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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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seine Hand in Richards Hemd und versuchte ihn hinauszudrängen. »Ihr seid an allem schuld! Ihr, ein Barbar! Ein Unerleuchteter! Ihr habt diese lasterhaften Gedanken in unser Volk getragen!« Er bemühte sich nach Kräften, Richard durchzurütteln. »Ihr habt unser Volk zur Gewalt verführt!«
    Richard packte sein Handgelenk, verdrehte ihm den Arm und zwang ihn dadurch auf die Knie. Der Mann stieß einen Schmerzensschrei aus. Ohne den Griff zu lockern, beugte Richard sich zu ihm hinunter.
    »Wir haben unser Leben aufs Spiel gesetzt, um deinem Volk zu helfen. Dein Volk ist mitnichten erleuchtet, sondern besteht aus ganz gewöhnlichen Menschen, die sich durch nichts von anderen unterscheiden. Und jetzt werdet ihr euch anhören, was wir zu sagen haben, denn heute nacht entscheidet sich deine und die Zukunft deines Volkes.«
    Richard entließ ihn mit einem Stoß aus seinem Griff, ehe er zur Tür ging und seinen Kopf hinausstreckte. »Cara, geht zu Tom und bittet ihn, Euch zu helfen, die übrigen Männer herzuholen. Ich denke, es ist besser, wenn alle dabei sind.«
    Während Cara sich auf den Weg machte, befahl er den Sprechern, bis vor die Wand zurückzutreten.
    »Dazu habt Ihr kein Recht«, protestierte einer.
    »Ihr seid die Vertreter des Volkes von Bandakar, seine Anführer«, erklärte Richard ihnen. »Der Augenblick ist gekommen, Führerschaft zu zeigen.«
    Dann trafen die ersten Männer ein, und es dauerte nicht lange, bis die schweigende Versammlung vollständig war. Kahlan bemerkte einige unbekannte Gesichter, die sich ebenfalls hierher verirrt hatten, aber da sie das Wesen dieser Leute kannte, und Cara sie offenbar hereingelassen hatte, ging sie davon aus, daß sie keine Gefahr darstellten.
    Richard deutete auf die Versammlung, die die Sprecher in gespanntem Schweigen betrachtete. »Diese Männer aus der Ortschaft Witherton
    haben der Wahrheit ins Gesicht geblickt und erkannt, was ihrem Volk derzeit widerfährt; und sie sind nicht länger bereit, diese brutalen Übergriffe hinzunehmen. Sie sind es leid, Opfer zu sein, und wollen als freie Menschen leben.«
    Einer der Sprecher, ein Mann mit langem, sich stark verjüngendem Kinn, tat Richards Äußerung mit einem verächtlichen Schnauben ab.
    »Die Idee der Freiheit ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, denn sie dient den Menschen nur als Rechtfertigung für ihren Eigensinn. Jeder der auch nur über einen Funken Verstand verfügt und sich dem Wohlergehen einer erleuchteten Menschheit verschrieben hat, wird diese widersinnige Freiheitsidee als das verwerfen, was sie ist -selbstsüchtig.«
    Ein anderer Sprecher, die Augen bestürzt aufgerissen, deutete mit ausgestrecktem Arm auf Richard. »Jetzt weiß ich, wer Ihr seid. Ihr seid der von dem in den Prophezeiungen die Rede ist. Der, von dem es in der Prophezeiung heißt er werde uns vernichten!«
    Das allgemeine Getuschel trug den Vorwurf bis in die hinterste Reihe.
    Richard sah sich nach seinen hinter ihm angetretenen Männern um, ehe er sich wieder herumwandte und den Sprechern einen vernichtenden Blick zuwarf. »Ich bin Richard Rahl, und ja, ihr habt Recht, ich bin derjenige, der euch vor langer Zeit in einer Prophezeiung genannt wurde. ›Euer Zerstörer wird kommen, und er wird euch erlösen.‹ Ihr habt Recht: In dieser Prophezeiung ist von mir die Rede. Und es handelt sich um das verheißungsvolle Versprechen einer besseren Zukunft. Einigen wenigen aus eurem Volk habe ich geholfen, die Wahrheit zu erkennen, und ihr Leben in unwissender Finsternis dadurch beendet. Nun müssen auch die übrigen entscheiden, ob sie weiter im Dunkeln ausharren wollen oder ob sie hinaustreten wollen in das Licht der Erkenntnis, die ich euch gebracht habe.
    Indem ich eurem Volk diese Erkenntnis gebracht habe, habe ich es erlöst. Ich habe ihm gezeigt, daß es sich aus eigener Kraft emporschwingen und erreichen kann, was immer es sich wünscht. Ich habe den Menschen geholfen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Beschließt ihr jetzt, so weiterzuleben wie bisher, und sucht ihr weiter Aussöhnung mit dem Bösen, so werdet ihr dies um den Preis eures Seelenheils tun.«
    Unvermittelt kehrte Richard den Sprechern den Rücken zu, schloß kurz die Augen und rieb mit den Fingerspitzen darüber. Kahlan sah seinem Gesichtsausdruck sofort an, daß er fürchterliche Schmerzen hatte.
    Owen trat vor. »Ehrenwerte Sprecher, der Zeitpunkt ist gekommen, den Weisen anzuhören. Wenn nach eurer Ansicht nicht einmal diese Krise uns dazu

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