Das Reich der Traeume
nicht in diesem Zustand sieht. Ihr seht ja aus wie ein Pferdeknecht.«
Arquimaes, Arturo, Alexia und CrispÃn betraten den prächtigen Audienzsaal. An den Wänden hingen kostbare Teppiche. Fackeln und Kerzenleuchter an den Säulen verbreiteten helles Licht, sodass der Eindruck entstand, die Sonne schiene hier im Saal. Die Uniformen der Diener und Leibgardisten waren prachtvoll und sauber, was vor allem CrispÃn begeisterte. Solch einen Luxus hatte er noch nie gesehen.
Das muss das sein, was man den Himmel nennt, dachte er.
Benicius erhob sich von seinem Thron, kam die drei Stufen herunter, die ihn von seinen Besuchern trennten, und trat mit ausgebreiteten Armen auf Arquimaes zu.
»Arquimaes, mein alter Freund!«, sagte er, bevor er ihn herzlich umarmte. »Ich habe geglaubt, du seist tot! Du ahnst nicht, wie sehr ich mich freue, dich hier bei mir zu sehen! Welch eine Ãberraschung!«
»Nur ein Wunder hat mich gerettet, Majestät. Morfidio ist durch einen Geheimgang entkommen, er hat uns gezwungen, mit ihm zu fliehen, und uns an Demónicus ausgeliefert«, erklärte der Alchemist. »Später dann hat Arturo mich befreit und ⦠Nun, wir haben eine lange Reise hinter uns. Aber jetzt bin ich hier, um mich in Eure Dienste zu stellen, mein König.«
»Du erscheinst im rechten Augenblick. Wir bereiten uns auf einen Krieg vor. Die Stunde ist gekommen, unsere Würde wiederherzustellen.«
»Werdet Ihr Euch auf die Seite von Königin Ãmedi stellen?«, fragte der Weise.
»Aber ja, selbstverständlich Wir werden uns mit ihr verbünden, um zu verhindern, dass dieser verdammte Zauberer ihr Reich überfällt.«
»Herr, wir bringen Euch eine wichtige Gefangene«, fuhr Arquimaes fort. »Alexia, Demónicusâ Tochter!«
Benicius erstarrte, als er die Worte des Weisen vernahm. Ungläubig blickte er die junge Frau an.
»Das ist Alexia, die Tochter des Finsteren Zauberers?«
»Ja, sie ist unsere Gefangene. Es ist uns ein groÃes Vergnügen, sie Euch übergeben zu können. Ich nehme an, durch sie werden sich die Waagschalen zu Euren Gunsten neigen, wenn Ihr den Feldzug gegen ihren Vater beginnt. Sie wird Euch sicher einen unschätzbaren Vorteil verschaffen.«
»Oh ja, natürlich! Das wird es für uns sehr viel einfacher machen«, entgegnete Benicius und rieb sich die Hände. »Und wer sind die jungen Männer, die dich begleiten?«
»Das sind Arturo und CrispÃn. Arturo hat mich aus Demónicusâ Kerker befreit.«
»Er wird den Lohn erhalten, der ihm zusteht«, sagte der König. »Man muss groÃzügig sein zu seinen Freunden.«
»Vielen Dank, Majestät«, sagte Arturo und neigte ehrfürchtig den Kopf. »Wir haben nur unsere Pflicht erfüllt. Arquimaes war in groÃer Gefahr und wir haben ihm geholfen.«
»Und dafür danken wir euch â übrigens, Arquimaes, hast du irgendjemanden in dein Geheimnis eingeweiht? Ist deine Formel noch sicher?«
»Ich habe niemandem ein Wort gesagt, Majestät.«
»Gut, mein Freund, sehr gut.« Der König winkte einen Offizier zu sich, der wenige Schritt entfernt auf seine Befehle wartete. »Kümmere dich um meine Freunde und gib ihnen alles, was sie wünschen. Sorge dafür, dass sie angemessen untergebracht werden, so wie sie es verdienen. Es soll ihnen an nichts fehlen. Ach ja, und lass das Mädchen einsperren. Sie ist sehr gefährlich und muss streng bewacht werden. Niemand darf mit ihr sprechen.«
Zwei Stunden später waren Arquimaes, Arturo und CrispÃn in einem groÃen Zimmer im Hauptturm untergebracht, in unmittelbarer Nähe der königlichen Gemächer. Ihre Pferde wurden in die Stallungen des Königs geführt.
XII
Die Mutanten
M etáfora , Cristóbal und ich sitzen in meinem Zimmer und sehen uns das Foto an, das Cristóbal im Keller von mir mit dem Schwert gemacht hat. Die Qualität ist nicht sehr gut, doch sie reicht aus, um es auf dem Computer zu vergröÃern. Am meisten interessiert mich die Plakette auf dem Griff des Schwertes. Ich glaube, dass ich es schon mal irgendwo gesehen habe, aber ich weià nicht mehr, wo.
»Ein Totenschädel!«, stelle ich fest. »Er sieht irgendwie merkwürdig aus ⦠Scheint nicht von einem Menschen zu stammen. Der obere Teil ist der eines Menschen, aber von der Nase abwärts ⦠Die Zähne sehen aus wie die von
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