Das Reich der Traeume
ist kein guter König«, sagte CrispÃn. »Mein Vater hat mir erzählt, dass er Menschen henken lässt, die in seinen Wäldern jagen, weil sie Hunger haben. Und dass er die Bauern ausnutzt. Mein Vater war eines seiner Opfer, und wenn Benicius erfährt, wer ich bin, wird er mich in den Kerker werfen.«
»Dir wird nichts geschehen, das versichere ich dir«, beruhigte ihn Arquimaes. »Auf jeden Fall brauchen wir seine Hilfe. Wir müssen uns Verbündete suchen, wo immer es möglich ist. Demónicus muss vernichtet werden, bevor er sich zum Herrn über den gesamten Erdkreis aufschwingt.«
»Niemand ist meinem Vater gewachsen!«, knurrte Alexia. »Er ist mächtiger als alle Könige zusammen!«
Arquimaes beachtete das Mädchen nicht.
»Jetzt werden wir erst mal mit Benicius sprechen«, sagte er. »Vorwärts!«
* * *
Zur gleichen Zeit, viele Kilometer entfernt, überwachte eine Patrouille von zehn Männern die Umgebung der Stadt des GroÃen Zauberers Demónicus. An einem Flussufer machten sie halt, um ihre Pferde zu tränken und sich ein wenig auszuruhen. Es war heià und sie waren vom Reiten ermüdet.
VÃstor, der Anführer der Gruppe, wurde unruhig. Etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt, und er befahl seinen Leuten, sich auf einen unerwarteten Angriff gefasst zu machen.
»Hinter den Bäumen hat sich etwas bewegt«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Wir werden uns jetzt anschleichen. Aber vorsichtig! Drei Männer kommen mit mir, vier weitere nehmen den Weg da drüben, zwei bleiben hier und passen auf die Pferde auf.«
So lautlos wie möglich näherten sich VÃstor und seine Krieger dem Waldstück, bis sie einen idealen Beobachtungspunkt erreicht hatten. Von hier aus konnten sie alles überblicken, ohne selbst entdeckt zu werden.
»Seht mal da!«, flüsterte VÃstor. »Drei gesattelte Pferde â aber wo sind die Reiter? Das könnte eine Falle sein!«
»Vielleicht.«
Inzwischen hatten die vier anderen den Wald auf der gegenüberliegenden Seite erreicht. Sie gaben sich durch Zeichen zu verstehen, dass weit und breit niemand zu sehen war.
»Die Pferde werden ausgerissen sein und haben sich verirrt«, flüsterte VÃstor. »Fangt sie ein!«
Vorsichtig näherten sich seine drei Soldaten den Tieren, und es gelang ihnen, die Zügel zu packen und die Pferde zu VÃstor zu bringen. Der zweite Spähtrupp war inzwischen zu ihnen gestoÃen. Als sie die Sättel der Pferde näher betrachteten, sahen sie sich überrascht an.
»Das sind ja unsere!«, rief einer. »Diese Pferde gehören zu unserer Armee!«
»Ganz sicher! Schaut euch die Brandzeichen an!«
»Wo die Reiter wohl sind?«, fragte sich VÃstor erneut. »Hier in der Nähe ist jedenfalls niemand.«
»Die Pferde gehören Oswalds Männern, die sich auf die Suche nach Prinzessin Alexia gemacht haben«, sagte einer der Soldaten. »Ich habe gesehen, wie sie losgeritten sind.«
»Und wo sind sie jetzt?«
»Hier! Blut!«, rief einer und fuhr mit der Hand über einen der Pferdesättel. »Und wo Blut ist, hat es Tote gegeben.«
Langsam dämmerte es VÃstor, dass er ein Problem hatte. Als Patrouillenführer musste er Demónicus davon in Kenntnis setzen, dass einige der Männer, die seine Tochter gesucht hatten, umgekommen waren. Er wusste, dass die Ãberbringer schlechter Nachrichten nichts Gutes zu erwarten hatten. Demónicus war nicht gerade bekannt dafür, ein gnädiger Herr zu sein.
* * *
Das Erste, was Arturo und seinen Freunden im Schloss von König Benicius auffiel, war die emsige Betriebsamkeit der Soldaten. Einige hantierten mit ihren Waffen, andere machten die Pferde bereit. Währenddessen beluden die Bauern ihre Karren mit Vorräten.
»Sie bereiten sich auf den Krieg vor«, sagte Arquimaes sorgenvoll. »Bald wird viel Blut flieÃen!«
»Gegen wen werden sie kämpfen?«, fragte Arturo.
»Gegen Demónicus, kein Zweifel«, antwortete der Weise.
»Dann werden sie alle sterben«, prophezeite Alexia. »Mein Vater verfügt über eine schlagkräftige Armee. Etliche Stämme haben sich mit ihm verbündet.«
»Ich will in den Krieg gegen Demónicus ziehen!«, rief CrispÃn. »Und du, Arturo, wirst du dich auch anwerben lassen?«
»Das weià ich noch nicht. Zuerst müssen wir mit
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