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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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»Er wollte dich ganz bestimmt nicht hintergehen. Er liebt dich.«
    Â»Aber etwas verstehe ich immer noch nicht: Was macht Mama in dem Sarkophag von Königin Émedi? Und warum habt ihr mir nichts von dem Pergament gesagt?«
    Mein Vater und Sombra tauschen einen komplizenhaften Blick. Es kommt mir vor, als würde mein Vater Sombra um Erlaubnis bitten, mir zu antworten.
    Â»Das ist nicht so einfach zu erklären, Arturo«, sagt Sombra schließlich. »Aber ich will es versuchen. Es wird für dich nicht leicht zu verstehen sein. Es wird dich schockieren und du wirst es kaum glauben können …«
    Â»Ich werde mich bemühen«, sage ich. »Aber lügt mich nicht wieder an! Das ist das Einzige, worum ich euch bitte. Ich ertrage es einfach nicht mehr!«
    Â»Also gut, hör zu«, sagt mein Vater. »Nachdem deine Mutter tot war, habe ich versucht, den Inhalt des geheimnisvollen Pergaments zu entziffern. Bald wurde mir klar, dass es sich um etwas sehr Wichtiges handeln musste. Als Erstes entdeckte ich, dass der Text von einem europäischen Alchemisten im Mittelalter geschrieben worden war, auch wenn sich das Pergament jetzt in Ägypten befand. Das hat mich sehr verblüfft. Aus Angst, die Behörden könnten es beschlagnahmen, beschloss ich, es zu verstecken. Es war Mahania, die auf die Idee kam, es Reyna mit ins Grab zu legen.«
    Mein Vater schweigt eine Weile und reibt sich vor Verlegenheit die Hände. Dann, als Sombra ihm aufmunternd zunickt, fährt er mit seinem Bericht fort: »Nachdem wir es geschafft hatten, ihren Leichnam hierherzubringen, ließ ich eine ganze Zeit verstreichen, bevor ich mich entschloss, das Pergament in die Hand zu nehmen und zu untersuchen. Das war der Grund, warum ich so viele Nächte auf Schlaf verzichtet und gearbeitet habe. Ich bin fast verrückt geworden. Der Text ist in einer symbolischen Geheimschrift verfasst, die man so gut wie gar nicht entschlüsseln kann. Ich wollte schon aufgeben, aber dann ist es mir gelungen, einige Worte zu identifizieren. Das ermunterte mich, weiterzumachen und den Text Wort für Wort zu übersetzen.«
    Â»Und was für Worte sind es?«, frage ich.
    Er steht auf und geht ein paarmal um seinen Sessel herum. Dann, als hätte er Angst, es auszusprechen, sagt er: »Auferstehung … Unsterblichkeit … Ewiges Leben … Stell dir vor, dieses Pergament enthält die Formel der Unsterblichkeit, nach der die Alchemisten so eifrig gesucht haben! Die Worte der Auferstehung, des ewigen Lebens! Den Stein der Weisen!«
    Â»Aber Papa, das ist doch Unsinn! Ein Hirngespinst! Der Stein der Weisen ist nie gefunden worden und die Formel der Unsterblichkeit hat es nie gegeben«, antworte ich. »Du als moderner Wissenschaftler solltest das wissen!«
    Â»Woher weißt du, dass die Formel nie gefunden wurde? Wer kann mit Sicherheit sagen, dass die Alchemisten keinen Weg entdeckt haben, Tote wieder zum Leben zu erwecken?«
    Â»Ich weiß es nicht. Niemand weiß es. Und das ist der Beweis dafür, dass es die Formel niemals gegeben hat. Sonst wäre man nämlich irgendwann darauf gestoßen«, argumentiere ich.
    Â»Wir leben in turbulenten Zeiten«, sagt mein Vater. »Es ist nicht leicht, die Wahrheit herauszufinden. Durch meine Arbeit habe ich erkannt, dass unsere Welt viele Geheimnisse birgt. Wenn ich dieses Pergament vollständig entschlüsseln kann, wird es vielleicht möglich sein, deine Mutter ins Leben zurückzuholen!«
    Â»Was redest du da, Papa! Bist du total verrückt geworden? Glaubst du wirklich, dass Mama von den Toten auferstehen kann?«
    Â»Sag nicht, du hättest dir nicht manchmal gewünscht, dass sie lebt und du mit ihr sprechen kannst! Sag nicht, du hättest nicht schon mal davon geträumt! Sag nicht, du würdest nicht alles dafür geben, sie bei dir zu haben und ihre Hände und ihr Haar zu streicheln! Ihre Stimme zu hören, ihren Atem zu spüren …«
    Â»Natürlich würde ich mein Leben geben, um sie bei mir zu haben und sie berühren zu können! Aber ich weiß, dass das nicht geht. Ich weiß, dass das nie geschehen wird und ich mich damit begnügen muss, mit ihrem Bild zu sprechen oder sie in meinen Träumen zu sehen.«
    Â»Und wenn ich sie wieder zum Leben erwecke? Wenn ich es schaffe, sie in diese Welt zurückzuholen?«
    Â»Wie willst du das machen? Durch Zauberei? Es gibt keine Magie,

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