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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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einem Tier.«
    Â»Und das Kinn steht vor wie bei einem Hund«, sagt Metáfora.
    Â»Oder einem Dinosaurier«, ergänzt Cristóbal.
    Â»Oder einem Drachen«, sage ich.
    Â»Nichts von alldem. Der Schädel gehört halb zu einem Menschen und halb zu einem Tier«, entscheidet Metáfora. »Sieht aus wie ein Symbol. Ich dachte eigentlich, im Mittelalter hat man für Symbole immer nur Tiere benutzt. Löwen, Drachen, Pferde … Aber von so einer seltsamen Mischung hab ich noch nie was gehört. Außerdem, das da sieht aus wie Flammen, die aus dem Schädel kommen.«
    Â»Das ist ein Mutant!«, ruft Cristóbal. »Ein Lebewesen, das sich verwandelt. Von einem Menschen in ein Tier oder von einem Tier in einen Menschen. Ein Tier, das Feuer im Kopf hat!«
    Â»Stimmt!«, bestätigt Metáfora. »Ein Mutant! Seltsam, ich dachte immer, so was gibt es nur in Science-Fiction-Storys und in der Mythologie.«
    Â»Das ist überhaupt nicht seltsam«, erkläre ich ihnen. »Es ist nichts weiter als ein Symbol. Wahrscheinlich hat es sich irgendein Künstler ausgedacht.«
    Â»Und warum?«, fragt Metáfora.
    Â»Um die Leute zu erschrecken«, antworte ich. Meine Erklärung gefällt mir. »Im Mittelalter war der Aberglaube weit verbreitet und viele hatten Angst vor solchen Symbolen. Es gibt viele Legenden von Mutanten … Werwölfe, Dracula …«
    Â»Batman, Spiderman …«, wirft Cristóbal ein.
    Â»Ja, mach dich nur lustig! Mehr als einer ist damals angeklagt worden, ein Mutant zu sein, und dafür auf dem Scheiterhaufen gelandet. Das war eine ernste Sache! Ein Mutant, aus dessen Schädel Flammen schlagen! Zum Glück leben wir in der Gegenwart und nur noch wenige Menschen sind abergläubisch. Heutzutage gibt es weder Mutanten noch Teufel oder Wiedergänger oder irgendwelche anderen komischen Viecher …«
    Â»Nein, aber dafür gibt es Transplantationen und Klone und man kann sich einfrieren lassen«, sagt Metáfora.
    Â»Ja, bald wird man Tote wieder zum Leben erwecken«, fügt Cristóbal mit einem diabolischen Grinsen hinzu. »Ihr werdet schon sehen!«
    Â»Hört auf, wir kommen vom Thema ab. Jetzt müssen wir erst mal rausfinden, was dieses Symbol hier zu bedeuten hat. Lasst uns im Internet recherchieren, mal sehen, was wir da finden.«
    Während die Suchmaschine arbeitet, schießen mir Erinnerungsfetzen durch den Kopf, die mich davon überzeugen, dass ich dieses Symbol kenne. Doch sie sind zugleich so schmerzhaft, dass ich nichts sage.
    Â»Hier, eine Website mit mittelalterlichen Symbolen«, sagt Metáfora. »Vielleicht ist ja …«
    Â»Mal sehen, ob eins dabei ist, das unserem Mutanten ähnelt – wenn es bedeutend war, finden wir es bestimmt.«
    Hunderte von Abbildungen mit allen möglichen Tieren ziehen an unseren Augen vorbei, vor allem Löwen und Drachen, die am häufigsten verwendet wurden. Einige ähneln unserer Zeichnung, aber Mutanten sind nicht darunter.
    Â»Das ist ganz normal. Ich glaube, im Mittelalter waren Mutanten kein Motiv für …«
    Â»Aber es ist auf dem Griff abgebildet, und das heißt, dass irgendein Königreich es für sein Wappen verwendet hat«, beharre ich.
    Â»Warte, vielleicht handelt es sich ja um ein Einzelstück. Vielleicht hat irgendein eigenwilliger Kerl sich das Schwert anfertigen lassen …«
    Â»Ich hab noch mehr«, sagt Cristóbal unerwartet.
    Â»Wie, mehr?«
    Â»Mehr Fotos. Ich habe mehrere Fotos von den Schwertern gemacht und auch von Schilden und den Standarten, die von der Decke hingen. Und von den Türen – ich habe jede Menge Fotos.«
    Â»Bist du Berufsspion oder so was?«, fragt Metáfora.
    Â»Wollt ihr sie nun sehen oder nicht?«
    Wir ziehen sie auf den Computer und sehen sie uns dann in aller Ruhe an. Tatsächlich, es gibt noch mehr Schwerter mit dem Mutanten-Symbol. Und auch auf einem der Schilde ist es abgebildet …
    Aber auf einem Schild entdecken wir plötzlich etwas Beunruhigendes: ein großes A mit einem Drachenkopf – genau demselben Drachenkopf, den ich auf meiner Stirn habe und der sich manchmal über mein ganzes Gesicht ausbreitet!
    Der Drache, der Jazmín attackiert hat, wie er behauptet. Und der möglicherweise auch Horacio in Angst und Schrecken versetzt hat.
    Â»Hört mal, wir können auch die Münze einscannen und sie mit anderen

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