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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Richard benötigte dieses Gegenmittel unbedingt, das war das Einzige, was zählte. Stur konzentrierte sie sich auf den vor ihr liegenden Weg und marschierte mit schnellen Schritten die Straße entlang.
    Tom lief neben ihr her, auf der anderen Seite Jennsen. »So wartet doch, Mutter Konfessor. Wir müssen uns das erst genau überlegen.«
    »Das habe ich bereits getan.«
    »Wir könnten eine kleine, schlagkräftige Truppe zum Treffpunkt mitnehmen und das Gegenmittel mit Gewalt in unseren Besitz bringen.«
    Kahlan lief unbeirrt weiter. »Von einem Zauberer? Das wage ich zu bezweifeln. Zudem dieser Nicholas das Gegenmittel, wenn er uns mit einer ganzen Truppe aufmarschieren sieht, wahrscheinlich in den Fluß schütten würde. Und was dann? Wir müssen tun, was er verlangt. Wir müssen dieses Gegenmittel in die Hände bekommen.«
    »Was macht Euch so gewiß, daß dieser Nicholas es, sobald er Euch in seiner Gewalt hat, nicht doch in den Fluß schüttet?«, fragte Tom.
    »Dieser Austausch muß auf eine Weise vorgenommen werden, die uns die größtmögliche Gewähr bietet, daß wir das Gegenmittel tatsächlich bekommen. Auf sein Wohlwollen und seine Ehrlichkeit können wir jedenfalls nicht vertrauen. Owen und Jennsen sind von der Gabe völlig unbeleckt, mit Magie kann er ihnen also nichts anhaben. Sie müssen dafür sorgen, daß uns das Gegenmittel bei dem Tausch tatsächlich ausgehändigt wird. Außerdem habe ich nicht die Absicht, diesem Nicholas irgendwelche Zugeständnisse zu machen.«
    Jennsen wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. »Was willst du damit sagen?«
    Kahlan nahm ihre ganze Entschlossenheit zusammen. »Was bietet uns die beste Gelegenheit, diese Stadt - und ganz Bandakar - von der Imperialen Ordnung zu befreien? Die Beseitigung dieses Mannes namens Nicholas. Und wodurch könnten wir besser an ihn herankommen, als ihn glauben zu machen, er habe den Sieg bereits in der Tasche?«
    Jennsen kniff verdutzt die Augen zusammen. »Du willst ihn mit deiner Kraft berühren, das ist es, woran du denkst, hab ich Recht? Du glaubst, dir wird sich eine Gelegenheit bieten, ihn mit deiner Konfessorinnenkraft zu berühren.«
    »Sobald er mir unter die Augen tritt, ist er tot.«
    »Richard wäre nie im Leben damit einverstanden«, beharrte Jennsen.
    »Ich habe nicht die Absicht, ihn zu fragen. Das ist allein meine Entscheidung.«
    Tom trat vor sie hin und versperrte ihr den Weg. »Mutter Konfessor, ich habe einen Eid darauf geleistet, Lord Rahl zu beschützen, und habe Verständnis dafür, daß Ihr Euer Leben für ihn aufs Spiel setzen wollt -aber dies ist eine völlig andere Situation. Mag sein, daß Ihr mit Eurer Tat sein Leben zu retten versucht, aber um welchen Preis? Unser Verlust wäre viel zu groß. Das könnt Ihr nicht machen.«
    Nun stellte sich ihr auch Owen in den Weg. »Ich muß ihm Recht geben. Lord Rahl wird völlig außer sich geraten, wenn Ihr Euch für das Gegenmittel eintauscht.«
    Jennsen pflichtete ihm nickend bei. Kahlan blickte lächelnd in ihre von der Anspannung gezeichneten Gesichter; dann berührte sie Jennsens Wange mit der Hand.
    »Erinnerst du dich noch, wie ich - unmittelbar, nachdem wir uns begegnet waren - sagte, es gebe manchmal Momente, in denen man keine andere Wahl hat, als zu handeln?«
    Die Tränen schossen ihr wieder in die Augen, als sie nickte.
    »Dies ist ein solcher Moment. Richard wird mit jedem Tag kränker. Er ist dem Tod bereits nahe. Wenn er das Gegenmittel nicht bekommt, hat er nicht den Hauch einer Chance und wird schon sehr bald sterben. Das ist der Stand der Dinge.
    Meine Tat sichert Richards Überleben; und solange er lebt, habe auch ich noch eine Chance. Entweder ich kann diesen Nicholas mit meiner Kraft berühren, oder aber Richard und euch fällt eine Möglichkeit ein, wie ihr mich retten könnt. Stirbt Richard jedoch, sind wir alle unrettbar verloren.«
    »Aber Kahlan«, schluchzte Jennsen, »wenn du das tust, verlieren wir dich …«
    Kahlan blickte von einem Gesicht zum anderen und wurde zusehends zorniger. »Wenn jemand von euch eine bessere Idee hat, nur raus mit der Sprache. Andernfalls riskiert ihr, daß ich unsere letzte Chance verspiele.«
    Darauf wußte niemand etwas zu erwidern. Kahlan besaß als Einzige einen umsetzbaren Plan, alle anderen dagegen hatten außer ihren Wünschen nichts zu bieten. Mit Wünschen aber war Richard nicht zu retten.
    Kahlan setzte sich erneut in Bewegung und beschleunigte ihre Schritte, um nur ja rechtzeitig am Treffpunkt zu

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