Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
erklärte sie, an die Männer gewandt.
    Die Männer, die Köpfe eingeschüchtert zwischen den Schultern, rappelten sich vorsichtig wieder auf und warteten schweigend. Richard blickte jedem von ihnen in die Augen, ehe er zu sprechen begann.
    »Mein Name ist Richard Rahl. Ich bin der Mann, den ihr zu vergiften beschlossen habt, um mich zu einem Sklaven zu machen, der gezwungen ist zu tun, was immer ihr von mir verlangt.
    Was ihr getan habt, ist ein schwerwiegendes Verbrechen. Ihr glaubt vielleicht, euer Tun als angemessen rechtfertigen oder es als Mittel der Überredung betrachten zu können; dennoch gibt euch nichts das Recht, einem Menschen, der euch weder ein Leid zugefügt noch damit gedroht hat, zu drohen oder sein Leben zu gefährden. Das sind - neben Folter, Vergewaltigung und Mord - exakt die Methoden, derer sich die Imperiale Ordnung bedient.«
    »Aber wir wollten doch gar nicht, daß Ihr zu Schaden kommt«, rief einer der Männer entsetzt, daß Richard sie eines derart abscheulichen Verbrechens beschuldigte. Andere pflichteten ihm prompt bei, er habe sicher alles bloß falsch verstanden.
    »In euren Augen bin ich ein Barbar«, fiel Richard ihnen ins Wort- in einem Tonfall, der sie augenblicklich verstummen und einen Schritt zurückweichen ließ. »Ihr haltet euch für etwas Besseres als mich, was es irgendwie rechtfertigt, mir - und damit auch der Mutter Konfessor -etwas Derartiges anzutun. Und dies alles nur, weil ihr etwas haben wollt und quengeligen kleinen Kindern gleich erwartet, daß wir es euch geben.
    Als Alternative laßt ihr mir nur den Tod. Was ihr von mir verlangt, ist weit schwieriger, als ihr euch vorstellen könnt, was meinen Tod durch euer Gift zu einer durchaus realen Möglichkeit und somit sehr wahrscheinlich macht. Das sind die Tatsachen.
    Fast wäre ich an eurem Gift bereits gestorben. Doch dann wurde mir, im allerletzten Augenblick, vorübergehend Aufschub gewährt, als einer von euch mir ein erstes Gegenmittel brachte. Meine Freunde und Lieben hatten in jener Nacht bereits fest mit meinem Tod gerechnet. Schuld daran wart ihr, denn ihr habt ganz bewußt entschieden, mich zu vergiften und somit meinen Tod billigend in Kauf genommen.«
    »Aber das ist doch gar nicht wahr«, beharrte einer, die Hände flehentlich erhoben. »Wir wollten nie, daß Euch ein Leid geschieht.«
    »Warum hatte ich ohne glaubwürdige Gefahr für mein Leben tun sollen, was ihr verlangt? Wenn ihr mir wirklich nichts Böses wollt, wenn ihr tatsächlich nicht entschlossen seid, mich umzubringen, falls ich euch nicht zu Willen bin, dann beweist es und händigt mir das Gegenmittel aus - gebt mir mein Leben zurück. Mein Leben gehört mir, nicht euch.«
    Diesmal ergriff niemand das Wort.
    »Nein? Ihr seht also, es ist genau, wie ich sagte. Ihr seid entschlossen, mich entweder zu ermorden oder eurem Willen zu unterwerfen. Mir bleibt lediglich die Wahl, mich zwischen diesen beiden Möglichkeiten zu entscheiden. Ich will nichts mehr darüber hören, welche Haltung sich hinter eurer Absicht verbirgt. Eure Haltung spricht euch nicht von euren sehr realen Verbrechen frei. Eure Taten, nicht eure Haltungen, offenbaren eure wahre Absicht.«
    Richard verschränkte die Hände hinter dem Rücken und begann, langsam vor den Männern auf- und abzugehen. »Nun könnte ich mich natürlich so verhalten, wie ihr es offenbar geradezu mit Begeisterung tut: Ich könnte mir einreden, es sei mir unmöglich zu wissen, ob dies alles überhaupt wirklich ist. Ich könnte mich so verhalten wie ihr und mich für unfähig erklären zu unterscheiden, was wirklich ist, und mich weigern, mich der Wirklichkeit zu stellen.
    Ich bin aber der Sucher der Wahrheit, weil ich eben nicht versuche, mich vor der Wirklichkeit zu verstecken. Die Entscheidung zu leben erfordert, daß man sich der Wahrheit stellt, und genau das beabsichtige ich zu tun. Ich habe die feste Absicht zu leben.
    Ihr müßt heute eine Entscheidung treffen, eine Entscheidung, die euer zukünftiges Leben und das eurer Lieben betrifft. Wie ich, werdet ihr euch der Wirklichkeit stellen müssen, wenn ihr eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben haben wollt. Wenn ihr euer ersehntes Ziel erreichen wollt, werdet ihr am heutigen Tag der ungeschminkten Wahrheit ins Gesicht sehen müssen.«
    Richard deutete mit der Hand auf Owen. »Hattest du nicht davon gesprochen, es seien sehr viel mehr Männer? Wo sind die übrigen?«
    Owen trat einen Schritt vor. »Sie haben sich den Soldaten der Imperialen

Weitere Kostenlose Bücher