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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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mein Vater.
    Â»Du hast doch wohl keine Angst vor mir, oder? Außerdem würde ich gerne mit dir über etwas sprechen, das mir sehr große Sorgen macht.«
    Â»Sorgen?«
    Â»Ja, während des Vortrags habe ich mich gefragt, wie wertvoll solche mittelalterlichen Zeichnungen wohl sind …«, sagt sie, während sie meinen Vater mit sich fortzieht. »Also Kinder, bis gleich! Was würdest du tun, wenn du an der Stelle des Mönches wärst? Würdest du etwas so Kostbares verkaufen?«
    Metáfora und ich sehen ihnen nach, wie sie durch den Regen davongehen.
    Â»Ein schönes Paar, findest du nicht auch?«, fragt sie mich.
    Â»Ja, sie sind fast gleich groß«, antworte ich.
    Â»Das wollte ich damit eigentlich nicht sagen. Ich meine, wie gut Mama mit ihm umzugehen weiß. Bestimmt schafft sie es, ihn davon abzubringen, die Zeichnungen zu verkaufen.«
    Â»Das meinst du mit ›ein schönes Paar‹?«
    Â»Klar. Ein schönes Paar versteht sich bis in die kleinsten Kleinigkeiten.«
    Â»Glaubst du wirklich, deine Mutter kann ihn davon überzeugen, dass er die Zeichnungen nicht verkaufen darf?«
    Â»Zweifelst du etwa daran? Natürlich kann sie das, du kriegst aber auch gar nichts mit.«
    Â»Hör mal, ich bin kein Idiot.«
    Â»Ach, komm schon, so hab ich das doch gar nicht gemeint! Ich wollte dich nicht beleidigen.«
    Â»Dann pass auf, was du sagst.«
    Ich sehe, wie die beiden unter einem Schirm durch den Regen gehen, und frage mich, ob ich wirklich so ein Träumer bin, wie Metáfora glaubt.
    * * *
    Ich liege im Bett und denke nach. Mein Vater ist noch immer nicht zu Hause. Aber das beunruhigt mich nicht, im Gegenteil: Wenn er noch immer mit Norma zusammen ist, heißt das vielleicht, dass das Problem gelöst ist und er die Zeichnungen nicht verkaufen wird.
    Ich muss an das Gespräch mit Metáfora denken. Und es ärgert mich irgendwie, wie sie mich behandelt hat. Das werde ich ihr auch sagen, gleich morgen. Ich werde ihr sagen, dass sie mich nicht wie ein Kleinkind behandeln soll! Ich bin vierzehn Jahre alt und kriege sehr wohl mit, was um mich herum passiert. Hält sie mich vielleicht für einen Deppen?
    Piep … Piep … Piep …
    Mein Handy. Eine SMS . Wahrscheinlich will Papa mir Bescheid sagen, dass er spät nach Hause kommt und ich mir keine Sorgen machen soll.
    Ich lese die Nachricht und traue meinen Augen kaum:
    Entschuldige. Das war nicht sehr nett von mir.
    Lass uns morgen darüber reden.
    Küsschen, Metáfora

XXI
    Der Traum des Arquimaes
    A rturo , Arquimaes, Alexia und Crispín ritten durch den bitterkalten Tag, an dem es einfach nicht aufhören wollte zu schneien.
    Bei Einbruch der Nacht führte Arquimaes, der die Gegend von früher kannte, die anderen zu einer Höhle, in der sie sich ausruhen konnten.
    Â»Zuerst reiten wir nach Ambrosia«, schlug der Weise erneut vor. »Da können wir neue Kräfte sammeln. Danach reiten wir weiter zu Königin Émedi, um ihr unsere Dienste anzubieten.«
    Â»Wir besuchen eine Königin?«, fragte Crispín. »Wird sie uns denn auch empfangen?«
    Â»Ich hoffe, sie erinnert sich an mich«, antwortete Arquimaes. »Ich habe sie vor vielen Jahren kennengelernt.«
    Â»An eurer Stelle würde ich keine großen Pläne schmieden«, mischte sich Alexia ein. »Ihr werdet nämlich nicht weit kommen. Mein Vater wird euch vernichten!«
    Â»Wenn du dich da mal nicht täuschst, Prinzessin«, entgegnete Arturo. »Wir werden uns mit Königin Émedi zusammentun und gegen dein Hexenreich in den Krieg ziehen.«
    Â»Arturo Adragón wird zum Ritter geschlagen und ich werde sein Knappe«, erklärte Crispín. »Niemand wird das verhindern können!«
    Arquimaes hörte sich geduldig all die Drohungen und Prophezeiungen an.
    Â»Zeit zu schlafen«, sagte er schließlich. »Ich übernehme die erste Wache.«
    Während der Weise das Feuer schürte, legten sich die anderen zum Schlafen nieder. Um Mitternacht stand Arturo auf, um seinen Lehrmeister abzulösen.
    Â»Legt Euch nieder, Meister, ich werde Wache halten«, sagte er. »Ihr könnt unbesorgt schlafen gehen.«
    Â»Ich bin nicht müde«, antwortete Arquimaes leise, um Alexia und Crispín nicht zu wecken. »Ich habe in den letzten Stunden viel nachgedacht. Über die Zukunft und über die Vergangenheit. Ich mache mir

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