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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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auf das beide seit jener dramatischen Nacht im Turm von Drácamont so sehnsüchtig gewartet hatten.
    Â»Auch ich will Rache!«, dröhnte Arquimaes, der sich noch gut an seine treuen Diener erinnerte, deren Leichen in den Fluss geworfen worden waren. »Heute werden wir alte Rechnungen begleichen, elender Betrüger!«
    Â»Nicht einmal deine Magie wird dich vor meinem Hass schützen!«, entgegnete Morfidio zornerfüllt.
    In diesem Moment wurde neben ihnen ein Reiter von einer Lanze durchbohrt. Sein schwer verwundetes Pferd geriet zwischen die beiden Duellanten, sodass der Kampf für Sekunden unterbrochen war. Morfidio versuchte, die Verwirrung des Alchemisten zu nutzen, und zielte mit der Schwertspitze direkt auf seine Kehle. Aber er hatte die Rechnung ohne das Drachensymbol gemacht, das der Weise auf die Klinge des Silberschwertes der Königin gemalt hatte und das nun in letzter Sekunde den Schlag des Gegners parierte.
    Arquimaes holte aus, drehte sich einmal um sich selbst und trennte mit einem Hieb den rechten Arm des falschen Königs ab, der gerade sein Schwert erhoben hatte, um erneut zuzuschlagen.
    Schweigend starrten sich die beiden Männer in die Augen. Beide warteten darauf, dass der andere eine falsche Bewegung machen würde. Die Welt um sie herum hatte aufgehört zu existieren. Vom Silberschwert tropfte Blut.
    Morfidio schwankte und verdrehte die Augen. Escorpio wollte seinem Herrn zu Hilfe eilen und ihn stützen, doch er konnte nicht verhindern, dass der schwere Körper in den Sand fiel, direkt neben das verwundete Pferd.
    Arquimaes zögerte, ob er Morfidio den Todesstoß versetzen sollte. Endlich hatte er Gelegenheit, mit dem verhassten Gegner ein für alle Mal abzurechnen. Er dachte an das, was Arturo ihm über den Scheintod des Grafen erzählt hatte. Nein, er wollte nicht riskieren, dass dieser Verbrecher ein zweites Mal von den Toten auferstehen würde. Jemand musste ihn endgültig erledigen!
    Â»Die Hand, die deinen Vater getötet hat, ist dir bereits abgetrennt worden, du Schlächter!«, rief der Weise, entschlossen zum tödlichen Stoß. »Jetzt werde ich diesen Kopf voll sündiger Gedanken von seinem Rumpf trennen!«
    Er hob sein Schwert, als ein markerschütternder Schrei sein Herz gefrieren ließ. Die rasende Bestie lief direkt auf Arturo zu! Sie wollte ihn zerfleischen!
    Â»Gebt Arturo Schutz!«, rief Arquimaes, ließ von Morfidio ab und eilte dem jungen Ritter zu Hilfe. »Tötet die Höllenbestie!«
    Der Alchemist stellte sich Ratala in den Weg, doch der stieß ihn einfach zur Seite und stürmte weiter zu seinem Ziel. Arquimaes blieb benommen liegen.
    Auch die Soldaten konnten nichts gegen das rasende, blutrünstige, feuerspuckende Untier ausrichten. Einige wurden getötet, kaum dass sie ihr Schwert erhoben hatten, andere verbrannten wie trockenes Holz. Viele suchten daraufhin das Weite oder warfen sich zu Boden und schützten sich mit ihren Schilden, um den Aufprall zu überleben, wenn die Bestie über sie hinwegtrampelte.
    Schließlich wurde auch Arturo auf den wütenden Ratala aufmerksam. Als er ihn erblickte, kam ihm die Erinnerung an all das, was er im Schloss des Finsteren Zauberers hatte mit ansehen müssen: die Verwandlungen von Menschen in Tiere, die Folterungen und die Hexereien, die vor seinen Augen stattgefunden hatten. Einen Moment lang empfand er Mitleid mit diesem armen Wesen. Doch dann erkannte er in ihm den grausamen Fürsten.
    Die Bestie baute sich vor ihm auf, bereit, ihn zwischen ihren mächtigen Pranken zu zermalmen. Das aufgerissene Maul entblößte scharfe Eckzähne, an denen noch Reste von Menschenfleisch hingen. Blut troff über das Kinn.
    Arturo erinnerte sich an den riesigen Feuerball, gegen den er in Morfidios Festung gekämpft hatte. Wenn ich auf dieselbe Weise vorgehe, dachte er, kann ich die Bestie vielleicht besiegen.
    Seine Haut begann zu jucken. Die Kraft in seinem Inneren schrie geradezu danach, frei gelassen zu werden. Arturo stieg vom Pferd. Die anderen Männer traten zur Seite, um Platz zu machen für den bevorstehenden Kampf.
    Der Boden war blutdurchtränkt und Arturo rutschte aus. Crispín sprang vom Pferd und eilte ihm zu Hilfe.
    Â»Pass auf, Arturo!«, schrie er. »Die Bestie ist zu gefährlich für einen einzelnen Mann!«
    Â»Ich habe keine Angst vor ihr!«, brüllte Arturo. Helm und Tunika hatte er bereits

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