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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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beteiligten Sandpartikel sehen können, wohingegen sie sämtliche Sandkörnchen sieht, die dahinter verborgene Struktur sich aber ihrem Blick entzieht.
    Es wäre sogar denkbar, daß es sich um etwas Ähnliches wie die Grenzen handelt: zwei Welten, die zur gleichen Zeit am selben Ort existieren. Jennsen und wir könnten denselben Gegenstand betrachten und sähen ihn doch mit ganz unterschiedlichen Augen aus einer anderen Welt.«
    Kahlan nickte, als Richard neben Jennsen in die Hocke ging, um die klaffende Wunde im drahtigen braunen Fell der Ziege zu untersuchen.
    »Das sollten wir besser nähen«, meinte er, an Jennsen gewandt. »Es ist nicht lebensbedrohlich, muß aber dringend versorgt werden.«
    Schniefend unterdrückte Jennsen ihre Tränen, als Richard sich wieder erhob. »Dann war dieses Etwas, das du gesehen hast, also Magie?«
    Richard starrte leeren Blicks zu der Stelle hinüber, wo sich die Gestalt im vom Wind getriebenen Sand abgezeichnet hatte. »Auf jeden Fall war es etwas Böses.«
    Ein Stück abseits hinter ihnen warf Rusty den Kopf und bekundete mit einem lauten Wiehern sein Mitgefühl mit der untröstlichen Ziege.
    Schließlich erhob sich Jennsen, hielt sich eine Hand gegen den wehenden Staub schützend vor die Augen und sah zum Horizont. »Wenigstens sind wir diese scheußlichen Riesenkrähen los.«
    »Nicht für lange«, erwiderte Richard.
    Noch im selben Moment kehrten schlagartig seine Kopfschmerzen zurück, mit einer Wucht, die ihn fast von den Füßen gerissen hätte. Immerhin hatte er inzwischen eine ganze Menge über das Beherrschen von Schmerzen gelernt und wie man sie ignorierte, und dieses Wissen wandte er nun an.
    Im Augenblick hatten sie andere Sorgen.

7
    Irgendwann im Lauf des Nachmittags - sie marschierten zu Fuß durch die sengend heiße Wüste - bemerkte Kahlan, daß Richard seinen eigenen langen Schatten aufmerksam beobachtete.
    »Was ist los?«, erkundigte sie sich.
    Er deutete auf den Schatten vor ihm. »Riesenkrähen, zehn oder zwölf an der Zahl. Sie haben sich soeben im Gleitflug von hinten genähert und verstecken sich in der Sonne.«
    »Sie verstecken sich in der Sonne?«
    »Ja, sie fliegen hoch und in einem solchen Winkel, daß ihr Schatten genau auf uns fällt. Würden wir in den Himmel schauen, könnten wir sie nicht sehen, denn wir wären gezwungen, genau in die Sonne zu blicken.«
    Kahlan drehte sich um, hielt die Hand schützend über ihre Augen und versuchte sich selbst davon zu überzeugen, doch sobald ihr Blick in die Nähe der unerbittlich gleißenden Sonne geriet, wurde deren Helligkeit unerträglich stechend. Sie wandte sich Richard, der sich nicht mit herumgedreht hatte, wieder zu, als dieser mit einer Handbewegung erneut auf die Schatten deutete.
    »Betrachte einmal genau den Boden rings um deinen Schatten; eigentlich müßtest du die leichte Verschiebung in der Helligkeit erkennen können. Das sind sie.«
    Kahlan wischte sich den beißenden Schweiß aus den Augen und betrachtete die vier schwarzen Federn, die Richard, zusammengebunden zu einem Büschel, um seinen rechten Oberarm geschnürt hatte. Er hatte sie beim Einsammeln der noch brauchbaren Pfeile an sich genommen. Die letzte Feder hatte er Tom geschenkt, weil er die fünfte Riesenkrähe mit dem Messer getötet hatte. Er trug sie wie Richard am Oberarm - offenbar betrachtete er sie als eine Art Auszeichnung, verliehen von Lord Rahl persönlich.
    Richard dagegen, das wußte Kahlen, trug seine aus einem ganz anderen Grund - sie dienten ihm als deutliche, für jeden sichtbare Warnung.
    Kahlan strich sich ihr langes Haar über die Schulter. »Glaubst du, diese Erscheinung vorhin, unter den Riesenkrähen, war ein Mann? Ein Mann, der uns beobachtete?«
    Richard zuckte die Achseln. »Du kennst dich mit Magie besser aus als ich. Sag du es mir.«
    »Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gesehen.« Sie sah ihn stirnrunzelnd an. »Aber wenn es tatsächlich ein Mann war … warum hat er sich dann, deiner Meinung nach, entschlossen, sich endlich zu zeigen?«
    »Ich glaube nicht, daß er sich bewußt dazu entschlossen hat.« Richard maß sie mit einem durchdringenden Blick aus seinen grauen Augen. »Meiner Meinung nach war es ein Versehen.«
    »Inwiefern?«
    »Angenommen, jemand verfolgt mit Hilfe der Riesenkrähen unsere Fährte, und dieser Jemand kann uns irgendwie sehen … «
    »Wie sollte das möglich sein?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht mit den Augen der Raubvögel.«
    »Mit Magie ist so etwas nicht

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