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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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euer Haupthandelszentrum?«
    »Aber ja«, antwortete Owen in einer Mischung aus Verwirrung und Stolz.
    Kahlan atmete hörbar aus, enthielt sich aber eines Kommentars. Nicht so Richard.
    »Dies ist also das Ergebnis eurer fortgeschrittenen Kultur?« Er deutete um sich auf die schäbigen, aus mit Lehm beworfenem Flechtwerk errichteten Gebäude. »Das ist alles, was eure großartige Kultur in nahezu dreitausend Jahren zustande gebracht hat? Das ist eure großartige architektonische Leistung?«
    Owen lächelte. »Ja, es ist prachtvoll, nicht?«
    Statt auf die Frage zu antworten, konterte Richard: »Ich dachte, du wärest in Altur’Rang gewesen?«
    »Aber ja.«
    »Nun, selbst die erbärmliche Ansammlung von Häusern dort ist weit moderner als dieses Northwick.«
    »Tatsächlich? Es tut mir leid, Lord Rahl, aber von Altur’Rang habe ich nicht viel gesehen. Ich hatte Angst, mich weit in eine so große Stadt vorzuwagen, zumal ich ohnehin nicht lange dort war.« Owen wandte sich wieder an Kahlan. »Wollt Ihr damit etwa andeuten, die Stadt, aus der Ihr stammt, ist noch prachtvoller als diese?«
    Kahlan sah ihn fassungslos an. Wie sollte sie diesem Mann Aydindril begreiflich machen, die Burg der Zauberer, den Palast der Konfessoren, die Paläste auf der Kings Row, all die anderen erhabenen Kunstwerke -einem Mann, der Gebäude aus Holz, Stroh und Dung für ein Paradebeispiel fortschrittlicher Kultur hielt? Am Ende entschied sie, dies sei wohl kaum der rechte Augenblick dafür.
    »Sobald wir uns alle von der Unterdrückung der Imperialen Ordnung befreit haben, Owen, hoffe ich, daß Richard und ich dir und deinem Volk ein paar Orte der Welt außerhalb Bandakars zeigen können -einige der großen Handels- und Kulturzentren vielleicht, oder ein paar andere große Errungenschaften der Menschen in anderen Ländern.«
    Owen strahlte. »Darüber würde ich mich freuen, Mutter Konfessor. Sehr sogar.« Plötzlich hielt er inne. »Augenblick, dort drüben ist es schon, gleich hier entlang.«
    Ein verwittertes mannshohes Holztor versperrte den Blick auf die dahinterliegende Gasse. Richard warf einen Blick rechts und links die Straße hinunter, um nachzusehen, ob jemand sie beobachtete, doch von ihren eigenen Leuten abgesehen war die Straße menschenleer. Er stieß das Tor gerade weit genug auf, damit Owen hindurchschlüpfen konnte.
    Sofort kam Owens Kopf wieder zum Vorschein. »Kommt, die Luft ist rein.«
    Richard machte den Männern an der Straßenecke ein Handzeichen, dann zwängte er sich, Kahlan mit einem Arm fest an sich gezogen, mit ihr zusammen durch das Tor in die Gasse.
    Die Wände der zu beiden Seiten bis an den Rand der engen, staubigen Hinterhofgasse heranreichenden Häuser waren fensterlos. Einige der dicht aneinander gedrängten Gebäude standen nicht ganz so weit nach hinten versetzt, wodurch sich Platz für einen kleinen Hintergarten ergab. Während sie vorsichtig die Gasse entlanghuschten, strömten immer mehr Männer durch das Tor am hinteren Ende. In einem der Hinterhöfe flatterten Hühner, durch die vorüberhastenden Menschen aufgescheucht, in einem Verschlag verängstigt mit den Flügeln.
    Tom erschien am anderen Ende der Gasse, im Gefolge einen weiteren Trupp von Männern. Richard bedeutete ihnen per Handzeichen, sich zu verteilen und an ihrem Ende der Gasse zu warten.
    Unterdessen schloß Cara von hinten zu ihnen auf, die Kapuze ihres Umhangs, wie Kahlan und Jennsen, tief ins Gesicht gezogen. »Das gefällt mir nicht.«
    Mit leiser Stimme antwortete Richard: »Gut.«
    »Gut?« Cara zog ein erstauntes Gesicht. »Ihr findet es gut, daß mir dieser Ort nicht gefällt?«
    »Ja«, entgegnete Richard. »Sorgen würde ich mir nur machen, wenn Ihr irgendwann einmal froh und unbekümmert wärt.«
    Cara verzog den Mund und wollte zu einer Erwiderung ansetzen, beschloß dann aber, sie für sich zu behalten.
    »Hier«, zischte Owen und packte Richard beim Arm, damit er stehenblieb.
    Richard blickte in die angegebene Richtung, dann starrte er Owen an. »Das ist also der Palast?«
    Owen nickte stolz. »Einer davon. Wir haben mehrere hier in der Stadt. Wie ich bereits sagte, sind wir eine fortgeschrittene Kultur.«
    Richard warf Kahlan einen heimlichen Seitenblick zu, enthielt sich jedoch einer passenden Erwiderung.
    Nach dem, was Kahlan im trüben Licht erkennen konnte, bestand der Hinterhof aus trockenem, festgetretenem Erdreich, das von gelegentlichen Grasbüscheln unterbrochen wurde. Eine Holztreppe an der rückwärtigen

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