es nicht weitergehen! Du bist kein Held aus dem Mittelalter! Du musst endlich begreifen, dass du im 21. Jahrhundert lebst und nicht mal weißt, wie man ein Schwert hält. Alles was du hast, ist eine lebhafte Fantasie!«
    Â»Ach ja? Und die Tätowierungen, sind die auch nur ein Produkt meiner Fantasie?«
    Â»Dafür gibt es bestimmt eine vernünftige Erklärung. Deswegen sind wir hergekommen, damit Jazmín uns sagt, woher die Tätowierungen stammen, wart’s ab … Hier ist es, wir sind da.«
    Das Schaufenster ist voller Bilder mit Tätowierungsmotiven in allen Farben und Größen. Es gibt alle möglichen Abbildungen: Herzen mit verliebten Sprüchen, Schwerter mit patriotischen Parolen, Totenschädel mit Liedtexten, Wappen von Fußballvereinen, Drachen, Pferde, Flugzeuge … Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
    Â»Guck mal, cool! Sieht aus wie ein gemaltes Bild!«, ruft Metáfora. »Schau dir das an!«
    Sie zeigt auf ein lebensgroßes Foto von einem kahlköpfigen Typen, dessen Körper über und über mit den verschiedensten Motiven tätowiert ist. Wirklich cool! Es gibt keinen Zentimeter seiner Haut, der nicht tätowiert ist. Orientalische, arabische, afrikanische Zeichen, Zeichnungen, Buchstaben – sogar eine Landkarte ist auf seine Brust tätowiert! Unglaublich!
    Â»Siehst du? Hab ich’s dir nicht gesagt? Ein tätowierter Körper kann wunderschön sein«, sagt Metáfora.
    Wir gehen hinein. Der ganze Laden ist tätowiert. Ich meine, es hängen überall Fotos von tätowierten Leuten, sodass man den Eindruck hat, der Laden wäre es ebenfalls. Er ist eine einzige riesige Werbefläche. Wohl damit keiner den Ort verlässt, ohne sich irgendetwas irgendwohin tätowieren zu lassen.
    Â»Hallo, ist Jazmín da?«
    Â»Und wer bist du?«, fragt eine sehr hübsche junge Frau, offenbar eine Thailänderin, die ebenfalls tätowiert ist bis zu … bis zu den

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